Automobilindustrie verbannt Android Auto und Apple CarPlay
31.12.2025 - 10:54:12General Motors und andere Hersteller schließen Android Auto und Apple CarPlay aus, um die Kontrolle über Nutzerdaten und zukünftige Abo-Umsätze zu sichern.
General Motors und andere Hersteller schließen Smartphone-Spiegelung aus ihren neuen Fahrzeugen aus. Der Grund ist ein erbitterter Kampf um wertvolle Nutzerdaten und zukünftige Milliardenumsätze mit Abonnements.
Der Bruch mit dem Silicon Valley
Lange schien die Symbiose perfekt: Tech-Konzerne lieferten die vertraute Benutzeroberfläche, Autobauer die Hardware. Dieses Gleichgewicht kippt jetzt. General Motors sorgte bereits vor Monaten für ein Beben, als der Konzern ankündigte, in neuen Elektrofahrzeugen auf Android Auto und Apple CarPlay zu verzichten.
Zum Jahreswechsel 2025 wird das Ausmaß deutlich. Statt das Display für Google oder Apple freizugeben, setzen Hersteller auf eigene Betriebssysteme. Diese basieren oft auf Android Automotive OS (AAOS), einem Google-Produkt, das den Autobauern jedoch die vollständige Kontrolle über die Oberfläche und tiefe Integration erlaubt.
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GM ist nicht mehr allein. Auch europäische Premiumhersteller wie Mercedes-Benz investieren Milliarden in proprietäre Systeme wie das MB.OS. Die Strategie ist klar: Das Auto soll ein eigenständiges, digitales Ökosystem werden – und kein passives Abspielgerät für das Smartphone.
Datenschutz als Schutzschild – und Geschäftsmodell
Die offizielle Begründung klingt altruistisch: Sicherheit. Hersteller argumentieren, das ständige Wechseln zwischen nativer Oberfläche und Smartphone-Projektion lenke zu sehr ab. Zudem funktionierten Features wie die Batterie-Vorkonditionierung bei E-Autos nur optimal mit tief vernetzten Systemen.
Experten sehen den wahren Grund jedoch in der Datensouveränität. Nutzt ein Fahrer Android Auto, fließen wertvolle Daten über Fahrverhalten und Standort direkt an Google. Der Autobauer bleibt „blind“. Durch den Ausschluss der Smartphone-Spiegelung zwingen die Hersteller die Nutzer in ihre eigenen digitalen Welten. Die Daten bleiben im „Walled Garden“ des Herstellers – und werden dort monetarisiert.
Das Milliardengeschäft mit Abonnements
Der Kampf gegen Android Auto ist ein Kampf um zukünftige Einnahmequellen. Analysten prognostizieren Milliardenumsätze durch digitale Dienste im Auto bis Ende des Jahrzehnts.
Wer die Plattform kontrolliert, kontrolliert die Kasse. Nutzen Fahrer Google Maps via Android Auto, verdient der Autohersteller nichts. Nutzen sie das integrierte System, können monatliche Gebühren für Echtzeit-Verkehrsdaten oder Ladeplanung fällig werden. Mary Barra, CEO von GM, deutete an, dass die eigene Plattform „Ultifi“ neue Umsatzströme erschließen soll.
Widerstand gegen “CarPlay 2.0”
Während GM den radikalen Schnitt vollzieht, wählen deutsche Hersteller wie BMW und Mercedes einen defensiveren Weg. Sie unterstützen zwar oft die klassische Smartphone-Integration, zeigen jedoch der nächsten Generation die kalte Schulter.
Diese neuen Versionen („CarPlay 2.0“) verlangen Zugriff auf alle Bildschirme im Auto, inklusive Tacho. Für die Hersteller ist das eine rote Linie, die ihre Markenidentität gefährdet. Mercedes setzt stattdessen voll auf das eigene MB.OS und behält die Hoheit über Nutzerdaten strikt in eigener Hand.
Ein riskantes Spiel mit der Kundengunst
Die Abkehr ist ein gewagtes Glücksspiel. Für viele Neuwagenkäufer ist die nahtlose Smartphone-Integration ein K.O.-Kriterium. Die Benutzeroberflächen von Google und Apple gelten als intuitiv und vertraut.
Hersteller-Systeme litten in der Vergangenheit oft unter langsamer Software und schlechter Bedienbarkeit. Bieten die neuen, proprietären Systeme nicht mindestens die gleiche Qualität, droht ein massiver Vertrauensverlust. Branchenbeobachter vergleichen die Situation mit dem Mobilfunkmarkt der späten 2000er Jahre: Autohersteller versuchen, eigene Ökosysteme aufzubauen – bevor iOS und Android den Markt standardisierten.
Der Zwang zur Perfektion
Für 2026 ist eine Verschärfung des Konflikts zu erwarten. Kunden werden mit den Füßen abstimmen. Funktionieren die nativen Systeme reibungslos und bieten echten Mehrwert, könnte die Rechnung aufgehen. Scheitern sie an der Usability, könnte der Druck steigen, die Tech-Giganten doch wieder ins Cockpit zu lassen.
Zudem wird der seit 2025 voll greifende EU Data Act eine Rolle spielen. Er regelt den fairen Zugang zu Daten und könnte Hersteller zwingen, ihre abgeschotteten Systeme für Drittanbieter zu öffnen. Das Armaturenbrett ist die Frontlinie im Kampf um die Datenhoheit.
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