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Google erlaubt Wechsel der Gmail-Adresse nach 20 Jahren

25.12.2025 - 01:53:12

Google führt eine lang erwartete Funktion ein, die es Nutzern ermöglicht, ihre primäre Gmail-Adresse zu ändern, während alle Kontodaten und der Zugriff erhalten bleiben.

Google beendet eine Ära digitaler Stigmatisierung: Nutzer können ihre primäre Gmail-Adresse jetzt ändern, ohne Konto oder Daten zu verlieren. Die lang erwartete Funktion rollt seit dieser Woche global aus.

Digitaler Neustart für Millionen Nutzer

Über zwei Jahrzehnte war die Gmail-Adresse ein unauslöschliches digitales Tattoo. Wer sich in Jugendjahren einen unprofessionellen Nutzernamen wie „skaterboi2005“ zugelegt hatte, saß fest. Die einzige Alternative: Ein neues Konto erstellen und mühsam alle Daten übertragen. Diese Zeiten sind vorbei.

Die Wende kam am Heiligabend, als Tech-Portale wie 9to5Google aktualisierte Support-Dokumente entdeckten. Ein Hindi-sprachiges Dokument beschrieb die neue Funktion explizit: „Wenn Ihre Google-Konto-E-Mail-Adresse auf gmail.com endet, können Sie sie durch eine andere ersetzen, die ebenfalls auf @gmail.com endet.“ Google bestätigte, dass die Möglichkeit zur Änderung „schrittweise für alle Nutzer eingeführt wird“.

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Auch wenn Google mit dem Alias-Modell den Wechsel der primären Adresse erleichtert, bleiben E-Mails ein beliebter Eintrittspunkt für Phishing und CEO-Fraud. Viele Nutzer unterschätzen, wie Angreifer alte Adressen oder Alias-Mechanismen ausnutzen können, um Vertrauen vorzutäuschen. Das kostenlose Anti-Phishing-Paket bietet eine praxisnahe 4-Schritte-Anleitung, erklärt aktuelle Hacker-Methoden und liefert konkrete Schutzmaßnahmen sowie Checklisten für Privatnutzer. Anti-Phishing-Paket jetzt herunterladen

So funktioniert der nahtlose Übergang

Der Prozess ist darauf ausgelegt, die komplette digitale Identität zu bewahren – ein entscheidender Unterschied zum früheren Kontoneustart.

  • Alte Adresse wird Alias: Die ursprüngliche @gmail.com-Adresse wird nicht gelöscht, sondern automatisch in einen Alias umgewandelt.
  • Posteingang bleibt erhalten: E-Mails an die alte Adresse landen weiterhin im selben Posteingang wie Nachrichten an die neue Adresse.
  • Daten bleiben intakt: Sämtliche Kontodaten – von Google Fotos und Drive-Dateien über Kalenderereignisse bis hin zur Kaufhistorie – bleiben erhalten. Apps und gekaufte Inhalte gehen nicht verloren.
  • Flexible Anmeldung: Die Anmeldung bei Google-Diensten ist sowohl mit der neuen als auch der alten E-Mail-Adresse möglich.

Dieses „Alias-Modell“ kannten bisher nur Geschäftskunden von Google Workspace. Jetzt kommt es erstmals für private Gmail-Konten zum Einsatz.

Strenge Limits gegen Missbrauch

Um Chaos und Missbrauch vorzubeugen, hat Google strenge Regeln eingebaut:

  1. Häufigkeitsbegrenzung: Nutzer können ihre E-Mail-Adresse nur einmal pro Jahr ändern.
  2. Lebenszeitlimit: Pro Konto sind maximal drei Änderungen möglich.
  3. Sperre für alte Adressen: Eine geänderte Adresse bleibt als Alias am Konto gebunden. Sie kann nicht von einer anderen Person registriert werden, was Impersonation-Risiken minimiert.

Strategische Wende bei der digitalen Identität

Die Neuerung markiert einen strategischen Kurswechsel. Google argumentierte jahrelang, eine Änderung des primären Nutzernamens sei technisch nicht machbar. Schließlich dient die Gmail-Adresse als eindeutige ID im gesamten Ökosystem – von Android über YouTube bis zum Play Store.

Die Bewegung folgt anderen Privatsphäre-Initiativen. Ende 2024 führte Google „Shielded Email“ ein, das begrenzt nutzbare Aliase zum Schutz der Hauptadresse erzeugt. Doch während es sich dabei um ein Privacy-Tool handelte, löst das aktuelle Update ein fundamentales Identitätsproblem.

Indem Google Nutzern erlaubt, sich neu zu erfinden ohne ihre digitale Vergangenheit zu verlieren, reagiert der Konzern auf moderne Nutzererwartungen. Konkurrenten und Datenschützer kritisierten die starre Identitätsbindung lange als veraltet. Jetzt schließt sich für Millionen Nutzer, die mit peinlichen Jugend-Emailadressen ins Berufsleben starteten, endlich die Professionalitätslücke.

Wann kommt die Funktion an?

Google hat noch keinen offiziellen Zeitplan für die vollständige globale Verfügbarkeit kommuniziert. Der Hinweis auf eine „schrittweise Einführung“ deutet jedoch darauf hin, dass die Funktion in den kommenden Wochen nach und nach in den Kontoeinstellungen erscheinen wird.

Nutzer, die ihre digitale Identität aktualisieren möchten, sollten regelmäßig ihre Google-Kontoeinstellungen prüfen. Sobald verfügbar, erscheint ein Bearbeitungssymbol neben der Gmail-Adresse im Menü „Persönliche Info“.

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