BanzAI, KI-Agenten

BanzAI und Co.: KI-Agenten revolutionieren den IT-Support

18.12.2025 - 07:50:12

Die Ära des wartenden Helpdesks ist vorbei. Führende Anbieter setzen nun auf vollautonome KI-Systeme, die IT-Probleme lösen, bevor der Nutzer sie überhaupt meldet. Diese „Zero-Touch“-Revolution verspricht drastisch schnellere Lösungen und verändert die Rolle der IT vom Kostenfaktor zum strategischen Enabler.

Den Vorstoß in diese neue Ära markiert die Ankündigung von Pomeroy Technologies. Das Unternehmen stellte am Mittwoch die adaptive KI-Plattform „BanzAI“ vor, die sein „SmartDesk“-Angebot antreiben soll. Die Zahlen sind beeindruckend: Das System soll Ticket-Lösungen bis zu 80 Prozent beschleunigen und das Ticket-Aufkommen insgesamt um bis zu 70 Prozent senken.

„Das Ziel ist nicht nur Effizienz – es geht darum, die IT in einen strategischen Enabler zu verwandeln“, erklärte CEO Tom Signorello. Die Plattform automatisiert Routineaufgaben wie VPN-Probleme oder Software-Bereitstellung vollständig. Der Helpdesk der Zukunft wartet nicht mehr auf den Hilferuf, sondern behebt Störungen proaktiv im Hintergrund.

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Die Schwachstelle: Die Übergabe an den Menschen

Trotz des Automatisierungsschubs bleibt die Integration menschlicher Expertise eine große Hürde. Ein aktueller Branchenreport des AI Agent Store zeigt ein gemischtes Bild: Zwar fühlen sich 77 Prozent der Nutzer weltweit wohl damit, wenn KI ihre Probleme löst. Doch ganze 90 Prozent der Entscheider geben zu, dass der Übergabeprozess von der KI zum menschlichen Agenten erhebliche Mängel aufweist.

Das Problem: Scheitert der KI-Agent an einer komplexen Frage, muss der Nutzer oft alle Informationen von vorne schildern. Große Tech-Konzerne wie Amazon Web Services (AWS) arbeiten daher an flüssigeren „Human+AI“-Modellen. Die Vision sind KI-Assistenten, die wie Teammitglieder agieren und den Kontext bei der Übergabe nahtlos weiterreichen.

Öffentliche Hand und Banken ziehen nach

Der Trend erfasst auch den öffentlichen Sektor und regulierte Branchen. In Großbritannien aktivierte die Crown Commercial Service ihr „Technology Services 4“-Rahmenwerk. Es soll Behörden den Zugang zu KI- und Automatisierungstechnologien erleichtern, um Verwaltungsaufwand zu reduzieren.

Parallel modernisiert die niederländische ASN Bank ihre IT-Architektur mit Hilfe von HCLTech. Die mehrjährige Partnerschaft zielt darauf ab, Effizienz und Kundenerlebnis durch konsolidierte IT-Dienste zu steigern. Solche Projekte unterstreichen den Bedarf an einheitlichen, zukunftssicheren Support-Strukturen.

Neue Verträge und die Frage der Souveränität

Mit der rasanten Verbreitung entstehen neue Herausforderungen für Vertragsgestaltung und Datenschutz. Analysten von Gartner warnen vor „Schatten-KI-Gewinnen“: Kunden wissen oft nicht, wie Anbieter Automatisierung nutzen und welche Einsparungen sie erzielen.

Die Folge: Bis 2027 werden voraussichtlich 60 Prozent großer IT-Dienstleistungsverträge „KI-Rückforderungsklauseln“ enthalten. Diese zwingen Anbieter, einen Teil der durch Generative KI erzielten Effizienzgewinne an den Kunden zurückzuzahlen. Gleichzeitig gewinnt das Thema digitale Souveränität an Bedeutung. Vor allem in Europa und stark regulierten Branchen wird der sichere und compliance-konforme Umgang mit Daten in globalen KI-Systemen zur Chef-Sache für CIOs.

Ausblick: Der „Digitale Mitarbeiter“ als Standard

Die Entwicklung geht hin zum stets verfügbaren „Digitalen Mitarbeiter“. Unternehmen wie Softlink Global skizzieren Roadmaps mit rund-um-die-Uhr aktiven KI-Agenten für Routine-Updates. Diese könnten bis Ende 2026 zum Standard für Support der ersten Ebene werden.

Gartner prognostiziert, dass bis 2028 über 75 Prozent der Cloud-Anbieter den produktiven Einsatz von Multiagenten-Systemen unterstützen werden. Für Anwender bedeutet dies, dass sich „Tech-Support“ von einem angefragten Service zu einer unsichtbaren, proaktiven Schicht digitaler Resilienz wandelt. Die Reibung des „IT-Anrufs“ wird durch die stille Effizienz des Zero-Touch-Desks ersetzt.

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