Deutsche Bibliotheken nutzen Weihnachtsruhe für Digital-Offensive
26.12.2025 - 16:53:12Öffentliche Bibliotheken nutzen ihre Jahresbudgets vor einer Frist Ende Dezember für einen massiven Ausbau digitaler Medien, was Nutzern ab 2026 eine größere Auswahl bringt.
Während die physischen Bibliotheken in Deutschland geschlossen sind, erleben die digitalen Ausleihplattformen einen Boom. Kommunen investieren ihre Restbudgets für 2025 in einen massiven Ausbau der E-Book- und E-Medien-Angebote. Hinter den Kulissen treibt eine Frist Ende Dezember den digitalen Wandel voran.
Physische Pause, digitaler Höhenflug
Die traditionelle „Weihnachtsruhe“ wird zur Triebfeder für die digitale Transformation. Städte wie München oder Bad Pyrmont haben ihre Bibliotheksgebäude bis Anfang Januar geschlossen. Doch ihre digitalen Zweigstellen laufen auf Hochtouren. Die Münchner Stadtbibliothek und die Stadtbibliothek Bad Pyrmont betonen in ihren Ankündigungen: Die Nutzung von Onleihe, Streaming-Diensten und digitalen Zeitschriften ist rund um die Uhr uneingeschränkt möglich.
Diese strategische Umleitung der Leser verfolgt zwei Ziele: den Service in den Personalferien aufrechtzuerhalten und die Akzeptanz der digitalen Plattformen weiter zu steigern. „Die Tage zwischen den Jahren sind traditionell die Hochsaison für digitales Lesen“, heißt es aus der Branche. Besitzer neuer E-Reader und Tablets suchen dann nach Inhalten, während Buchhandlungen und Bibliotheken zu sind.
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Der heimliche Jahresendspurt: Lizenzkauf vor der Deadline
Hinter den Kulissen spielt sich ein Wettlauf gegen die Zeit ab. Der Grund: eine administrative Deadline. Divibib GmbH, Betreiber der in tausenden Bibliotheken genutzten Plattform Onleihe, setzte den 29. Dezember 2025 als Stichtag für den Kauf neuer Medienlizenzen im Abrechnungszyklus 2025.
Für die Bibliotheken bedeutet das: „Use it or lose it“. Nicht verausgabte Budgetmittel aus dem laufenden Haushaltsjahr verfallen. Die Folge ist ein Ansturm auf digitale Lizenzen in den letzten Dezembertagen. Diese Last-Minute-Käufe sorgen dafür, dass die digitalen „Neuheiten“-Regale der Bibliotheks-Apps zum Jahreswechsel prall gefüllt sind. Nutzer werden ab dem 1. Januar 2026 eine deutlich erweiterte Auswahl vorfinden.
Technischer Fortschritt: Onleihe 3.0 und stabile Systeme
Der Ausbau ist nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Ein zentrales Projekt ist die Migration zur neuen Onleihe 3.0. Der aktualisierte Standard soll Ende 2025 und im ersten Quartal 2026 schrittweise eingeführt werden. Er verspricht eine bessere Kompatibilität mit modernen E-Readern und eine stabilere Handhabung des Digital Rights Management (DRM).
Großsysteme wie der Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) haben bereits Wartungsarbeiten abgeschlossen, um für den erwarteten Ansturm zum Jahresstart gewappnet zu sein. Die Integration von Diensten wie dem Film-Streaminganbieter Filmfriend oder der Zeitungsplattform PressReader macht die digitale Bibliothek zum multimedialen Zentrum.
Freier Zugang als Trumpf im Wettbewerb
Der digitale Push der öffentlichen Häuser findet in einem umkämpften Markt statt. Kommerzielle Anbieter wie Thalia und Hugendubel werben bis zum 31. Dezember mit Flatrates und Sonderangeboten für E-Books.
Doch die öffentlichen Bibliotheken kontern mit ihrem entscheidenden Vorteil: dem kostenfreien Zugangsmodell, finanziert durch Steuermittel. In Zeiten hoher Inflation positionieren sie sich so als unverzichtbare Grundversorgung. Das „Hybrid-Modell“ – physischer Treffpunkt plus digitale Medienplattform – festigt sich durch diese Entwicklung. Die Schließung der Gebäude bedeutet nicht mehr den Stillstand des Services, sondern nur einen Wechsel des Auslieferungswegs.
Was Leser 2026 erwartet
Die Investitionen der Weihnachtsruhe werden schnell sichtbar:
* Ab 1. Januar 2026: Eine Welle neuer E-Book-Titel, gekauft im Dezember, erscheint in den Katalogen.
* Im ersten Quartal 2026: Die breitere Einführung von Onleihe 3.0 soll die Nutzung auf Geräten wie Tolino oder PocketBook verbessern.
* Langfristig: Der Anteil digitaler Ausleihen an der Gesamtzahl wird voraussichtlich weiter steigen und die Rekordwerte von 2024 übertreffen.
Während Deutschland also die stillen Tage zwischen den Jahren genießt, arbeiten die fleißigsten „Bibliothekare“ rund um die Uhr: die automatisierten Server, die tausende Romane auf die E-Reader des Landes liefern.
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