Digitale Kluft: Senioren droht Abkopplung im KI-Zeitalter
08.12.2025 - 19:22:12Initiativen in Großbritannien und Australien warnen vor einer wachsenden KI-Kluft, die ältere Menschen sozial ausgrenzt. Experten fordern einen Wechsel von der Infrastruktur zur Kompetenzvermittlung.
Zwei parallel gestartete Initiativen in Großbritannien und Australien schlagen Alarm: Die rasante KI-Entwicklung lässt ältere Menschen zurück. Experten fordern radikales Umdenken – weg vom reinen Internet-Zugang, hin zur „Technologie-Zuversicht”.
Während sich das Jahr 2025 dem Ende zuneigt, zeichnet sich eine beunruhigende Entwicklung ab: Die künstliche Intelligenz revolutioniert Bankgeschäfte, Behördengänge und Gesundheitsdienste – doch Millionen Senioren können nicht folgen. Am vergangenen Freitag sprach die Digital Poverty Alliance (DPA) im britischen Oberhaus von einer „moralischen Verpflichtung”. Zeitgleich startete die Universität Sydney heute ein Forschungsprojekt, das psychologische Barrieren untersuchen soll. Die Botschaft ist eindeutig: Laptops verteilen reicht nicht mehr.
„Wer nicht mitkommt, wird verloren gehen”
Elizabeth Anderson, Geschäftsführerin der DPA, fand deutliche Worte vor Vertretern der Tech-Industrie: „Es geht nicht mehr um verpasste Bequemlichkeit, sondern um fundamentale soziale Ausgrenzung.” Ihr neuer Report Digitale Bildung und Medienkompetenz warnt vor den Folgen der KI-Transformation für vulnerable Gruppen.
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Das Problem verschärft sich dramatisch. Während sprachgesteuerte KI-Assistenten einfachere Bedienung versprechen, wächst gleichzeitig die Unsicherheit: Deepfakes, KI-generierte Betrugsversuche und algorithmische Entscheidungen machen das Internet undurchschaubar. Anderson zufolge war „Medienkompetenz noch nie dringlicher” – gerade für jene, die echte Nachrichten kaum von automatisierten Manipulationen unterscheiden können.
Die Veranstaltung unter Schirmherrschaft von Lord Clement-Jones unterstrich: 2025 markiert eine Zeitenwende in der Digitalpolitik. Doch die DPA hält bisherige Maßnahmen für unzureichend angesichts der „Geschwindigkeit, des Umfangs und der Komplexität” der digitalen Revolution. Tech-Konzerne müssten stärker in inklusive Support-Systeme investieren – weit über bloße Internetanschlüsse hinaus.
Sydney erforscht die „Vertrauenslücke”
Was im Kopf passiert, wenn Senioren vor dem Smartphone kapitulieren – genau das will Dr. Jialing Lin herausfinden. Die Sozialforscherin der University of New South Wales erhielt dafür heute ein Stipendium des universitären Instituts für Alternsforschung.
Ihr Ansatz bricht mit bisherigen Studien: Statt Geräte-Verfügbarkeit zu zählen, untersucht Lin das Phänomen „Technologie-Zuversicht”. Wie hängt die Bereitschaft, neue Apps zu nutzen, mit sozialer Einbindung zusammen? Welche Rolle spielen kultureller Hintergrund und Selbstbild beim Älterwerden?
„Diese Arbeit legt den Grundstein für eine langfristige universitätsübergreifende Partnerschaft zu digitaler Inklusion und gesundem Altern”, erklärte die Hochschule. Die Erkenntnis: Ein 75-Jähriger braucht keine Standard-Anleitung, sondern maßgeschneiderte Unterstützung, die sein persönliches Umfeld einbezieht.
Die KI-Spaltung bedroht die Selbstständigkeit
Der Zeitpunkt beider Initiativen ist kein Zufall. Der KI-Boom 2025 hat die Anforderungen an digitale Kompetenz explosionsartig erhöht. Banken, Krankenhäuser und Ämter setzen zunehmend auf algorithmische Systeme – für Laien oft völlig intransparent.
Für ältere Menschen entsteht ein Dilemma: Theoretisch sollen KI-Assistenten Technik zugänglicher machen. Praktisch erodiert das Vertrauen durch raffinierte Online-Betrügereien. Diese „KI-Kluft” droht Senioren noch stärker zu isolieren, als es die klassische digitale Spaltung je tat.
Seniorenverbände weltweit bestätigen Andersons Einschätzung: Ohne gezielte Kompetenzvermittlung werden Millionen Menschen von grundlegenden Services abgeschnitten. Die Unabhängigkeit im Alter steht auf dem Spiel – paradoxerweise ausgelöst durch Technologien, die eigentlich das Leben erleichtern sollten.
Ausblick: Von der Infrastruktur zur Bildung
Was kommt 2026? Fachleute erwarten eine grundlegende Kurskorrektur: Digitale Inklusion wird künftig weniger über Breitbandausbau definiert, sondern über kontinuierliche Bildungsangebote.
Als Vorbilder dienen die „Neighborhood Tech Help”-Programme, die in New York expandierten, sowie das indische Generationen-Projekt „Digital GuruCool”. Solche Modelle könnten zum Standard werden: Tech-Support für Senioren, der dauerhaft, kulturell sensibel und psychologisch fundiert ist.
Die Kombination aus DPAs politischem Druck und Sydneys akademischer Forschung deutet auf einen Paradigmenwechsel hin. Lord Clement-Jones brachte das Ziel auf den Punkt: „sichere digitale Inklusion” – damit technologischer Fortschritt nicht die älteste Generation an den Rand drängt.
Kann eine Gesellschaft, die auf KI-Geschwindigkeit setzt, ihre langsamsten Mitglieder mitnehmen? Die nächsten Monate werden zeigen, ob aus mahnenden Worten konkrete Taten folgen.
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