Produktion/Absatz, Wettbewerb

Der Spiele-Entwickler Epic hat sich im App-Store-Prozess gegen Google US02079K1079 durchgesetzt und könnte damit die Tür zu branchenweiten Änderungen ein Stück weiter aufgestoßen haben.

12.12.2023 - 09:33:30

'Fortnite'-Macher gewinnt App-Store-Prozess gegen Google

Geschworene in San Francisco kamen am Montag zu dem Schluss, dass Google sich durch unfairen Wettbewerb ein Monopol im Geschäft mit Apps auf der Smartphone-Plattform Android sicherte und der "Fortnite"-Entwickler Epic dadurch benachteiligt wurde.

Die Auswirkungen sind allerdings noch unklar: Google will in Berufung gehen und der vorsitzende Richter muss erst noch im kommenden Jahr entscheiden, welche Auflagen für den Internet-Konzern sich aus der Entscheidung der Geschworenen ergeben. Epic will vor allem erreichen, dass Entwickler ihre Anwendungen und digitale Inhalte in Googles App-Store über andere Zahlungsabwickler verkaufen können. Damit wollen sie der aktuell fälligen Abgabe an den Konzern von bis zu 30 Prozent entgehen. Google konterte im Prozess, Epic wolle kostenlosen Zugang zu den Vorteilen seines App-Stores ergattern.

In einem ähnlichen Verfahren gegen Apple US0378331005 musste Epic bereits in zwei Instanzen eine Niederlage einstecken. Dabei lässt Google als Android-Entwickler konkurrierende App-Plattformen auf Smartphones mit dem Betriebssystem zu, während die Anwendungen auf iPhones bisher ausschließlich aus dem hauseigenen Store von Apple geladen werden können. Doch die Geschworenen störten sich unter anderem an Googles Deals mit Geräte-Herstellern und entschieden, dass der Konzern auf unlautere Weise seinem eigenen App-Store eine bessere Position auf den Geräten verschafft habe.

Auch kamen sie zu dem Schluss, dass die Bindung an Googles Abrechnungssystem in seiner hauseigenen App-Plattform Play Store widerrechtlich sei. Wenn diese Einschätzung in weiteren Instanzen standhalten sollte, könnte das auch den Druck auf Apple verstärken. In der EU sollen gemäß den neuen Digitalgesetzen ohnehin konkurrierende App-Stores auf Plattformen zugelassen werden.

Google betonte in einer Reaktion beim Finanzdienst Bloomberg, Android und der Play Store seien offener als andere Mobil-Plattformen. Man stehe in scharfem Wettbewerb mit Apple und anderen App-Stores auf Android und Spielekonsolen.

Der Streit läuft bereits seit mehr als drei Jahren. Im August 2020 schleuste die "Fortnite"-Entwicklerfirma Epic Games eine Version des Spiels an Apple und Google vorbei in deren App-Stores, in der digitale Artikel entgegen den Plattform-Regeln ohne eine Abgabe an die Konzerne über einen anderen Zahlungsabwickler gekauft werden konnten. Apple und Google warfen die "Fortnite"-App daraufhin aus ihren Download-Angeboten. Das Apple-Verfahren startete bereits 2021 - die Klage gegen Google kam erst jetzt vor Gericht.

Googles Android-System hat bei Smartphone-Verkäufen einen Marktanteil von rund 80 Prozent, Apple füllt mit seinen iPhones den Rest aus.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Google stellt neuen Diebstahlschutz für Android-Smartphones vor Smartphones mit dem Google US02079K1079-Betriebssystem Android können künftig mithilfe Künstlicher Intelligenz erkennen, wenn ein Dieb dem Besitzer das Telefon aus der Hand reißt und sich fluchtartig vom Tatort entfernt. (Boerse, 15.05.2024 - 19:12) weiterlesen...

BGH betont strenge Vorgaben für Funkzellenabfragen Daten aus einer fälschlicherweise angeordneten Funkzellenabfrage dürfen in Gerichtsprozessen nicht als Beweise genutzt werden. (Boerse, 15.05.2024 - 13:30) weiterlesen...

Streit um Tesla-Camp: Kosten für Anwälte werden nicht veröffentlicht Das Innenministerium in Brandenburg lehnt eine Veröffentlichung der Anwaltskosten im Streit um das Protest-Camp am Tesla-Werk US88160R1014 in Grünheide ab. (Boerse, 15.05.2024 - 10:18) weiterlesen...

Streit mit der Telekom: Facebook-Mutter Meta verliert vor Gericht Im Streit mit dem Facebook-Mutterkonzern Meta US30303M1027 um Nutzungsentgelte hat sich die Deutsche Telekom DE0005557508 vor Gericht durchgesetzt. (Boerse, 14.05.2024 - 18:22) weiterlesen...

Bayern fordert drastische Strafen für bösartige Deepfakes im Internet Erstellung und Verbreitung von manipulierten Bildern, Videos oder Tonaufnahmen durch Künstliche Intelligenz - sogenannte Deepfakes - sollen nach dem Willen Bayerns erhebliche Geld- und Freiheitsstrafen nach sich ziehen. (Politik, 14.05.2024 - 15:54) weiterlesen...

Bayern fordert drastische Strafen für bösartige Deepfakes im Internet Erstellung und Verbreitung von manipulierten Bildern, Videos oder Tonaufnahmen durch Künstliche Intelligenz - sogenannte Deepfakes - sollen nach dem Willen Bayerns erhebliche Geld- und Freiheitsstrafen nach sich ziehen. (Politik, 14.05.2024 - 14:16) weiterlesen...