Deutschland, Jodmangelgebiet

Deutschland ist wieder Jodmangelgebiet

24.12.2025 - 18:31:12

Die Jodversorgung in Deutschland ist auf ein historisches Tief gesunken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor dramatischer Unterversorgung, da nur noch wenige Backwaren Jodsalz nutzen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor einer dramatischen Unterversorgung. Neue Daten zeigen: Die Jodversorgung in Deutschland ist auf ein historisches Tief gesunken.

Berlin/Frankfurt. Während sich an Heiligabend die Tische biegen, hungert ein kleines Organ am Hals. Die Schilddrüse bekommt nicht mehr genug Treibstoff. Was lange als gelöst galt, ist zurück: Deutschland erfüllt wieder die Kriterien der Weltgesundheitsorganisation für ein Jodmangelgebiet.

Die „freiwillige Jodprophylaxe“ ist gescheitert. Das belegen aktuelle Zahlen des nationalen Jodmonitorings. Demnach weisen 32 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder ein erhöhtes Risiko für Jodmangel auf. „Der Jodstatus ist auf das Niveau der späten 1990er Jahre zurückgefallen“, erklärt Prof. Thomas Remer vom Arbeitskreis Jodmangel.

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Unser täglich Brot – plötzlich ohne Jod

Der schockierendste Befund betrifft unser Grundnahrungsmittel. Während noch fast die Hälfte der Haushalte Jodsalz verwendet, sieht es in der Industrie düster aus. Besonders bei Backwaren klafft eine riesige Lücke.

Aktuelle Markterhebungen zeigen: Nur noch etwa 10 Prozent der Backwaren werden mit Jodsalz gebacken. „Brot war traditionell unsere wichtigste Jodquelle“, so ein Sprecher des Max Rubner-Instituts. Bäckereien und Großbetriebe steigen aus Kostengründen oder wegen Exportvorschriften auf unjodiertes Salz um. Da fast ein Drittel unseres Salzkonsums aus Brot stammt, ist diese Lücke kaum zu schließen.

Der vegane Trend als Jodfalle

Paradoxerweise verschärft auch ein gesunder Trend das Problem: die pflanzenbasierte Ernährung. Wer von Kuhmilch auf Hafer- oder Sojadrinks umsteigt, verliert eine wichtige Jodquelle.

  • Das Dilemma: Bio-Pflanzendrinks dürfen laut EU-Öko-Verordnung meist nicht mit Jod angereichert werden.
  • Die Zahlen: Bei Fleischersatzprodukten wird laut Monitoring nur in 5,7 Prozent der Fälle Jodsalz verwendet.

Das BfR empfiehlt nun, Milchersatz direkt mit Jod anzureichern. Doch bis das in den Regalen ankommt, dauert es.

Das Ende der Freiwilligkeit?

Die Situation markiert das Scheitern einer Strategie. Jahrelang setzte die Politik auf die freiwillige Mitwirkung der Lebensmittelindustrie. Der Kostendruck und globale Handelsströme haben Jodsalz jedoch zum Auslaufmodell gemacht.

Im Vergleich zur Schweiz, wo Jodsalz Standard ist, hinkt Deutschland hinterher. Experten fordern daher zunehmend verbindliche Quoten für die Industrie.

Was Verbraucher jetzt tun können

Bis die Politik reagiert, liegt die Verantwortung wieder beim Einzelnen. Das BfR rät zu drei einfachen Schatten:

  1. Bewusst einkaufen: Auf der Zutatenliste von Brot und Fertigprodukten explizit nach „Jodsalz“ suchen.
  2. Supplementierung prüfen: Veganer, Schwangere und Stillende sollten Jodtabletten (100–150 µg/Tag) in Erwägung ziehen – nach Rücksprache mit dem Arzt.
  3. Auf Fisch setzen: Seefisch bleibt die potenteste natürliche Quelle.

Das Fazit ist eindeutig: Deutschland ist wieder ein Mangel-Land. Die Weihnachtsgans liefert Jod – doch was ist mit dem Rest des Jahres?

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