AppLovin Aktie: Warnsignale im Höhenflug

AppLovin verzeichnet starke operative Zahlen, doch massive Verkäufe durch Führungskräfte und eine extrem hohe Bewertung signalisieren zunehmende Risiken für Investoren.

AppLovin gehört mit einer massiven Performance zu den Gewinnern des Jahres. Doch hinter der Fassade der Rekordjagd tun sich Risse auf: Während institutionelle Investoren ihre Positionen weiter ausbauen, nutzen Insider die Gunst der Stunde für umfangreiche Verkäufe. Angesichts einer Bewertung, die weit über dem Branchenschnitt liegt, stellt sich die Frage, ob der Markt hier bereits zu viel Optimismus eingepreist hat.

Insider steigen aus, Fonds kaufen zu

Das Bild am Markt ist derzeit tief gespalten. Auf der einen Seite wetten Großanleger weiter auf den Erfolg des Unternehmens. So hat etwa die FCG Investment Co ihre Position im dritten Quartal um fast 80 Prozent aufgestockt. Auf der anderen Seite stehen jedoch die Führungskräfte des Unternehmens, die den hohen Kurs nutzen, um Kasse zu machen. In den letzten 90 Tagen trennten sich Insider von Aktien im Wert von rund 195 Millionen US-Dollar. Marktbeobachter werten solche massiven Verkäufe nahe dem Allzeithoch oft als Indiz dafür, dass die interne Bewertungssicht vorsichtiger ausfällt als die Euphorie des Marktes.

Bewertung weit über Branchenschnitt

Ein Blick auf die Fundamentaldaten unterstreicht die Fallhöhe. Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von über 37 wird AppLovin fast achtmal so hoch bewertet wie der Branchendurchschnitt (4,9). Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 84 deutet darauf hin, dass Anleger hier absolute Perfektion erwarten. Dies steht in einem gewissen Widerspruch zu den langfristigen Wachstumsprognosen: Analysten erwarten künftig ein jährliches Umsatzwachstum von etwa 25 Prozent – was sogar leicht unter dem Sektorschnitt liegt.

Starke operative Basis

Unbestritten ist die operative Stärke, die den Kurs bisher trieb. Das Unternehmen lieferte im dritten Quartal überzeugende Zahlen und steigerte den Umsatz um gut 68 Prozent auf 1,41 Milliarden US-Dollar. Auch der Gewinn pro Aktie übertraf die Erwartungen der Analysten. Diese fundamentale Stärke spiegelt sich im Aktienkurs wider, der seit Jahresanfang um knapp 80 Prozent auf aktuell 598,50 Euro zugelegt hat. Der RSI von über 90 deutet allerdings auf eine technisch extrem überkaufte Situation hin.

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Fazit: Luft wird dünner

Die Diskrepanz zwischen der operativen Stärke und der extremen Bewertung mahnt zur Vorsicht. Zwar bewerten Analysten die Aktie mehrheitlich noch positiv (“Moderate Buy”), doch das durchschnittliche Kursziel liegt kaum noch über dem aktuellen Niveau, was das weitere Aufwärtspotenzial begrenzt. Einige Bewertungsmodelle sehen den fairen Wert sogar deutlich tiefer. Für Anleger bedeutet die Kombination aus Insider-Verkäufen und sportlicher Bewertung, dass das Risiko einer Korrektur bei der kleinsten Enttäuschung deutlich gestiegen ist.

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