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Google Workspace Studio: KI-Agenten für jedermann

04.12.2025 - 15:09:12

Der Kampf um die Vorherrschaft in der Bürosoftware erreicht eine neue Dimension. Google macht heute mit Workspace Studio erstmals möglich, was bisher Entwicklern vorbehalten war: Mitarbeiter können ohne eine einzige Zeile Code eigene KI-Agenten bauen, die eigenständig komplexe Aufgaben erledigen. Der Clou – angetrieben wird die Plattform von Googles neuem Spitzenmodell Gemini 3. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Microsoft kontert mit drastischen Preissenkungen und will vor allem mittelständische Unternehmen in sein Ökosystem locken.

Während Chatbots noch um Anweisungen bitten mussten, übernehmen diese digitalen Assistenten gleich ganze Arbeitsprozesse. Was bedeutet das für Unternehmen in Deutschland? Und wer hat im Rennen um die Büros der Zukunft die Nase vorn?

Workspace Studio unterscheidet sich fundamental von bisherigen KI-Assistenten. Statt lediglich E-Mails zusammenzufassen oder Texte zu generieren, können die selbst erstellten Agenten komplexe “Wenn-Dann-Logiken” ausführen – vollautomatisch und über mehrere Arbeitsschritte hinweg.

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Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Agent überwacht einen bestimmten Projektordner in Drive, extrahiert automatisch Schlüsseldaten aus neu eingegangenen Rechnungen, aktualisiert eine Budgettabelle in Sheets und informiert das Team über Chat. Kein manueller Eingriff nötig.

“Workspace Studio bringt die Macht der agentischen KI zum Alltagsnutzer”, erklärte ein Google-Sprecher. Die Plattform lässt sich zudem mit Drittanbieter-Tools wie Asana und Jira verbinden – ein direkter Angriff auf spezialisierte Automatisierungsplattformen.

Microsoft zieht die Preisschraube an

Während Google auf Flexibilität setzt, antwortet Microsoft mit Marktmacht und Kampfpreisen. Seit Montag läuft eine massive Rabattaktion für Microsoft 365 Copilot Business, die bis Ende März 2026 andauern soll.

Das Ziel: kleine und mittlere Unternehmen, die bisher wegen der Kosten zurückhaltend waren. Microsoft bietet einen eigenständigen Copilot Business-Tarif für 18 Euro pro Nutzer und Monat an (regulär 21 Euro) – deutlich günstiger als die bisherigen 30 Euro für Enterprise-Kunden. Wer Copilot mit Microsoft 365 Business Standard oder Premium kombiniert, erhält zusätzlich Rabatte zwischen 15 und 35 Prozent.

Branchen-Analysten sehen darin eine klare Strategie gegen “Schatten-KI” – den wachsenden Trend, dass Mitarbeiter ungenehmigte, kostenlose KI-Tools nutzen, die Unternehmensdaten gefährden könnten. Microsoft will Firmen in sein sicheres Ökosystem einbinden, bevor die Konkurrenz zuschlägt.

Der Paradigmenwechsel: Von passiv zu aktiv

Die Entwicklungen dieser Woche markieren einen grundlegenden Wandel in der Produktivitätssoftware 2025: den Übergang von passiven KI-Assistenten zu aktiven autonomen Agenten. Vorreiter war Notion, das bereits im September mit Notion 3.0 digitale Helfer einführte, die bis zu 20 Minuten am Stück eigenständig arbeiten können.

Der Erfolg von Notions Agenten – die Datenbanken reorganisieren, Projektpläne entwerfen und abteilungsübergreifende Updates verwalten – hat vermutlich Google und Microsoft unter Zugzwang gesetzt.

“2025 war das Jahr, in dem wir aufhörten, mit Chatbots zu reden, und anfingen, Agenten Arbeit zuzuweisen”, heißt es in einem aktuellen Trendbericht von Hostinger. Die Studie prognostiziert, dass 75 Prozent der Unternehmen bis Jahresende von der Testphase zur operativen Nutzung dieser Agenten übergehen werden.

Zwei Philosophien, ein Ziel

Der Zeitpunkt der Ankündigungen ist kein Zufall. Während Unternehmen ihre IT-Budgets für 2026 planen, wird die Wahl zwischen den Ökosystemen zur Grundsatzentscheidung. Google setzt darauf, dass Nutzer die Freiheit schätzen, mit Gemini 3 eigene Workflows zu gestalten. Microsoft hingegen vertraut darauf, dass vor allem der Mittelstand sofort einsatzbereite Lösungen bevorzugt – verfeinert durch aggressive Preisgestaltung.

“Google gibt dir eine Kiste mit superstarken Legosteinen, während Microsoft dir das fertig zusammengebaute Schloss zum Sonderpreis verkauft”, erklärt ein Analyst einer führenden Tech-Beratung. Beide Strategien zielen auf denselben Schmerzpunkt: die Reduzierung von “Arbeit über Arbeit”, die moderne Büros lähmt.

Ausblick: Was kommt im ersten Quartal 2026?

Der Wettbewerb wird sich voraussichtlich auf Benutzerfreundlichkeit und tiefere Integration verlagern. Microsoft hat bereits seine Roadmap für Anfang 2026 skizziert – und adressiert dabei auch grundlegende Nutzerwünsche jenseits fortgeschrittener KI-Funktionen.

Ab Januar erhält Microsoft Teams endlich eine native Autokorrektur-Funktion für Windows und macOS. Im Februar folgt ein weiteres Update: mandantenübergreifende Benachrichtigungen. Berater und Freelancer können dann Mitteilungen mehrerer Kundenorganisationen in einem einzigen Feed sehen – ein massiver Fortschritt für die wachsende Gig-Economy-Belegschaft.

Kurz vor Jahresende ist die Botschaft eindeutig: Die Werkzeuge sind nicht mehr nur zum Tippen und Reden da. Sie sind bereit, die Arbeit für uns zu erledigen – sofern man bereit ist, das Abo zu bezahlen.

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