Produktion/Absatz, Zusammenfassung

Der US-Elektroautobauer Tesla US88160R1014 will sich vom wachsenden Protest bis hin zu einem Anschlag nicht vertreiben lassen.

26.03.2024 - 17:56:30

Tesla-Werksleiter: 'Wir sind hier nicht zu stoppen'

"Wir sind hier nicht zu stoppen", sagte Werksleiter André Thierig dem Rundfunk Berlin-Brandenburg in der Reportage "Kampf um Tesla", die seit Dienstag online zu sehen ist. "Wir sind letztlich hierhergekommen, um auch zu bleiben und die Fabrik auszubauen und den Wandel zur Elektromobilität, nachhaltigen Mobilität auch aus Grünheide heraus voranzutreiben."

Tesla eröffnete das einzige europäische Werk vor rund zwei Jahren in Grünheide in Brandenburg. Umweltschützer und Anwohner haben große Bedenken. Das Gelände liegt teils im Wasserschutzgebiet. Bisher unbekannte Täter hatten am 5. März Feuer an einem Strommast auf einem frei zugänglichen Feld gelegt, der Teil der Stromversorgung des Tesla-Werks ist. Wegen eines Stromausfalls lag die Autoproduktion fast eine Woche lang auf Eis, der Ausfall traf auch ein Edeka-Verteilzentrum. Die linksextreme "Vulkangruppe" erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Der Generalbundesanwalt ermittelt.

Tesla führt die wachsende Kritik auf falsche Darstellungen über sich zurück. "Dieser Nährboden, der sich da gebildet hat über die letzten Wochen und Monate, der letztlich diese ganzen Bewegungen auch füttert und untermauert, basiert sehr, sehr viel auf Falschinformationen", sagte der Werksleiter. Es liege an der Politik und den Medien, sie kritisch zu hinterfragen und korrekt darzustellen. "Dann, glaube ich, nimmt man diesen Bewegungen auch den Schwung." Das Unternehmen hatte Vorwürfe und auch die Angst vor hohem Wasserverbrauch stets zurückgewiesen.

Tesla-Chef Elon Musk hinterließ nach dem Anschlag eine klare Botschaft bei Brandenburgs Landesregierung. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD), der mit Ministerpräsident Dietmar Woidke und Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) zum Gespräch bei Musk in Grünheide war, gab einen Einblick. "Elon Musk hat schon sehr deutlich gemacht, was er von uns erwartet", sagte Steinbach dem RBB. "Nämlich, dass er sagt: Ihr müsst es irgendwo hinkriegen, dass ihr dieser Attentäter dort habhaft werdet, dass die Leute nicht das Falsche daraus lernen, wenn sie davonkommen."

Musk habe es positiv aufgenommen, dass die Bundesanwaltschaft die Übermittlungen nach dem Anschlag übernommen hat. "Das hat er durchaus als vertrauensbildend empfunden", sagte der Minister. Die Gäste forderten Musk nach Angaben von Steinbach auch auf, dass sich Tesla mehr nach außen öffnet. "Wir haben ihn davon überzeugen können, dass Tesla seine Öffentlichkeitsarbeit noch mal deutlich verändern muss, deutlich sich mehr öffnen muss, deutlich mehr Bestandteil auch der Kommune werden muss."

Der Tesla-Chef hatte deutlich gemacht, dass er an den Ausbauplänen für sein Werk festhält. "Sie können uns nicht stoppen!", rief er den Mitarbeitern zu. Später sagte er auf die Frage eines Journalisten, ob der Ausbau der Fabrik weiter geplant sei: "Ja, absolut." Bisher peilt Tesla eine Produktion von 500 000 Autos im Jahr, diese Zahl soll sich noch verdoppeln. Derzeit sind es hochgerechnet rund 300 000 Autos im Jahr. Die Vorsitzende der Bürgerinitiative Grünheide gegen Tesla, Manu Hoyer, sagte dem RBB: "Wir kämpfen dafür, dass dieser Ausbau nicht weitergeht."

Gegen die geplante Erweiterung gibt es seit Ende Februar Proteste von Umweltaktivisten mit einem Camp mit Baumhäusern. Das Verwaltungsgericht Potsdam hatte nach einem Eilantrag der Aktivisten wegen der Auflagen zugunsten des Protestcamps entschieden, dagegen legte die Brandenburger Polizei Beschwerde ein. Eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg steht noch aus. Das Camp hat nach Angaben der Initiative "Tesla stoppen" mit dem Anschlag nichts zu tun. Bei einem Bürgerentscheid der Gemeinde Grünheide hatte eine Mehrheit gegen die Erweiterung gestimmt.

@ dpa.de

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