Demenz: Jeder dritte Fall in Deutschland vermeidbar
09.12.2025 - 23:11:12Mehr als ein Drittel aller Demenzerkrankungen in Deutschland ließe sich verhindern. Das zeigt eine heute veröffentlichte Studie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und der Harvard Medical School. Die Forscher haben erstmals konkrete Zahlen für die Bundesrepublik ermittelt – und liefern damit ein Argument für ein radikales Umdenken in der Prävention.
Exakt 36 Prozent der Demenzfälle stehen in direktem Zusammenhang mit veränderbaren Risikofaktoren. Bei derzeit rund 1,8 Millionen Betroffenen bedeutet dies: Hunderttausende Erkrankungen könnten verhindert oder deutlich verzögert werden. Die Basis der Untersuchung bildet der aktuelle Deutsche Alterssurvey 2023.
„Der Mehrwert besteht darin, dass dieses Potenzial nun speziell für Deutschland untersucht wurde”, erklärt Prof. René Thyrian vom DZNE-Standort Rostock/Greifswald. Anders als globale Schätzungen zeigt die Analyse die konkreten Hebel für eine Industrienation auf.
Viele Menschen sorgen sich, weil ihr Gedächtnis öfter nachlässt – dabei können einfache Übungen das Risiko für Demenz verringern. Der kostenlose Report „Gehirntraining leicht gemacht“ zeigt 7 leicht umsetzbare Geheimnisse, 11 kurze Alltagsübungen und einen Selbsttest, mit dem Sie Ihre Konzentration messen. Er erklärt auch Ernährungstipps und gibt praktische Routinen für den Alltag. Sofortdownload per E‑Mail, vertraulich und gratis. Jetzt kostenlosen PDF-Report anfordern
Die Forscher untersuchten zwölf bekannte Risikofaktoren. Für Deutschland kristallisierten sich fünf Haupttreiber heraus:
- Depressionen
- Schwerhörigkeit und mangelnde Hörversorgung
- Niedriges Bildungsniveau
- Übergewicht (Adipositas)
- Diabetes
Besonders überraschend: Die Rolle der Schwerhörigkeit wird massiv unterschätzt. Prävention geht weit über Sport und Ernährung hinaus. Es geht um strukturelle Fragen: Wie schnell erhalten Senioren Zugang zu Hörgeräten? Wie gut ist die psychotherapeutische Versorgung im Alter?
Dr. Iris Blotenberg von der Harvard Medical School, Erstautorin der Studie, betont: „Unsere Ergebnisse eröffnen die Chance, Präventionsmaßnahmen passgenauer zu planen – etwa mit Schwerpunkt auf psychischer Gesundheit und Hörversorgung.”
Düstere Prognose bis 2050
Ohne Gegensteuern steigt die Zahl der Demenzkranken von heute 1,8 Millionen auf 2,7 Millionen im Jahr 2050. Doch die Wissenschaftler berechneten auch positive Szenarien:
- Bei 15 Prozent Reduktion der Risikofaktoren: rund 170.000 verhinderte Fälle bis 2050
- Bei 30 Prozent Reduktion: über 330.000 Fälle weniger
Diese Zahlen zeigen: Prävention entlastet nicht nur Betroffene, sondern auch das Pflegesystem massiv. Die volkswirtschaftlichen Einsparungen wären immens.
Deutschland hat Nachholbedarf
Die renommierte Lancet Commission schätzte 2024, dass weltweit etwa 45 Prozent der Demenzfälle vermeidbar seien. Dass der Wert für Deutschland mit 36 Prozent niedriger liegt, ist paradoxerweise positiv: Bestimmte Risiken wie extreme Luftverschmutzung oder mangelnde Schulbildung sind hierzulande besser kontrolliert.
Dennoch zeigen die Daten massiven Nachholbedarf bei „Wohlstandsrisiken”: Diabetes, Übergewicht, soziale Isolation und Depression. Die Studie widerlegt den Mythos, Demenzprävention sei Privatsache. Da Faktoren wie Bildung und Zugang zu medizinischer Versorgung entscheidend sind, steht die Politik in der Verantwortung.
Weg vom Gießkannenprinzip
Die Studienautoren warnen vor Prävention nach dem Gießkannenprinzip. Allgemeine Gesundheitskampagnen erreichen oft nur die ohnehin Gesundheitsbewussten.
Für 2026 ist eine Anpassung der Nationalen Demenzstrategie zu erwarten. Experten rechnen mit verstärktem Fokus auf spezifische Risikogruppen:
- Niedrigschwelligere Hörtests bei über 50-Jährigen
- Verstärkte Depression-Screenings in Hausarztpraxen
- Gezielte Gesundheitsförderung in sozial benachteiligten Schichten
„Wenn Präventionsangebote an typische Risikomuster angepasst werden, können wir wirksamer und zugleich gerechter vorbeugen”, resümiert Dr. Blotenberg. Wir kennen nun nicht nur das Risiko, sondern auch die konkreten Stellschrauben.
PS: Kleine, regelmäßige Gehirnübungen können schon nach wenigen Wochen spürbar den Fokus verbessern – und damit einem kognitiven Abbau entgegenwirken. Der Gratis-Report „Gehirntraining leicht gemacht“ beschreibt 11 Übungen, einen einfachen Selbsttest und nützliche Alltagstipps zur Vorbeugung von Demenz. Holen Sie sich den PDF-Download direkt ins Postfach und starten Sie noch heute mit kurzen Übungen. Gratis-Report sofort per E‑Mail anfordern


