Digitaler, Ausschluss

Digitaler Ausschluss: Senioren bleiben im Weihnachtsgeschäft auf der Strecke

18.12.2025 - 00:19:12

Die digitale Revolution wird für Millionen älterer Menschen zur Barriere. Während Behörden und Unternehmen auf reine Online-Dienste setzen, warnen Verbände vor wachsender Isolation und gesundheitlichen Folgen.

Die Vorweihnachtszeit offenbart ein drängendes Problem: Während der Einkaufsstress seinen Höhepunkt erreicht, sitzen viele Senioren zu Hause fest. Der Grund ist kein Schneesturm, sondern die radikale „Digital-First“-Strategie von Kommunen, Banken und Gesundheitsdiensten. Eine Koalition aus Fürsprechern und Forschern schlägt Alarm: Der Zwang zu Apps und Online-Portalen schließt eine ganze Generation von grundlegenden Dienstleistungen aus – mit messbaren Folgen für ihre Gesundheit und Selbstständigkeit.

In Wales eskalierte der Konflikt diese Woche. Die Seniorenbeauftragte Rhian Bowen-Davies warnte vor den App-basierten Parksystemen, die in vielen Städten Bargeldautomaten ersetzen. Für ältere Menschen ohne Smartphone werde der Zugang zu Innenstädten zum „Albtraum vor Weihnachten“. Die Angst vor Fehlbedienung und Strafzetteln halte viele von Besorgungen und sozialen Treffen ab.

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„Die Botschaft ist klar: Du bist hier nicht willkommen, wenn du nicht digital unterwegs bist“, so Bowen-Davies. Ihr Bericht „Platz für alle?“ fordert Kommunen auf, Bargeldoptionen zu erhalten und Alternativen besser zu kommunizieren. Eine rein digitale Lösung widerspreche dem Ziel altersfreundlicher Gemeinden.

Studie: Digitale Kluft verschlechtert Gesundheit

Die soziale Ausgrenzung hat konkrete medizinische Konsequenzen. Eine am 17. Dezember veröffentlichte Studie im Fachjournal GeneOnline belegt erstmals einen direkten Zusammenhang. Ältere Menschen mit geringer digitaler Kompetenz haben signifikant größere Schwierigkeiten, ihre Gesundheit zu erhalten.

Die Forscher warnen vor einem Teufelskreis: Gerade im Gesundheitswesen schreitet die Digitalisierung rasant voran – von Terminbuchungen über Rezeptmanagement bis zu Videosprechstunden. Ohne unterstützende Gemeinschaftsangebote droht die „digitale Gesundheitskluft“ weiter aufzureißen. Die verwundbarsten Patienten erhalten dann am wenigsten Zugang zu Versorgung.

Banken-Schließungen treiben Isolation voran

Die Finanzbranche beschleunigt den Trend. Allein in dieser Woche bestätigten sich Pläne zur Schließung von 67 weiteren Filialen großer Banken wie NatWest und Santander bis Anfang 2026. Für ländliche Regionen entstehen „Banken-Wüsten“, in denen Senioren weder Bargeld erhalten noch persönliche Beratung in Anspruch nehmen können.

Ein Lichtblick kommt aus Wales: Im Ort Ystradgynlais eröffnete diese Woche ein dauerhafter „Banking Hub“. Das Gemeinschaftsbankzentrum, das Kunden mehrerer Institute bedient, ersetzt die letzte Filiale vor Ort. „Es ist ein entscheidender Schritt, um unsere Städte lebendig und verbunden zu halten“, sagte der lokale Abgeordnete David Chadwick. Doch solche Hubs sind noch die Ausnahme. Die Schließungswelle überrollt den schleppenden Ausbau der Ersatzangebote bei weitem.

Innovationsfonds soll digitale Kompetenz fördern

Die Politik reagiert zaghaft. Ein neuer Fonds in Höhe von 13,7 Millionen Euro (umgerechnet 11,7 Millionen Pfund) soll digitale Inklusionsprojekte unterstützen. King‘s College London erhält Mittel für seine „I-GIVE Digital Inclusion Labs“, in denen Studenten Senioren im Umgang mit Technik schulen.

Doch solche Programme brauchen Zeit. Für die akute Notlage in dieser Weihnachtszeit kommen sie zu spät. Die Frage ist: Reicht freiwillige Unterstützung aus, oder braucht es gesetzliche Vorgaben?

Ausblick 2026: Der Druck für „Hybrid“-Lösungen wächst

Die Debatte kippt. Es geht nicht mehr darum, die Digitalisierung zu bremsen, sondern dauerhafte Parallelangebote zu etablieren. Der Widerstand gegen reine App-Parkplätze und der Erfolg der Banking Hubs zeigen: Die „Digital-only“-Strategie stößt an Grenzen.

Branchenbeobachter erwarten für 2026 schärfere Regeln. Die britische Finanzaufsicht FCA verschärft bereits die Vorgaben für Bankenschließungen. Ähnliche Vorschriften könnten bald auf Kommunen und Gesundheitsdienstleister zukommen. Die Botschaft dieser Woche ist eindeutig: Technologischer Fortschritt, der die Schwächsten ausschließt, ist kein Fortschritt, sondern ein politisches Versagen.

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