Exergaming, Sudoku

Exergaming statt Sudoku: Bewegtes Gehirntraining beugt Demenz vor

22.11.2025 - 07:12:12

Schweizer Forschung belegt strukturelle Gehirnveränderungen durch bewegungsbasierte Spiele. Die AOK hat ihre Leitlinien bereits für bessere Sturzprävention angepasst.

Schweizer Forscher weisen strukturelle Gehirnveränderungen durch Videospiele nach, die mit Körperbewegung gesteuert werden. Die AOK hat ihre Leitlinien bereits angepasst – und empfiehlt das Training nun zur Sturzprophylaxe.

Die Diskussion ist vorbei: Kreuzworträtsel und Sudokus haben ausgedient. Was jahrelang als Goldstandard gegen kognitiven Abbau galt, wird nun von einer Trainingsform überholt, die Körper und Geist gleichzeitig fordert. Exergaming heißt das Zauberwort – und die Wissenschaft liefert erstmals handfeste Beweise für dessen Wirksamkeit.

Das Gehirn lernt beim Bewegen besser

Forschende der ETH Zürich und der Ostschweizer Fachhochschule haben im September nachgewiesen: Exergames verbessern nicht nur die geistige Leistung messbar, sondern verändern das Gehirn auch physiologisch. Die Spieler müssen sich beispielsweise eine Einkaufsliste merken und gleichzeitig durch Schritte entscheiden, ob angezeigte Produkte darauf stehen.

Diese Doppelbelastung – Dual-Tasking genannt – zwingt das Gehirn, neue neuronale Verknüpfungen effizienter zu bilden als beim sitzenden Training. Der direkte Link zwischen komplexer Motorik und Neuroplastizität bei Demenz-gefährdeten Patienten ist damit erstmals belegt.

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AOK reagiert: Neue Sturzprophylaxe setzt auf Multitasking

Die AOK hat Anfang November ihre Leitlinien zur Sturzprophylaxe aktualisiert. Der Fokus liegt nun auf Gleichgewicht und der Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. Die Begründung leuchtet ein: Stürze passieren selten durch schwache Beine, sondern weil das Gehirn in Stresssituationen überfordert ist.

Klingelt das Telefon, bleiben viele Senioren stehen, um zu sprechen. Experten nennen das “Stops walking when talking” – ein klares Zeichen für nachlassende kognitive Reserve. Dual-Tasking-Training verbessert die Fähigkeit, das Gleichgewicht reflexartig zu halten, auch wenn der Geist anderweitig beschäftigt ist.

Die Zahlen sprechen für sich: Mangelndes Gleichgewicht ist oft ausschlaggebend für ernsthafte Verletzungen wie Oberschenkelhalsbrüche. Programme, die Balance und Kraft kombinieren, gelten nun als unverzichtbar.

Digitale Kompetenz wird zum Gesundheitsfaktor

Doch die Technologie hat ihre Tücken. Während Exergames physiologisch wirken, warnen Fachleute vor dem “Google-Effekt” – der Tendenz, Wissen auszulagern statt zu speichern. Passiver Medienkonsum schadet, die aktive Auseinandersetzung mit Gaming-Technologie trainiert hingegen zusätzlich die kognitive Flexibilität.

Wer lernt, sich im digitalen Raum zu bewegen, trainiert seine geistige Anpassungsfähigkeit mit. Das Interface bedienen, die Spielmechanik verstehen – all das fordert das Gehirn zusätzlich.

200-Milliarden-Markt im Blick

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse treffen auf einen explodierenden Markt. Branchenschätzungen zufolge soll der digitale Gesundheitsmarkt in den kommenden fünf Jahren auf über 200 Milliarden Franken jährlich anwachsen.

Der Boom wird zunehmend von Digital Therapeutics getrieben – Software, die als Medizinprodukt zugelassen ist. Das “Lübecker Modell Bewegungswelten” und Systeme wie die “MemoreBox” waren Vorreiter. Die neuen Studien ebnen nun den Weg für eine breitere Erstattung durch Krankenkassen.

Im Vergleich zu rein medikamentösen Ansätzen gegen Demenz bietet bewegtes Gehirntraining eine risikoarme Alternative. Es adressiert zwei der größten Kostenfaktoren im Gesundheitswesen gleichzeitig: Pflegebedürftigkeit durch Demenz und Hospitalisierung durch Stürze.

Was 2026 kommt

Mit den Schweizer Daten und den angepassten Empfehlungen der großen Kassen ist für 2026 mit einer Integration dieser Technologien in die Regelversorgung zu rechnen:

  • Pflegeheime: Gaming-Ecken mit sensorgestützten Böden werden zum Standard
  • Häusliche Pflege: Kostengünstigere Heim-Systeme über den Fernseher ohne teure Spezialhardware

Das Fazit: Das Gehirn trainiert man am besten nicht im Sitzen, sondern auf den Beinen. Die Verbindung von Schritt und Gedanke ist der Schlüssel zu einem längeren, selbstbestimmten Leben.

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