Hims & Hers Aktie: Offensive in Großbritannien

Der Telemedizinanbieter startet sein Gewichtsmanagement-Programm im UK-Markt, während die Aktie trotz hoher Bewertung und internationaler Expansion eine deutliche Korrektur durchläuft.

Der Telemedizin-Spezialist Hims & Hers drückt aufs Tempo und expandiert nach dem jüngsten Kanada-Deal nun auch in Großbritannien. Doch an der Börse herrscht aktuell Ernüchterung: Trotz der aggressiven Wachstumsstrategie notiert die Aktie weit unter ihren Jahreshochs und kämpft mit einer Korrektur. Anleger stehen vor der Frage, ob die internationale Expansion die anhaltenden Bewertungsrisiken rechtfertigen kann.

Strategischer Angriff auf den UK-Markt

Am Donnerstag, den 11. Dezember, fiel der offizielle Startschuss für das Gewichtsmanagement-Programm im Vereinigten Königreich. Hims & Hers zielt dabei direkt auf eine enorme Nachfrage: Rund 64 Prozent der dortigen Erwachsenen gelten als übergewichtig. Das Unternehmen nutzt diese Lücke und bietet über seine Plattformen Zugang zu begehrten GLP-1-Therapien wie Wegovy und Mounjaro sowie zu oralen Medikamenten.

Dieser Schritt positioniert den Anbieter als attraktive Alternative zum staatlichen Gesundheitssystem NHS. Dort ist der Zugang zu modernen Abnehm-Medikamenten oft durch strenge Kriterien und Wartezeiten limitiert.

Die Eckdaten der Expansion:
* Start: Launch der “Hers”-Plattform und des Programms am 11. Dezember.
* Angebot: GLP-1-Injektionen und orale Behandlungen.
* Preismodell: Wegovy startet ab 149 Pfund (ca. 199 Dollar) pro Monat.

Hohe Bewertung trifft auf Kurskorrektur

Trotz der operativen Fortschritte bleibt die Bewertung der Knackpunkt für viele Marktteilnehmer. Mit einer Marktkapitalisierung von 8,6 Milliarden Dollar und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 70 liegt Hims & Hers deutlich über dem Branchenschnitt von rund 23. Diese ambitionierte Bewertung macht die Aktie anfällig für Schwankungen, sobald das Wachstumsszenario auch nur leichte Risse zeigt.

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Analysten bleiben vorerst in Lauerstellung. Der Konsens lautet weiterhin “Hold”, wobei das durchschnittliche Kursziel von 44,90 Dollar durchaus noch Luft nach oben suggeriert. Die Experten scheinen abzuwarten, ob das Unternehmen die aggressive Skalierung ohne Margeneinbruch bewältigen kann.

Chartbild und Marktreaktion

Ein Blick auf die aktuellen Daten verdeutlicht die Diskrepanz zwischen operativer News-Lage und Aktienkurs. Das Papier notiert derzeit bei 32,12 Euro und hat sich damit mehr als 50 Prozent vom 52-Wochen-Hoch (66,06 Euro) entfernt. Auch kurzfristig dominiert die Vorsicht: Auf 30-Tage-Sicht steht ein Minus von rund 4,6 Prozent zu Buche. Dennoch können sich Langzeitinvestoren über ein Plus von fast 31 Prozent seit Jahresanfang freuen.

Für die weitere Kursentwicklung dürfte entscheidend sein, wie schnell die Expansion in Kanada und Großbritannien Früchte trägt. Anleger werden bei den kommenden Quartalszahlen genau prüfen, ob die Umsätze aus den neuen Regionen die hohen Erwartungen erfüllen und den Aktienkurs nachhaltig stabilisieren können.

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