BASF sichert Ludwigshafener Kernbelegschaft bis Ende 2028
27.12.2025 - 12:00:11LUDWIGSHAFEN – Der Chemieriese BASF hat für sein Stammwerk in Ludwigshafen einen neuen Standortvertrag vereinbart. Er schließt betriebsbedingte Kündigungen für über 30.000 Mitarbeiter bis Ende 2028 aus. Im Gegenzug verpflichtet sich der Konzern zu Milliardensummen für die Modernisierung des weltgrößten Chemiestandorts.
Der Pakt mit dem Titel „Zukunftsbild für einen starken Standort“ tritt am 1. Januar 2026 in Kraft. Er wurde Mitte Dezember zwischen Konzernführung und Gesamtbetriebsrat ausgehandelt. Die zentrale Zusage: Drei Jahre lang gibt es keine betriebsbedingten Entlassungen am Stammsitz.
Das Besondere an der Vereinbarung ist eine mögliche Verlängerungsklausel. Erreicht der Standort bestimmte Profitabilitätsziele, kann der Kündigungsschutz um zwei Jahre bis Ende 2030 verlängert werden. Damit hängt die langfristige Jobsicherheit direkt vom wirtschaftlichen Erfolg der Transformation ab.
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„Die Verhandlungen waren fordernd, aber dieses Ergebnis schützt die Belegschaft“, kommentierte Gesamtbetriebsratsvorsitzender Sinischa Horvat. Für die Belegschaft war der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen eine rote Linie.
Als Gegenleistung für die Arbeitsplatzgarantie investiert BASF kräftig in die Zukunft des Standorts. Der Konzern verpflichtet sich zu jährlichen Investitionen von rund zwei Milliarden Euro, mindestens jedoch 1,5 Milliarden.
Die Mittel fließen in die Modernisierung der Infrastruktur, den Ausbau von Kapazitäten und die sogenannte grüne Transformation. Ziel ist es, den einzigartigen Verbund-Standort wettbewerbsfähig zu halten. Hier sind Produktionsanlagen besonders effizient vernetzt.
„Die Vereinbarung gibt den Mitarbeitern Planungssicherheit und ermöglicht uns die notwendige Modernisierung“, betonte Vorstandsmitglied Katja Scharpwinkel, zuständig für Personal.
Hintergrund: Umbau unter Hochdruck
Der neue Standortvertrag fällt in eine kritische Phase für BASF. Konzernchef Markus Kamieth treibt unter der Strategie „Winning Ways“ einen tiefgreifenden Umbau voran. Hohe Energiekosten in Deutschland und globaler Wettbewerbsdruck setzen das Unternehmen unter Stress.
Parallel zu den Standortverhandlungen laufen andere Großprojekte. So bestätigte der Konzern im Dezember Pläne, das Geschäft mit Agrarchemie (Agricultural Solutions) abzuspalten. Ein Börsengang ist für 2027 angepeilt. Auch die Dividendenpolitik wurde angepasst und das Portfolio verschlankt.
Der Ludwigshafener Vertrag räumt ein, dass strukturelle Veränderungen nötig sind. Während Kündigungen tabu sind, vereinbarten beide Seiten Maßnahmen für mehr Produktivität und Kosteneffizienz. Nur ein wettbewerbsfähiger Standort könne langfristig Jobs sichern, so die gemeinsame Überzeugung.
Was kommt nach der Unterschrift?
Mit der Unterschrift beginnt ab Januar 2026 die Umsetzung. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob BASF den Spagat zwischen Kostensenkung und den versprochenen Milliardeninvestitionen schafft.
Alle Blicke richten sich nun auf die Profitabilität des Standorts. Sie entscheidet über die Verlängerung der Jobsicherheit. Auch der Erfolg der Agrarsparte-Abspaltung und der Modernisierungskurs werden die Zukunft Ludwigshafens prägen.
Zum Jahreswechsel 2025/26 haben die Beschäftigten erstmal Planungssicherheit. Die unmittelbare Gefahr betriebsbedingter Kündigungen ist gebannt. Der harte Teil der Transformation steht jedoch noch bevor.
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