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Google vereint Keep und Tasks zu einer zentralen Aufgabenliste

27.12.2025 - 19:01:12

Google integriert seine Notiz-App Keep nahtlos in Google Tasks, um ein einheitliches Aufgabenmanagement zu schaffen. Standort-Erinnerungen entfallen, während KI-Funktionen gestärkt werden.

Google schließt eine jahrelange Lücke in seiner Produktivitäts-Suite: Ab sofort werden Erinnerungen aus der Notiz-App Keep nahtlos in Google Tasks übertragen. Die Integration soll das digitale Chaos für Millionen Nutzer beenden.

Seit dem 27. Dezember 2025 erhalten Nutzer weltweit die Meldung „Erinnerungen sind jetzt Google Tasks“. Dieser Schritt beendet die bisherige Zersplitterung zwischen schnellem Notieren in Keep und strukturiertem Aufgabenmanagement in Tasks. Für Nutzer bedeutet das: Aufgaben aus allen Google-Apps wie Gmail, Kalender und Docs sind erstmals an einem zentralen Ort einsehbar und bearbeitbar.

Das Ende der digitalen Insellösungen

Bisher funktionierten Keep und Tasks wie getrennte Welten. Keep war der digitale „Schnellmerkzettel“, Tasks die formale To-do-Liste. Eine in Keep gesetzte Erinnerung blieb oft isoliert und fand nicht den Weg in den täglichen Kalender. Diese Ära ist vorbei.

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Die neue Integration synchronisiert automatisch: Wird in Keep eine Notiz mit Zeit- oder Datumsstempel versehen, erscheint sie sofort in Google Tasks – gekennzeichnet mit dem Hinweis „Aus Keep“. Die Synchronisation läuft bidirektional, die Speicherlogik wird jedoch vollständig von Tasks übernommen. Eine in Keep erstellte Aufgabe taucht nun direkt in der Tasks-Seitenleiste von Docs oder Gmail auf, ohne App-Wechsel.

Neue Grenzen: Standort-Erinnerungen fallen weg

Die Vereinheitlichung hat ihren Preis. Ein bekanntes Keep-Feature wird abgeschafft: standortbasierte Erinnerungen (z.B. „Erinnere mich, wenn ich zu Hause bin“). Google Tasks unterstützt solche Trigger nicht. Bestehende Standortdaten aus Keep werden in das Beschreibungsfeld der jeweiligen Aufgabe verschoben – eine Benachrichtigung beim Erreichen des Orts gibt es nicht mehr.

Zudem führt Google eine Obergrenze von 100.000 aktiven Aufgaben pro Konto ein. Für Durchschnittsnutzer irrelevant, könnte Power-User mit langen Archiv-Historien betreffen. Ältere Einträge oberhalb des Limits werden nicht migriert. Eine Kuriosität: Aufgaben mit Datum jenseits des Jahres 3000 werden automatisch auf das Jahr 2900 zurückgesetzt – eine technische Normalisierung der Datenbank.

Künstliche Intelligenz als Treiber

Die Integration ist kein Zufall, sondern Voraussetzung für Googles KI-Offensive mit Gemini. In einem vereinheitlichten Tasks-System kann die KI deutlich effektiver agieren. Nutzer können Gemini nun natürlich fragen: „Zeig mir meine Aufgaben für heute“ – und erhalten eine konsolidierte Liste aus Keep, Kalender und Assistant.

Aktuelle Updates der Gemini-App erlauben es sogar, Aufgaben sprachbasiert und kontextuell zu verknüpfen. Der Befehl „Erinnere mich, den Kunden basierend auf dieser Notiz anzurufen“ erstellt direkt eine verknüpfte Aufgabe mit Referenz zur Keep-Notiz.

Wettbewerbsdruck und strategische Ausrichtung

Mit dem Schritt holt Google zu Konkurrenten wie Microsoft auf, dessen Integration von To Do, Outlook und OneNote seit langem ein Enterprise-Verkaufsargument ist. Auch Anbieter wie Notion leben von der vereinten Notiz- und Aufgabenverwaltung. Google erreicht nun Feature-Parität.

Besonders relevant ist die Neuerung für die wachsende Zielgruppe der Solopreneure und Kleinunternehmer. Sie nutzen Keep häufig mobil zum Ideensammeln und benötigen später am Desktop eine klare Aufgabenliste. Die neue Brücke zwischen den Apps reduziert diese Reibungsverluste spürbar.

Für IT-Administratoren bedeutet die Vereinheitlichung zudem Erleichterung. Die verwirrende Unterscheidung zwischen „Keep-Erinnerungen“, „Assistant-Erinnerungen“ und „Google Tasks“ entfällt. Das senkt den Schulungsaufwand und potenziell die Support-Anfragen.

Ausblick: Der Weg zu komplexeren Projekt-Tools

Die erfolgreiche Migration legt das Fundament für weitere Innovationen in 2026. Mit nun einheitlich strukturierten Daten könnte Google erweiterte Projektmanagement-Features in Tasks einführen – etwa Unteraufgaben für Keep-Notizen oder geteilte Aufgabenlisten, die mit kollaborativen Keep-Notizen synchronisiert sind.

Spekulationen gehen sogar in Richtung einer „Board-Ansicht“ für Tasks, ähnlich wie bei Trello oder Notion. In diesem Szenario würden die visuellen Keep-Notizen (mit Farben, Bildern, Zeichnungen) als Karten in einem Kanban-Board dienen, angereichert mit der präzisen Terminplanung von Tasks.

Die unmittelbare Bilanz: ein schlankerer, zuverlässigerer Produktivitäts-Workflow. Nutzer sollten ihre Keep-App öffnen, um die Migration auszulösen und den Übertrag zu prüfen. Der Verlust der Standorterinnerungen wiegt für Google weniger schwer als der Gewinn eines vereinheitlichten, KI-fähigen Systems – eine Abwägung, von der der Konzern überzeugt ist.

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