GeriCoaches, Rostock

GeriCoaches: Rostock schließt neue Demenz-Lotsen aus

10.12.2025 - 11:50:12

Acht frisch zertifizierte Fachkräfte starten in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein – als Antwort auf den wachsenden Versorgungsdruck in ländlichen Regionen.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft Landesverband Mecklenburg-Vorpommern meldet den erfolgreichen Abschluss der siebten Qualifizierungsrunde an der EU|FH Rostock. Die neuen GeriCoaches stammen aus sozialen, therapeutischen und pflegerischen Berufen. Ihre Mission: Als zentrale Ansprechpartner für betroffene Familien agieren und regionale Versorgungslücken schließen.

“Ab sofort sind die GeriCoaches in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein unterwegs und setzen sich für die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ein”, erklärt Projektleiterin Michèle Sawade. Die Dringlichkeit ist offensichtlich: Als Flächenland steht Mecklenburg-Vorpommern vor der besonderen Herausforderung, eine alternde Bevölkerung in dünn besiedelten Gebieten adäquat zu versorgen.

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GeriCoaches übernehmen dort, wo das klassische Gesundheitssystem an Grenzen stößt. Sie vermitteln nicht nur Hilfsangebote, sondern schulen Angehörige im Umgang mit der Erkrankung – von Kommunikationstechniken bis zu rechtlichen Fragen der Pflegeversicherung.

Ihre Kernaufgaben:
* Aufbau lokaler Netzwerke zwischen Gesundheitswesen und Sozialträgern
* Vermittlung passgenauer Hilfsangebote für den häuslichen Alltag
* Initiierung von Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe
* Verhinderung sozialer Isolation der Betroffenen

Besonders in ländlichen Räumen, wo der Weg zum nächsten Facharzt weit sein kann, erweist sich diese dezentrale Struktur als essenziell.

Parallele Entwicklung: Mainz setzt auf digitale Resilienz

Zeitgleich startet das Universitätsklinikum Mainz das Modellprojekt “DREAM” – eine digitale Ergänzung zum analogen Ansatz der GeriCoaches. Das Projekt zielt auf die Stärkung der psychischen Widerstandskraft pflegender Angehöriger durch Online-Angebote.

Diese Gleichzeitigkeit ist kein Zufall. Die Strategie zeigt sich klar: Personalisierte Vor-Ort-Hilfe trifft auf digitale Skalierung. Während GeriCoaches die notwendige menschliche Nähe und lokales Know-how bieten, fangen digitale Projekte den Bedarf an psychologischer Unterstützung auf, der rein analog kaum zu decken wäre.

Angesichts des Fachkräftemangels können Ärzte und spezialisierte Pflegekräfte die engmaschige Betreuung allein nicht mehr leisten. Qualifizierte Multiplikatoren übernehmen eine Brückenfunktion, die das System entlastet und die Versorgungsqualität erhöht.

Ökonomischer Faktor: Verzögerter Heimumzug

Die frühzeitige Intervention stabilisiert häusliche Pflegesituationen und zögert den Umzug in stationäre Einrichtungen oft hinaus. Das entspricht dem Wunsch der meisten Betroffenen – und entlastet die Sozialkassen.

Die Finanzierung erfolgt durch eine Mischung aus Landesmitteln, Pflegekassen und Trägerverbänden. Der Erfolg von sieben Qualifizierungsrunden deutet darauf hin: Das Modell bewährt sich. Die Expansion nach Schleswig-Holstein bestätigt die Skalierbarkeit über Landesgrenzen hinweg.

Wie geht es weiter?

Die Zahlen der Demenzerkrankten werden aufgrund der Altersstruktur weiter steigen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft M-V hat bereits signalisiert, das Programm fortzusetzen. Für 2025 sind weitere Qualifizierungsrunden zu erwarten.

In den kommenden Monaten dürften erste Evaluationsergebnisse aus der Praxis vorliegen. Sollte sich der positive Effekt statistisch signifikant bestätigen, könnte das GeriCoach-Modell als Blaupause für andere Bundesländer mit ländlicher Struktur dienen.

Die Kombination aus persönlicher Begleitung und digitaler Unterstützung schafft ein Sicherheitsnetz – eines, das Angehörigen die Angst vor Überforderung nimmt und Betroffenen ein längeres Leben in den eigenen vier Wänden ermöglicht.

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