Coeur Mining Aktie: Übernahme schreitet voran

Die kanadische Wettbewerbsbehörde hat die Übernahme von New Gold durch Coeur Mining genehmigt. Die Aktionäre beider Unternehmen stimmen Ende Januar über den milliardenschweren Aktientausch ab.

Coeur Mining treibt seine milliardenschwere Übernahme von New Gold voran – doch der Kurs reagiert kurzfristig verhalten. Während sich das Projekt regulatorisch in Richtung Zielgerade bewegt, scheinen Anleger eher Risiken als Chancen zu gewichten. Im Kern steht die Frage: Wie verändert der Deal das Profil des künftigen Konzerns?

Wichtiger regulatorischer Durchbruch

Am 22. Dezember meldete New Gold einen entscheidenden Fortschritt: Die kanadische Wettbewerbsbehörde hat unter dem Competition Act ein sogenanntes „Advance Ruling Certificate“ erteilt. Dieser Beschluss vom 5. Dezember erfüllt eine der zentralen Bedingungen des Vereinbarungsvertrags zwischen beiden Unternehmen.

Damit fällt ein wesentlicher regulatorischer Stolperstein für die geplante Übernahme weg. Die Transaktion ist als reines Aktiendeal strukturiert und soll einen führenden nordamerikanischen Edelmetallproduzenten formen. Parallel dazu hat New Gold sein Management-Informationsrundschreiben eingereicht und vom Supreme Court of British Columbia eine Zwischenverfügung erhalten, die die Einberufung der Hauptversammlung genehmigt.

Kurzfristig blieb der Aktienkurs dennoch unter Druck. Nach einer Rally von rund 25 % in den vergangenen 30 Tagen und einem Anstieg von über 160 % seit Jahresbeginn wirkt die jüngste Kursschwäche eher wie eine Verschnaufpause in einem sehr volatilen Wert.

Aktionärsentscheid im Januar

Der nächste große Meilenstein ist bereits terminiert. Beide Gesellschaften haben für den 27. Januar 2026 außerordentliche Hauptversammlungen angesetzt, auf denen die Investoren über die Transaktion abstimmen sollen.

• New-Gold-Aktionäre votieren über den Arrangement-Plan.
• Coeur-Aktionäre entscheiden über die Ausgabe neuer Aktien sowie eine Satzungsänderung zur Erhöhung des genehmigten Kapitals.

Die wirtschaftlichen Eckdaten des Deals stehen fest: Für jede New-Gold-Aktie erhalten deren Anleger 0,4959 Coeur-Stammaktien. Nach Abschluss würden ehemalige New-Gold-Aktionäre rund 38 % des kombinierten Unternehmens halten, während bestehende Coeur-Aktionäre bei etwa 62 % lägen. Damit bleibt Coeur klar Mehrheitsaktionär, akzeptiert aber eine spürbare Verwässerung, um Größe und Ressourcenbasis deutlich auszubauen.

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Strategische Dimension der Fusion

Die geplante Übernahme ist auf Transformation statt auf Feintuning angelegt. Mit einem Transaktionsvolumen von rund 7 Milliarden US‑Dollar zielt Coeur darauf ab, sich als einer der bedeutenden Edelmetallproduzenten Nordamerikas zu positionieren.

Die Kombination beider Portfolios soll:

• die Produktionsbasis verbreitern und stärker diversifizieren,
• Skaleneffekte in Betrieb, Beschaffung und Kapitalallokation ermöglichen,
• sowie die Kapitalmarktwahrnehmung durch mehr Größe und Liquidität verbessern.

Der Deal ist als reines Aktientauschgeschäft strukturiert, was die Bilanzbelastung durch zusätzliche Schulden begrenzt, dafür aber die bestehenden Coeur-Anteilseigner über den Aktienumtausch verwässert. Aus Marktsicht spiegelt der jüngste Kursverlauf genau diesen Spannungsbogen wider: Zwischen der Aussicht auf ein leistungsfähigeres Kombinat und den kurzfristigen Risiken von Integrationsaufwand, Verwässerung und möglicher Planabweichung.

Ausblick: Entscheidung rückt näher

Bis zur Abstimmung am 27. Januar 2026 liegt der Fokus klar auf zwei Punkten: dem Stimmverhalten der Aktionäre und der weiteren Kommunikation zu den finanziellen Zielen des kombinierten Unternehmens. Entscheiden beide Hauptversammlungen positiv, könnte Coeur Mining bereits 2026 mit einem deutlich größeren Produktionsprofil und neuen Synergiehebeln auftreten. Scheitert eine der Abstimmungen, bliebe das Unternehmen hingegen zunächst im bisherigen Zuschnitt – allerdings nach Monaten intensiver Fusionsvorbereitung.

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