Fannie, Mae

Fannie Mae Aktie: Neue Vorgaben

23.12.2025 - 21:08:32

Die US-Aufsicht FHFA setzt neue, niedrigere Quoten für Kredite an einkommensschwache Haushalte. Die Fannie-Mae-Aktie reagiert mit leichten Verlusten auf die regulatorische Präzisierung.

Die US-Aufsicht FHFA hat heute die finalen Wohnungsbauziele für die Jahre 2026 bis 2028 bestätigt und damit zentrale Rahmenbedingungen für Fannie Mae präzisiert. Im Kern geht es um angepasste Quoten für Kredite an Haushalte mit niedrigen und sehr niedrigen Einkommen – Vorgaben, die direkt in die Ankaufstrategie der Hypothekenfinanzierer hineinwirken. Anleger achten nun genau darauf, wie sich diese Zielwerte mit den jüngsten Änderungen in der Kreditprüfung verzahnen.

  • FHFA bestätigt Housing Goals 2026–2028
  • Niedrigere Zielquoten für niedrigere Einkommen
  • Fannie Mae-Aktie heute leicht im Minus
  • Nächster wichtiger Termin: Q4-Zahlen im Februar 2026

Neue Housing Goals im Detail

Die FHFA hat den Zielwert für Einfamilienkredite an Kreditnehmer mit Einkommen unter 80 % des regionalen Medianeinkommens (Area Median Income, AMI) auf 21 % festgelegt. Damit liegt die Quote unter den bisherigen Vorgaben.

Für Kreditnehmer mit sehr niedrigen Einkommen, also unter 50 % AMI, gilt künftig ein Benchmark von 3,5 %. Das Ziel für Anschlussfinanzierungen und Umschuldungen im Niedrigeinkommenssegment (low-income refinance) wurde ebenfalls auf 21 % gesetzt.

FHFA-Direktor William J. Pulte betonte, der neue Rahmen solle „nachhaltige Unterstützung“ für bezahlbaren Wohneigentumserwerb sicherstellen, ohne Volumenvorgaben zu setzen, die Sicherheit und Solidität des Systems gefährden könnten. Damit rückt die Balance zwischen Förderauftrag und Risikokontrolle stärker in den Vordergrund.

An der Börse reagiert die Fannie-Mae-Aktie heute mit einem moderaten Rückgang von rund 1 % auf 10,93 US-Dollar. Das Handelsvolumen liegt in etwa auf dem Niveau der vergangenen Tage. Das deutet darauf hin, dass ein Teil der regulatorischen Anpassung nach der vorangegangenen Konsultationsphase bereits eingepreist war.

Zusammenspiel mit Underwriting-Änderungen

Die neuen Housing Goals treffen auf eine Reihe operativer Anpassungen, die Fannie Mae in den vergangenen Wochen umgesetzt hat. Besonders im Fokus steht die Änderung der Kreditrichtlinien Mitte November.

Seit dem 16. November 2025 verzichtet Fannie Mae im automatisierten Prüfprozess über das Desktop-Underwriter-System auf die bisherige harte Untergrenze von 620 Punkten beim Kreditscore. Statt eines fixen Mindestwerts kommt nun ein stärker modellbasierter Ansatz zum Einsatz, der unter anderem VantageScore 4.0 einbezieht.

Zunächst wurde dieser Schritt als Hebel für zusätzliches Kreditvolumen gesehen. Mit den nun abgesenkten Pflichtquoten für Kredite an Haushalte mit niedrigem Einkommen für 2026 bis 2028 sehen Analysten jedoch mehr Spielraum, innerhalb des erweiterten Rahmens selektiver vorzugehen und den Fokus stärker auf Kreditqualität zu legen, statt aggressive Mengenziele erfüllen zu müssen.

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Diese Konstellation – breitere Underwriting-Möglichkeiten auf der einen Seite und konservativere regulatorische Zielgrößen auf der anderen – ist vor allem vor dem Hintergrund der Kapitalausstattung relevant: Unter dem Enterprise Regulatory Capital Framework gilt Fannie Mae weiterhin als deutlich unterkapitalisiert, das Defizit liegt bei rund 375 Milliarden US-Dollar.

Technisches Bild und nächste Termine

Der neue Zielkorridor der FHFA tritt am 23. Februar 2026 formal in Kraft. Bis dahin richtet sich der Blick des Marktes vor allem auf die praktische Ausgestaltung der Vorgaben und deren Einfluss auf den Mix im Kreditportfolio.

Aus charttechnischer Sicht bewegt sich die Aktie mit 10,93 US-Dollar in einer Konsolidierungsphase innerhalb der 52-Wochen-Spanne von 2,24 bis 15,99 US-Dollar. Eine erste wichtige Unterstützungszone liegt um 10,50 US-Dollar, die bereits Anfang Dezember getestet wurde.

Der nächste größere Kurstreiber ist der Quartalsbericht für das vierte Quartal, der für den 18. Februar 2026 angesetzt ist. Das Management will dabei aktualisierte Aussagen dazu liefern, wie das Zusammenspiel aus neuen FHFA-Zielwerten und dem Wegfall der Kreditscore-Untergrenze die Risikovorsorge für Kreditausfälle und die Eigenkapitalrendite im Jahr 2026 beeinflussen dürfte.

Leicht unterstützend wirkt der aktuelle Makro-Ausblick der hauseigenen Research-Abteilung: Fannie Mae rechnet mit einem Anstieg der Hausverkäufe um 7,3 % und rückläufigen Hypothekenzinsen auf etwa 5,9 % bis Ende 2026. Maßgeblicher Taktgeber für die Aktie bleibt jedoch vorerst das regulatorische Umfeld und dessen Umsetzung im operativen Geschäft.

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