Epic Games stoppt japanischen App Store – trotz neuer Gesetze
23.12.2025 - 01:12:12Epic Games zieht seinen geplanten iOS-App Store für Japan überraschend zurück. Der Fortnite-Entwickler reagiert damit auf Apples neue Gebühren und Sicherheitsvorkehrungen, die mit einem japanischen Wettbewerbsgesetz eingeführt wurden. CEO Tim Sweeney spricht von “Junk Fees” und “Obstruktion”. Für Nutzer bleibt das Laden von Apps außerhalb des App Stores damit riskant und teuer.
Eigentlich sollte der 18. Dezember 2025 ein großer Tag für mehr Wettbewerb werden. An diesem Tag trat Japans “Mobile Software Competition Act” in Kraft, der alternative App Stores erlauben soll. Doch genau an diesem Tag verkündete Epic Games seinen Rückzug.
Der Grund sind die Bedingungen, die Apple für das sogenannte “Sideloading” geschaffen hat. Das Unternehmen verlangt auch bei Downloads aus Drittquellen eine “Core Technology Fee” und Umsatzbeteiligungen. Laut Epic summieren sich diese Abgaben auf über 20 Prozent und machen einen wirtschaftlichen Betrieb unmöglich.
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“Apple war verpflichtet, iOS heute für konkurrierende Stores zu öffnen”, kritisierte Tim Sweeney auf X. “Stattdessen haben sie eine weitere Travestie der Behinderung gestartet.” Für Verbraucher bedeutet das: Die versprochene Vielfalt bleibt aus, der Apple App Store behält seine dominante Stellung.
Apples Warnbildschirme: Schutz oder Abschreckung?
Theoretisch können japanische iPhone-Nutzer jetzt Apps von überall installieren. Die Praxis sieht jedoch anders aus. Apples iOS-Update zur Umsetzung des Gesetzes ist mit zahlreichen Warnhinweisen gespickt.
Nutzer, die eine App von außerhalb laden wollen, müssen mehrere Bestätigungsbildschirme durchklicken. Diese “Scare Screens” warnen eindringlich vor Malware, Betrug und Datenverlust. Kritiker wie Sweeney sehen darin eine gezielte Taktik, um Verbraucher zu verunsichern.
“Sie führen neue wettbewerbswidrige Warnbildschirme ein”, so der Epic-Chef. Diese sollen Kunden suggerieren, dass jede Alternative zu Apple per se unsicher sei. Die Frage ist: Geht es hier wirklich um Sicherheit – oder um die Behinderung von Wettbewerb?
Das Sicherheitsdilemma für Nutzer
Unabhängig von der politischen Debatte bleiben reale Risiken für Verbraucher. Apple hat für externe Apps einen automatisierten Notarisierungsprozess eingeführt. Doch dieser bietet weniger Schutz als die manuelle Prüfung im App Store.
- Was die Notarisierung prüft: Sie scannt den Code auf bekannte Malware und grundlegende Sicherheitslücken.
- Was sie nicht prüft: Inhaltliche Aspekte wie Betrugsmaschen, irreführende Funktionen oder Abofallen.
Sicherheitsexperten warnen vor “Social Engineering”-Angriffen. Nutzer könnten Apps laden, die technisch sauber sind, aber im Hintergrund Phishing betreiben. Zudem ist bei Zahlungsproblemen kein einfacher Rückerstattungsprozess wie im App Store garantiert.
Japan als Testfall für die globale Regulierung
Die Entwicklung in Japan spiegelt Konflikte wider, die Europa mit dem “Digital Markets Act” bereits kennt. Japans Gesetz galt als nächster großer Schritt zur Öffnung des iOS-Ökosystems. Der Rückzug von Epic Games – einem der lautesten Verfechter offener Märkte – ist daher ein herber Rückschlag.
Branchenbeobachter deuten Apples Strategie als “Compliance through Friction”: Das Unternehmen erfüllt den Buchstaben des Gesetzes, erschwert den Wettbewerb aber durch hohe Gebühren und komplexe Hürden. Für den normalen Nutzer ändert sich dadurch wenig. Der Apple App Store bleibt der bequemste und sicherste Weg.
Die nächste Runde dürfte vor den Regulierern stattfinden. Epic hat bereits eine Beschwerde bei der japanischen Wettbewerbsbehörde angekündigt. Sollten diese Apples Gebührenmodell als gesetzeswidrig einstufen, könnte Apple zu Nachbesserungen gezwungen werden. Bis dahin bleibt Sideloading ein Feature mit vielen Fragezeichen.
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