Circus SE Aktie: Neuer Auftrag

Circus SE erweitert sein Robotik-Geschäft mit einem Rahmenvertrag für Militärroboter in der Ukraine und einem Großauftrag von Mercedes-Benz. Parallel wurde eine Kapitalerhöhung über 30 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen.

Ein Food-Tech-Spezialist betritt die Verteidigungsbühne: Circus SE meldet den Einstieg in den Militärbereich mit einer eigenen Sparte und einem ersten Rahmenvertrag in der Ukraine. Parallel dazu sichert sich das Unternehmen einen prominenten Industriekunden und frisches Kapital. Wie verändert diese Kombination aus „Defence“ und klassischem Catering die Perspektive für die Aktie?

Circus Defence: Einstieg in den Militärsektor

Kern der aktuellen Entwicklung ist die neue Sparte „Circus Defence“. Das Unternehmen hat eine Vereinbarung mit dem 3. Armeekorps der ukrainischen Streitkräfte geschlossen. Im Mittelpunkt stehen die autonomen CA‑1 Robotik-Systeme, die für die taktische Verpflegung der Truppen eingesetzt werden sollen.

Die Kooperation umfasst im Wesentlichen:

• Rahmenvertrag über die Beschaffung von bis zu 25 KI-gesteuerten CA‑1 Robotik-Systemen
• Primärer Einsatz bei der 3. Angriffsbrigade (3AB) in Ausbildungseinrichtungen
• Validierung der Technologie als weltweit erster Einsatz von „Embodied AI“ zur Truppenversorgung in einem aktiven Verteidigungsumfeld

Damit erweitert Circus sein bisher auf Gastronomie fokussiertes Robotik-Kerngeschäft in ein sicherheitspolitisch sensibles Segment. Marktteilnehmer werten den Vertragsabschluss als Hinweis darauf, dass die Technologie als robust und felderprobt genug gilt, um unter anspruchsvollen Einsatzbedingungen zu bestehen.

Auch am Tag nach der Meldung wirken die Nachrichten nach. Heute notiert die Aktie bei rund 12,65 Euro und liegt damit leicht über dem gestrigen Schlusskurs. Auf Sicht von sieben Tagen bleibt der Titel zwar gut fünf Prozent im Minus, der Abstand zum jüngsten 52‑Wochentief bei 12,00 Euro hat sich jedoch wieder etwas vergrößert.

News-Serie im Dezember: Kunde, Kapital, Kurs

Der Verteidigungsvertrag steht nicht für sich allein, sondern fügt sich in eine ganze Reihe von Meldungen im Dezember 2025 ein. Bereits am 11. Dezember gab Circus eine Kooperation mit Mercedes-Benz Gastronomie bekannt. Ab Sommer 2026 sollen CA‑1 Roboter im Werk Sindelfingen die Kantinenkapazitäten unterstützen. Damit setzt das Unternehmen ein sichtbares Zeichen im industriellen Großkundensegment.

Nur einen Tag zuvor, am 10. Dezember, hatte Circus eine Kapitalerhöhung abgeschlossen. Neue Aktien wurden zu 12,20 Euro vor allem bei institutionellen Investoren und dem Management platziert, was einen Bruttoerlös von rund 30 Millionen Euro brachte. Die Mittel sollen das weitere Wachstum und die Umsetzung der laufenden Projekte finanzieren.

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Die wichtigsten Punkte im Überblick:

• Neuer Rahmenvertrag mit der ukrainischen Armee über bis zu 25 Defence-Einheiten
• Industrieller Ankerkunde: Einsatz von CA‑1 Robotern bei Mercedes-Benz Gastronomie ab 2026
• Kapitalerhöhung zu 12,20 Euro mit einem Volumen von rund 30 Mio. Euro erfolgreich platziert
• Aktueller Kurs leicht über Kapitalerhöhungspreis und jüngsten Zwölfmonatstiefs
• Strategie-Schwenk hin zu „Dual-Use“: zivile Anwendungen plus Verteidigungssektor

Charttechnisch wirkt die Rückeroberung der Zone knapp über 12 Euro wie eine erste Stabilisierung. Der aktuelle Kurs liegt jedoch noch deutlich unter dem 52‑Wochen-Hoch von 28,20 Euro, der Abstand beträgt rund 55 Prozent. Auch der Blick auf den 50‑Tage-Durchschnitt von etwa 15,96 Euro zeigt einen klaren Rückstand, was das zuletzt schwache Kursniveau unterstreicht.

Dual-Use-Strategie und nächste Schritte

Mit der Kombination aus Mercedes-Auftrag, Defence-Einstieg und Kapitalerhöhung schärft Circus seine Positionierung als Anbieter von Robotik-Lösungen für zivile und militärische Anwendungen. Der Markt beginnt, diese Dual-Use-Strategie in die Bewertung einzubeziehen, nachdem die Aktie zuvor stark unter Druck stand; seit Jahresanfang liegt sie weiterhin deutlich im Minus.

Entscheidend wird nun die operative Umsetzung:

• Installation und Betrieb der ersten CA‑1 Einheiten in der Ukraine als Proof of Concept
• Hochfahren der Produktion, um sowohl den zivilen Auftragsbestand als auch Defence-Nachfrage zu bedienen
• Einhaltung von Qualitäts- und Zuverlässigkeitsanforderungen im militärischen Umfeld

Kurzfristig bleibt das Bild gemischt: Die Rückkehr über die 12‑Euro-Marke und der Kurs über dem Kapitalerhöhungspreis signalisieren eine gewisse Neubewertung, gleichzeitig zeigt der Abstand zu den gleitenden Durchschnitten, dass die Aufholbewegung noch am Anfang steht. Angesichts des geopolitischen Bezugs der Defence-Meldung ist zudem mit anhaltend hoher Volatilität zu rechnen, was den Nachrichtenfluss rund um die ersten realen Einsätze der CA‑1 Systeme besonders wichtig macht.

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