CATL Aktie: Neue Baustellen
20.12.2025 - 03:10:31Der Batteriehersteller CATL treibt Innovation mit Robotern und eine Gigafactory in Spanien voran, sieht sich aber gleichzeitig mit Aktienverkäufen und steigenden Lithiumpreisen konfrontiert.
CATL setzt parallel an mehreren Fronten an: humanoide Roboter im Werk, eine neue Gigafactory in Spanien und gleichzeitig Druck von Aktionärsverkäufen und dem Lithiummarkt. Im Zentrum steht die Frage, wie der Batterieriese diese Mischung aus Wachstumsvorhaben und Belastungsfaktoren verkraftet.
Humanoide Roboter im Werk
Am 18. Dezember 2025 hat CATL einen ungewöhnlichen Schritt bekanntgegeben: Der Konzern testet humanoide Roboter direkt auf seinen Batterie-Produktionslinien. Die Maschinen stammen von Spirit AI Robotics, einem verbundenen Start-up, das CATL nun mit Batterien beliefert – und dessen Roboter zugleich für Inspektionsaufgaben in den eigenen Werken einsetzt.
Konkret kommt unter anderem das Modell „Moz“ in der Fabrik in Zhongzhou zum Einsatz. Dort übernehmen die Roboter finale Funktionstests auf Batteriepacks in der Montage. Spirit AI Robotics wurde im Februar 2024 gegründet und hat seitdem rund 1,3 Milliarden Yuan (etwa 185 Millionen US-Dollar) in drei Finanzierungsrunden eingesammelt. Zu den Geldgebern zählt Borui Capital, eine von CATL-Mitgründer und Vizechef Li Ping gegründete Investmentfirma.
Die Roboter sind ausdrücklich auf industrielle Anwendungen ausgelegt. Statt komplexer, menschenähnlicher Hände konzentriert sich das Design auf klar definierte Fertigungs- und Prüfaufgaben. Zu den Kosten der Technologie und möglichen Plänen für einen breiten Rollout hat CATL bislang keine Angaben gemacht.
Eckpunkte der Robotik-Initiative
- Humanoide Roboter übernehmen Inspektionsaufgaben auf Batteriemontagelinien
- Das Modell „Moz“ ist speziell für industrielle Abläufe ausgelegt
- Fokus liegt auf konkreten Fertigungsschritten, nicht auf menschenähnlicher Feinmotorik
- Keine Details zu Investitionsvolumen oder Ausbauplänen veröffentlicht
Aktie im Spannungsfeld von Verkäufen und Lizenzthemen
An der Börse spiegelt sich die Gemengelage aus strategischen Initiativen und Marktbelastungen in einer erhöhten Schwankungsbreite wider. In den vergangenen sieben Tagen hat die in Shenzhen notierte Aktie rund 5 % verloren und notiert mit 372,00 CNY nur knapp über dem 52‑Wochentief bei 371,20 CNY. Der Abstand zum jüngsten Hoch von 392,50 CNY ist dagegen überschaubar – die Aktie pendelt also in einer engen Spanne.
Ein wesentlicher Belastungsfaktor sind geplante Aktienverkäufe: Großaktionär Huang Shilin will rund 1 % seines Anteils über ein sogenanntes Inquiry-Placement an institutionelle Investoren abgeben. Parallel dazu lief am 19. November 2025 die Lock-up-Periode für 77,5 Millionen Cornerstone-Aktien aus dem Hongkong-Listing aus. Beides zusammen erhöht das frei handelbare Volumen und verstärkt den Verkaufsdruck, zumal der Markt solche Signale oft vorsichtig interpretiert.
Lithium-Markt als Unsicherheitsfaktor
Zusätzliche Nervosität kommt vom Rohstoff Lithium. In China sind die Preise zuletzt auf das höchste Niveau seit Juni 2024 gestiegen, nachdem die Behörden in Yichun, einem wichtigen Lithium-Standort in der Provinz Jiangxi, angekündigt haben, 27 Abbaulizenzen zu entziehen. Der Lithiumcarbonat-Kontrakt an der Guangzhou Futures Exchange sprang im Zuge dieser Entscheidung um 7,61 % auf 108.620 Yuan je Tonne.
Für CATL ist das Thema besonders brisant, weil die eigene Jianxiawo-Mine bereits seit August 2025 stillsteht. Hintergrund ist der Ablauf der dortigen Lizenz, die bislang nicht erneuert wurde. Seitdem ist das Unternehmen stärker auf externe Lieferanten angewiesen. Steigende Preise und regulatorische Unsicherheit im heimischen Lithium-Sektor treffen damit direkt einen zentralen Kostenblock des Batteriegeschäfts.
Europäische Expansion mit Stellantis
Trotz dieser Gegenwinde treibt CATL seine internationale Expansion weiter voran. Zusammen mit Stellantis hat der Konzern Ende November 2025 den Spatenstich für eine gemeinsame Gigafactory im spanischen Zaragoza gesetzt. Das Joint Venture firmiert unter Contemporary Star Energy S.L.
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Die geplante Kapazität ist ambitioniert: Bis zu 50 GWh Lithium-Eisenphosphat-(LFP)-Batterien sollen jährlich vom Band laufen. Das entspricht nach Unternehmensangaben Akkus für rund eine Million Elektrofahrzeuge pro Jahr. Die Fabrik soll bis Ende 2026 die Produktion aufnehmen und perspektivisch klimaneutral betrieben werden. Für Europa ist das Projekt eines der größten Vorhaben, um eine eigene Batterie-Wertschöpfung aufzubauen und Abhängigkeiten von Importen zu verringern.
Analysten bleiben positiv
Trotz der jüngsten Kurs- und Marktturbulenzen überwiegen in den Research-Abteilungen der Banken weiterhin positive Einschätzungen. Mehrere große Häuser sehen deutliches Potenzial gegenüber dem aktuellen Kursniveau:
- JPMorgan: Rating „Overweight“, Kursziel 520 CNY
- CLSA: „High-Conviction Outperform“, Kursziel 500 CNY
- HSBC: „Buy“, Kursziel 450 CNY
Über alle abgedeckten Analysten hinweg liegt das durchschnittliche Kursziel bei 473,08 CNY. Ausgehend vom aktuellen Kurs signalisiert das einen spürbaren Bewertungsspielraum nach oben, sofern sich die aktuellen Belastungsfaktoren nicht weiter zuspitzen.
Marktstellung und Profitabilität
Fundamental bleibt CATL eine Schwergewicht im globalen Batteriemarkt. In den ersten acht Monaten 2025 lag der Marktanteil bei 36,8 % und damit nur leicht unter den 37,7 % des Vorjahreszeitraums. Beim Ergebnis legte der Konzern im dritten Quartal 2025 deutlich zu: Der Nettogewinn stieg um 41,2 % auf 18,5 Milliarden Yuan.
An der Börse entspricht dies derzeit einer Marktkapitalisierung von rund 1,7 Billionen Yuan. Mit einem historischen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25,80 und einer Nettomarge von 16,52 % wird das Unternehmen weiterhin als wachstumsstarker, aber bereits etablierter Player bepreist.
Für die kommenden Monate dürften drei Faktoren im Fokus stehen: die weitere Entwicklung der Lithiumpreise und der Lizenzsituation rund um die Jianxiawo-Mine, der Umgang des Marktes mit den laufenden Aktionärsverkäufen sowie der Fortschritt bei der europäischen Gigafactory und der Robotik-Initiative in den Werken. Wie CATL diese Baustellen ausbalanciert, wird maßgeblich bestimmen, ob die Aktie sich aus ihrer derzeit engen Handelsspanne nach oben lösen kann.
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