CSRD, Burnout-Prävention

CSRD macht Burnout-Prävention 2025 zur Chefsache

29.12.2025 - 04:14:12

Die EU-Berichtspflicht CSRD hat Betriebliches Gesundheitsmanagement zum strategischen Risikomanagement für Unternehmen gemacht. KI-Tools und strukturelle Veränderungen ersetzen zunehmend reine Wellness-Angebote.

Burnout-Prävention ist für Großkonzerne zur Pflicht geworden. Die volle Wirksamkeit der EU-Berichtspflicht CSRD hat psychische Gesundheit am Arbeitsplatz in diesem Jahr zur harten Bilanzkennzahl gemacht. Experten ziehen zum Jahresende eine erste Bilanz dieser neuen Ära.

Vom Sozialfaktor zum Risikomanagement

Die einschneidendste Entwicklung war die verpflichtende Integration von Sozialstandards in die Unternehmensberichterstattung. Seit Jahresbeginn müssen große kapitalmarktorientierte Unternehmen nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) detailliert über ihre Nachhaltigkeitsstrategie berichten.

Dieser regulatorische Druck hat Budgets für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) in ungekanntem Ausmaß freigesetzt. Gesundheitsschutz gilt nicht mehr als reiner Kostenfaktor, sondern wird zunehmend als Risikomanagement bewertet. Unternehmen ohne valide Daten zu psychischen Gefährdungen riskieren nun negative Nachhaltigkeitsratings – ein Albtraum für jeden Finanzvorstand.

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DAK-Report belegt anhaltende Krise

Trotz der erhöhten Aufmerksamkeit bleibt die Belastung angespannt. Der im April veröffentlichte DAK-Psychreport 2025 lieferte die statistische Grundlage: Psychische Erkrankungen zählen weiter zu den Hauptursachen für Arbeitsausfälle.

Besonders alarmierend sind die Zahlen für das Gesundheitswesen und soziale Berufe:
* In der Altenpflege und in Kitas lagen die psychisch bedingten Fehlzeiten bis zu 71 Prozent über dem Durchschnitt.
* Die Diagnose „Depression“ verursachte rund 183 Fehltage je 100 Versicherte.

Diese Zahlen unterstreichen, warum der Ruf nach strukturellen Lösungen 2025 lauter wurde als je zuvor.

KI wird zum digitalen Gesundheits-Coach

Eine technologische Antwort auf diese Krise hat sich in diesem Jahr etabliert: Künstliche Intelligenz in der Früherkennung. Was 2024 noch Pilotprojekt war, ist heute in vielen Konzernen Teil der BGM-Strategie.

Anbieter wie HelloBetter haben Lösungen skaliert, die über klassische Mitarbeiterbefragungen hinausgehen. Zwei Haupttrends prägen den Markt:
1. Stimm- und Sentiment-Analyse: KI-Tools erkennen Stressmuster in der digitalen Kommunikation.
2. Personalisierte Intervention: Apps bieten bei ersten Erschöpfungsanzeigen niedrigschwellige psychologische Unterstützung.

Studien deuten darauf hin, dass die Akzeptanz für solche digitalen Helfer wächst – besonders als Überbrückung für lange Wartezeiten auf Therapieplätze.

Struktureller Wandel: Von Yoga-Kursen zu echten Veränderungen

Der Wandel in diesem Jahr besteht darin, dass Unternehmen nicht mehr nur auf das Verhalten der Mitarbeiter zielen. Stattdessen nehmen sie zunehmend die Arbeitsbedingungen selbst in den Fokus.

Die Erkenntnis hat sich durchgesetzt: Obstkörbe und Yoga-Kurse wirken nicht gegen strukturelle Überlastung. Diese „Verhältnisprävention“ deckt sich mit den langjährigen Forderungen der Krankenkassen nach einer besseren Arbeitsorganisation.

Was kommt 2026?

Mit dem Jahreswechsel steht die nächste Phase der CSRD-Ausrollung bevor, die auch den Mittelstand stärker in die Pflicht nimmt. Experten erwarten für das erste Quartal 2026 zudem erste gerichtliche Klärungen zur Arbeitszeiterfassung im Homeoffice.

Für Arbeitnehmer bedeutet dies: Der Schutz der mentalen Gesundheit ist 2025 endgültig aus der Tabuzone herausgetreten. Er ist jetzt ein messbarer, einklagbarer und berichtspflichtiger Unternehmensstandard.

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