Coeur Mining Aktie: Optionsfantasie
17.12.2025 - 11:10:33Coeur Mining erlebt starken Anstieg im Optionshandel und plant die Übernahme von New Gold. Analysten bewerten die Expansionsstrategie und die Auswirkungen der Fed-Zinssenkung auf den Edelmetallkonzern.
Coeur Mining sorgt derzeit weniger über den Kursverlauf als über den Derivatemarkt für Gesprächsstoff. Während die Aktie zuletzt eher seitwärts tendierte, sprang das Interesse an Call-Optionen deutlich an – flankiert von einer angehobenen Bewertung durch Roth Capital und der geplanten Milliardenübernahme von New Gold. Im Hintergrund wirken zudem sinkende US-Zinsen als Rückenwind für Gold- und Silberwerte. Wie stimmig ist dieses bullische Bild insgesamt?
Optionshandel und Analysten im Fokus
Am Dienstag verzeichnete Coeur Mining einen markanten Anstieg der Call-Aktivität. Insgesamt wurden 25.690 Call-Optionen gehandelt, rund 79 % mehr als das durchschnittliche Tagesvolumen von etwa 14.339 Kontrakten. Marktbeobachter sehen darin ein klares Signal, dass vor allem auf kurzfristige Kurssteigerungen gesetzt wird – passend zu der Idee, dass die Aktie aus einer Konsolidierungsphase nach oben ausbrechen könnte.
Roth Capital stützt dieses Bild: Das Analysehaus bestätigte am Dienstag seine Kaufempfehlung und hatte bereits am Vortag das Kursziel auf 23 US-Dollar angehoben. Ausgehend vom damaligen Kurs entsprach das einem potenziellen Aufwärtsspielraum von mehr als 36 %.
Ganz einheitlich ist das Bild jedoch nicht. Ebenfalls am Dienstag stufte Wall Street Zen den Titel auf „Hold“ ab. Diese gegensätzlichen Einschätzungen spiegeln die Unsicherheit darüber wider, wie reibungslos Coeur seine ehrgeizige Expansionsstrategie umsetzen kann.
Aggressive Expansion mit Milliardenvolumen
Im Zentrum dieser Strategie steht die geplante Übernahme von New Gold Inc. Coeur arbeitet an dem Abschluss eines All-Stock-Deals im Volumen von rund 7 Milliarden US-Dollar, der am 3. November 2025 angekündigt wurde. Die Aktionäre sollen im ersten Quartal 2026 darüber abstimmen. Ziel ist es, einen führenden nordamerikanischen Edelmetallproduzenten zu formen, der gemeinsam ein erwartetes EBITDA von rund 3 Milliarden US-Dollar erreichen soll.
Diese Transaktion folgt auf die Integration von SilverCrest Metals, einer Übernahme im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar, die am 14. Februar 2025 abgeschlossen wurde. Durch diese Zukäufe hat Coeur sein Produktionsprofil deutlich erweitert und um kostengünstige, hochgradige Assets wie die Las-Chispas-Mine in Mexiko sowie die kanadischen Minen Rainy River und New Afton ergänzt. Damit steigen aber auch Komplexität und Integrationsrisiken – ein Punkt, den skeptischere Analysten betonen.
Rückenwind durch die Fed und operative Fortschritte
Makroökonomisch spielt der Zinszyklus der US-Notenbank Coeur in die Karten. Die Federal Reserve senkte am 10. Dezember 2025 den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75 %. Historisch betrachtet schwächt ein solcher Schritt häufig den US-Dollar und verringert die Opportunitätskosten, Gold und Silber zu halten – ein positives Umfeld für die Margen von Edelmetallproduzenten.
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Operativ hat der Konzern zuletzt ebenfalls positive Signale gesendet. Am 11. Dezember legte die Aktie nach Explorationsupdates zu den Projekten Palmarejo und Kensington um 9,5 % zu. In den darauffolgenden drei Handelstagen gab der Kurs zwar leicht nach, die Rücksetzer blieben aber begrenzt, und die Unterstützung oberhalb von 16,50 US-Dollar hielt.
Finanziell steht Coeur derzeit solider da als noch vor einigen Quartalen. Die liquiden Mittel haben sich im dritten Quartal 2025 auf 266 Millionen US-Dollar verdoppelt. Das verschafft dem Unternehmen zusätzlichen Puffer, um die kapitalintensiven Integrationen zu stemmen. Auf Bewertungsebene liegt das Papier bei einem Forward-KGV von rund 23,8, was einige Analysten angesichts eines erwarteten Gewinnwachstums von über 380 % im Jahr 2025 als attraktiv einstufen.
Technische Ausgangslage und Kursbild
Technisch bewegt sich die Aktie laut Originalanalyse in einer Konsolidationsspanne zwischen 16,30 und 17,20 US-Dollar. Ein Ausbruch über die obere Begrenzung könnte den Weg in Richtung des 52-Wochen-Hochs bei 23,61 US-Dollar öffnen, während ein Bruch der unmittelbaren Unterstützung bei 16,56 US-Dollar kurzfristige Schwäche signalisieren würde.
Mit Blick auf die deutschen Kursdaten schloss die Aktie gestern bei 14,36 Euro und liegt damit deutlich über dem 200-Tage-Durchschnitt von 10,30 Euro, was den übergeordneten Aufwärtstrend unterstreicht. Der RSI von 50 signalisiert dabei ein neutrales, weder überkauftes noch überverkauftes Niveau.
Charttechniker verweisen zudem auf ein aktives „Golden Cross“, also eine Konstellation, bei der der kurzfristige gleitende Durchschnitt den langfristigen von unten nach oben schneidet. Zusammen mit dem starken Call-Volumen und der verbesserten Liquiditätsposition ergibt sich damit ein Setup, in dem die Chancen auf der Oberseite aktuell als größer eingeschätzt werden – vorausgesetzt, die Großübernahmen liefern in den kommenden Monaten die erwarteten Synergien und Ergebniseffekte.
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