Daimler Truck Aktie: Gemischte Signale
16.12.2025 - 21:34:31Daimler Truck verzeichnet einen operativen Erfolg mit der Aufstockung der E-Lkw-Bestellung durch DHL, während die UBS das Kursziel senkt und auf die Auftragslage verweist.
Daimler Truck meldet Fortschritte bei elektrischen Lkw – gleichzeitig tritt ein Schwergewicht unter den Analysten auf die Bremse. Während die Kooperation mit DHL im eActros-Programm Fahrt aufnimmt, senkt die UBS ihr Kursziel und warnt vor einer möglichen Auftragslücke. Wie passt das zusammen?
UBS wird vorsichtiger
Die Schweizer Großbank UBS hat heute ihre Einschätzung zu Daimler Truck überarbeitet. Analyst Hemal Bhundia senkte das Kursziel von 41 auf 40 Euro und blieb zugleich bei der Einstufung „Neutral“. Die Botschaft: Fundamental sieht die Bank keinen Anlass für eine Neubewertung nach oben.
Begründet wird der Schritt mit einer deutlichen Diskrepanz zwischen Marktstimmung und realer Auftragslage. Die Nachfragefantasie für Nutzfahrzeughersteller ist hoch, doch aus Sicht der UBS müssen die Bestellungen erst nachziehen, um aktuelle Bewertungen zu rechtfertigen. Wachstum soll sich künftig stärker in den Orderbüchern widerspiegeln, nicht nur in Stimmungsindikatoren.
Aus Marktsicht begrenzt das neue Kursziel das kurzfristige Aufwärtspotenzial. Mit einem aktuellen Kurs von 37,38 Euro liegt die Aktie nur noch gut 7 % unter der UBS-Marke – viel Spielraum nach oben sehen die Analysten damit vorerst nicht.
E-Mobilität: DHL stockt eActros-Bestellung auf
Parallel dazu setzt Daimler Truck operativ ein sichtbares Ausrufezeichen im Elektro-Segment. DHL hat heute die ersten sechs batterieelektrischen Mercedes-Benz eActros 600 offiziell in Betrieb genommen. Stationiert sind die Fahrzeuge im Paketzentrum Dorsten und sollen im Regelbetrieb Erfahrungen im schweren Verteiler- und Fernverkehr sammeln.
Für Investoren entscheidend: DHL erhöht das Auftragsvolumen. Aus ursprünglich 30 bestellten eActros 600 werden nun 42 Fahrzeuge. Die Auslieferung der restlichen 34 Einheiten ist bis Ende des zweiten Quartals 2026 geplant – ein klar terminierter Ausbau der elektrischen Flotte.
Die Fakten zur DHL-Kooperation im Überblick:
- Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz eActros 600 mit über 600 kWh Batteriekapazität und rund 500 km Reichweite
- Bestellvolumen: Aufstockung von 30 auf 42 Fahrzeuge
- Status: Erste 6 Lkw im DHL-Paketzentrum Dorsten im Einsatz
- Geschäftsmodell: „Transport as a Service“ – Abrechnung pro gefahrenem Kilometer
- Zeitplan: Vollständige Integration der Flotte bis Ende Q2 2026
Strategisch bemerkenswert ist das TaaS-Modell („Transport as a Service“). Daimler Truck erschließt damit wiederkehrende Erlöse jenseits des klassischen Einmalverkaufs und bindet Kunden stärker über Laufzeiten und Nutzung ab.
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Kursbild: Zwischen Unterstützung und Deckel
An der Börse fällt die Reaktion auf die Nachrichtenmischung zurückhaltend aus. Mit einem Tagesminus von 0,19 % auf 37,38 Euro bleibt der Kurs in enger Spanne. Auf Wochensicht liegt die Aktie jedoch rund 1,5 % im Plus, auf 30-Tage-Sicht sogar bei einem Zuwachs von gut 8 %. Das Signal: Kurzfristig fließt wieder etwas Vertrauen in den Wert.
Charttechnisch bewegt sich die Aktie in einem Übergangsbereich:
- Der Kurs liegt leicht über dem 50-Tage-Durchschnitt von 35,86 Euro
- Zum 100-Tage-Durchschnitt von 37,04 Euro besteht nur ein geringer Abstand
- Gegenüber dem 200-Tage-Durchschnitt von 37,69 Euro notiert die Aktie minimal darunter
Damit ist der Titel weder klar im Aufwärtstrend noch deutlich angeschlagen. Der Abstand von rund 20 % zum 52‑Wochen‑Tief bei 31,15 Euro zeigt eine solide Erholung, gleichzeitig liegt der Kurs gut 16 % unter dem 52‑Wochen‑Hoch von 44,39 Euro – von einem neuen Hoch ist die Aktie also ein gutes Stück entfernt. Der RSI von 37,8 signalisiert zudem, dass keine Überhitzung vorliegt.
Fazit: Fortschritte, aber Bewährungsprobe bleibt
Unter dem Strich prallen zwei Entwicklungen aufeinander: operativer Fortschritt in der E-Mobilität mit DHL auf der einen Seite und ein vorsichtigerer Ton der UBS mit Blick auf die Orderlage auf der anderen. Die Kooperation mit DHL und das TaaS-Modell unterstreichen, dass Daimler Truck im E-Lkw-Segment nicht nur Prototypen zeigt, sondern Fahrzeuge im realen Kundeneinsatz platziert.
Gleichzeitig erinnert die Kurszielsenkung daran, dass Leuchtturmprojekte alleine nicht reichen. Für eine nachhaltige Neubewertung dürfte es darauf ankommen, ob sich diese Ansätze in einer breiter gefüllten Auftragsbasis niederschlagen. Solange das nicht klar erkennbar ist, bleibt die Aktie zwischen Hoffnung auf weiteres Wachstum und der Mahnung zu mehr Substanz im Bestellbuch eingeklemmt.
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