Finanzierung/Investitionen, Produktion/Absatz

Erleichterung im Protestcamp gegen die Tesla US88160R1014-Erweiterung: Die Auflagen der Versammlungsbehörde greifen vorerst nicht.

17.03.2024 - 16:01:46

Auflagen für Protestcamp bei Tesla-Fabrik vorerst ausgesetzt

Das Verwaltungsgericht in Potsdam hatte am Samstag eine Zwischenverfügung erlassen, nach der die Auflagen vorerst ausgesetzt werden - bis das Gericht endgültig entschieden habe.

Die Auflagen sahen vor, dass die Aktivisten wegen Sicherheitsbedenken die Baumhäuser nicht mehr betreten dürfen und die Bauten bis zum Montag entfernen müssen. Dagegen hatte sich die Initiative "Tesla stoppen" mit einem Eilantrag an das Verwaltungsgericht gewandt. Mit dem Antrag will sich das Gericht am Montag befassen. Ob dann auch eine Entscheidung gefällt wird, war nach Angaben eines Sprechers noch unklar.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte am Freitag die Auflagen vorgestellt. Diese seien ab sofort gültig, hieß es. Ein Verstoß könne ein Ende der Versammlung bedeuten, so Stübgen. Das Wort "Räumung" vermied der Minister. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte am Sonntag, dass vor weiteren polizeilichen Maßnahmen das Gerichtsurteil abzuwarten sei. Unter Umständen müssten die Auflagen nach der Entscheidung angepasst werden.

Ziel der Aktivisten ist es, eine Rodung des Waldstücks im Zuge einer geplanten Erweiterung des Tesla-Geländes mit Güterbahnhof zu verhindern. Sie halten das Waldstück bereits seit Wochen besetzt. Ein Abbau der Baumhäuser komme für sie nicht infrage, da sie elementarer Bestandteil des Protestes seien. Eine Mehrheit der Bürger von Grünheide hatte in einer Befragung gegen eine Erweiterung der Fabrik gestimmt. Die Gemeinde Grünheide schlägt in dem Konflikt vor, dass nur noch etwa die Hälfte des Waldes gerodet wird.

Das Protestcamp im Wald ist Minister Stübgen ein Dorn im Auge. Er befürchtet eine Mobilisierung innerhalb eines gewaltbereiten Teils der Aktivistenszene und macht nach eigener Aussage eine zunehmende Radikalisierung bei einigen Teilnehmern aus. Auch deshalb habe er eine personelle Verstärkung der Polizei rund um das Camp angeordnet. Es gehe darum, mögliche Übergriffe auf Tesla zu verhindern und "bisher uninteressierte, gewaltbereite" Menschen abzuschrecken, die sich nun motiviert fühlten, nach Brandenburg zu kommen.

Im Protestcamp laufen bereits Vorbereitungen für eine mögliche Räumung. Es werden Trainings angeboten. Die Besetzer möchten sich nach eigenen Angaben auf eine Situation vorbereiten, die physisch und psychisch stark belastend sein könnte. Zudem finden täglich Einführungskurse für Neuankömmlinge in dem Camp statt.

Nach Darstellung der Initiative "Tesla stoppen" schließen sich immer mehr Menschen dem Protest an. Selbstverständlich versuche man, Leute zu mobilisieren, sagte eine Sprecherin. Das sei bei einer Demonstration nichts Ungewöhnliches. Nach Angaben der Initiative vom Sonntag halten "mindestens 80 Leute" einen Teil des Landeswaldes besetzt. Die Aktivisten hatten das Camp wie eine Demonstration als politische Versammlung angemeldet. Solche Veranstaltungen unterliegen dem Versammlungsrecht und müssen von der Polizei nicht extra genehmigt werden. Sie können aber unter bestimmten Umständen untersagt oder mit Auflagen versehen werden.

Die Landesregierung hatte die Gangart gegenüber dem Protestcamp verschärft, nachdem Unbekannte Anfang März einen Anschlag auf die Stromversorgung des Werks verübt hatten. Die Kosten für das Wiederherstellen der Versorgung für die Tesla-Fabrik lagen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur voraussichtlich bei mehr als einer Million Euro. Der Chef des regionalen Netzbetreibers Edis, Alexander Montebaur, nannte diese Summe demnach bei einer Sitzung der Task Force Tesla am vergangenen Mittwoch in der Brandenburger Staatskanzlei.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Großeinsatz in Grünheide - Gewerkschaft für friedlichen Tesla-Protest Beim Start mehrerer Protestaktionen gegen das Werk von Elektroautobauer Tesla US88160R1014 in Grünheide bei Berlin ist es zunächst ruhig geblieben. (Boerse, 08.05.2024 - 20:54) weiterlesen...

Gericht erklärt EU-Genehmigung deutscher Condor-Hilfen für nichtig LUXEMBURG - Das Gericht der Europäischen Union hat die Genehmigung der millionenschweren deutschen Hilfen für den Ferienflieger Condor für nichtig erklärt. (Boerse, 08.05.2024 - 14:08) weiterlesen...

Gericht erklärt EU-Genehmigung deutscher Condor-Hilfen für nichtig LUXEMBURG - Das Gericht der Europäischen Union hat die Genehmigung der millionenschweren deutschen Hilfen für den Ferienflieger Condor für nichtig erklärt. (Boerse, 08.05.2024 - 13:03) weiterlesen...

Fresenius schließt Konzernumbau mit Vamed-Trennung ab Der Medizinkonzern und Krankenhausbetreiber Fresenius DE0005785604 hat den Ausstieg aus seiner Beteiligungsgesellschaft Vamed eingeleitet. (Boerse, 08.05.2024 - 09:43) weiterlesen...

Österreichische Tochter des Elektroautoherstellers Fisker insolvent Die österreichische Tochter des US-Elektroautoherstellers Fisker hat nach dem Produktionsstopp seines Tesla-Konkurrenzmodells US88160R1014 Ocean Insolvenz beantragt. (Boerse, 08.05.2024 - 05:54) weiterlesen...

Weitere Zugeständnisse für Lufthansa-Einstieg bei Ita (Aktualisierung: Mit weiteren Aussagen von Lufthansa-Chef Spohr)ROM/FRANKFURT - Im Ringen um einen Einstieg der Lufthansa DE0008232125 bei der staatlichen italienischen Fluggesellschaft Ita haben die Beteiligten der EU-Kommission weitere Zugeständnisse angeboten. (Boerse, 07.05.2024 - 13:31) weiterlesen...