Gemeinnützige setzen auf Wohnungsbau-Offensive
10.12.2025 - 01:13:12Kommunen und gemeinnützige Träger starten eine historische Bauwelle mit tausenden neuen Wohnungen, während private Investoren zurückhaltend sind. Neue Gesetze flankieren den Trend.
Während private Investoren zögern, investieren gemeinnützige Träger massiv in bezahlbaren Wohnraum. Allein in Offenbach fließen 150 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren – das ambitionierteste Programm seit 30 Jahren.
Die erste Dezemberwoche markiert einen Wendepunkt: Von Hessen über Rheinland-Pfalz bis in die Steiermark starten Kommunen und Bauvereinigungen Projekte, die dem Wohnungsmangel entgegenwirken sollen. Der gemeinnützige Sektor springt dort in die Bresche, wo private Entwickler pausieren.
Offenbach plant 300 neue Wohnungen
Die Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach (GBO) stemmt ein historisches Investitionsprogramm. In den kommenden fünf Jahren sollen 150 Millionen Euro in rund 300 Wohnungen fließen – 115 davon als geförderter Wohnraum.
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„Für die Umsetzung hat die GBO ihr Neubau-Team aufgestockt”, erklärt Stadtkämmerer Martin Wilhelm. Die Strategie: In Zeiten volatiler Märkte setzt die öffentliche Hand auf Antizyklik, um die lokale Bauwirtschaft zu stützen.
Die Leuchtturmprojekte im Überblick:
- Quartier 4.0: 67 Wohnungen nach Mehrgenerationenkonzept mit Kita, Spatenstich 2026
- Dr.-Rosa-Goldschmidt-Straße: 24 geförderte Einheiten ab 2025
- Liebig-Carré: 15 geförderte Wohnungen durch Nachverdichtung ab 2027
Millionenförderung in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz übergab Finanzministerin Doris Ahnen Förderbescheide für den Landkreis Mayen-Koblenz. Herausragend: das Quartier G2 in Vallendar. Mit ISB-Darlehen von 10,7 Millionen Euro und Tilgungszuschüssen von 4,4 Millionen Euro entsteht inklusiver Wohnraum für ältere und behinderte Menschen.
In Baden-Württemberg feierte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben den Spatenstich in Maulbronn. Hier entstehen vier Mehrfamilienhäuser mit 73 bezahlbaren Wohnungen – ein direktes Ergebnis der Strategie, Bundesliegenschaften für den Wohnungsbau zu nutzen.
Steiermark setzt auf Kontinuität
Die österreichische Steiermark hält die Baukräne am Laufen. In Riegersburg startete die Siedlungsgenossenschaft Köflach den zweiten Bauabschnitt mit 13 Mietwohnungen. SGK-Obfrau Petra Neuherz betont den nahtlosen Übergang als Zeichen der Kontinuität.
In Leibnitz beginnt das Steirische Siedlungswerk ein Projekt mit 59 Wohnungen. Fertigstellung: in nur 18 Monaten.
Das größte Quartiersprojekt schreitet in Wiener Neustadt voran. Im Stadtquartier „ein viertel grün” realisieren drei gemeinnützige Bauträger insgesamt 495 Wohnungen. 369 Einheiten befinden sich im Bau, der Erstbezug ist für das dritte Quartal 2025 geplant.
Gemeinnützige als Konjunkturanker
Die Projektwelle ist eine direkte Reaktion auf veränderte Marktbedingungen. Während gewerbliche Entwickler wegen gestiegener Zinsen und Baukosten pausieren, nutzen Gemeinnützige ihre stabilere Finanzierungsstruktur.
In Tirol verzeichneten gemeinnützige Bauträger 2024 mit 1.551 übergebenen Wohnungen ein Rekordjahr. Der neue GBV-Landesgruppenobmann Edgar Gmeiner betont die Rolle der Gemeinnützigen als „wichtiges Korrektiv”.
Politisch wird der Trend flankiert: In Deutschland tritt zum 1. Januar 2025 die neue Wohngemeinnützigkeit in Kraft. Sie gewährt steuerliche Erleichterungen für Vermieter, die dauerhaft preisgebundenen Wohnraum anbieten.
In Österreich fließt ein Großteil der Wohnbaumilliarde (780 Millionen Euro für Neubau) zweckgebunden an gemeinnützige Bauträger. Der Verband warnte kürzlich vor einem Rückgang der Fertigstellungen auf 10.000 Einheiten im Jahr 2025. Die aktuellen Spatenstiche sind erste Zeichen des Gegensteuerns.
Entlastung ab 2026
Die gestarteten Projekte entfalten ihre Wirkung erst in den kommenden Jahren. Für Wohnungssuchende bedeutet dies eine konkrete Perspektive:
Kurzfristig: Fertigstellung großer Quartiere wie in Wiener Neustadt bis Ende 2025.
Mittelfristig: Bezugsfertigkeit der Projekte in Offenbach, Maulbronn und der Steiermark zwischen 2026 und 2027.
Es ist davon auszugehen, dass weitere Kommunen dem Beispiel Offenbachs folgen werden. Der Druck wächst, eigene Wohnbaugesellschaften finanziell zu stärken und die Lücke zu füllen, die der private Sektor hinterlässt. Die Renaissance des gemeinnützigen Wohnungsbaus ist Ende 2025 gebaute Realität.
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