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Android: Google aktiviert KI-Schutz gegen Telefon-Betrug

06.12.2025 - 16:59:12

Google rüstet Android diese Woche mit KI-gestützten Sicherheitsfunktionen auf – und reagiert damit auf eine dramatische Zunahme digitaler Betrugsfällen. Herzstück der Offensive: Echtzeit-Erkennung von Scam-Nachrichten und ein revolutionärer Schutz vor Bildschirm-Betrug am Telefon.

Die neuen Funktionen kommen nicht zufällig. Während Sicherheitsfirmen Anfang der Woche vor Albiriox warnten – einem hochentwickelten Banking-Trojaner, der biometrische Sperren umgehen kann – veröffentlichte Google parallel ein kritisches Sicherheitsupdate. Es schließt über 100 Schwachstellen, darunter zwei bereits aktiv ausgenutzzte Sicherheitslücken.

Seit Dienstag erhalten Android-Nutzer weltweit Zugriff auf eine ungewöhnliche Waffe gegen Betrug: Die “Circle to Search”-Funktion erkennt jetzt verdächtige Texte. Egal ob SMS, Social-Media-Nachricht oder dubiose Zahlungsaufforderung – wer den Home-Button gedrückt hält und den Text einkreist, startet eine KI-Analyse.

Das System gleicht die Nachricht mit Googles Betrugsdatenbank ab und warnt bei bekannten Phishing- oder Social-Engineering-Mustern. Keine separate App, kein Screenshot nötig – die Prüfung läuft direkt im Kontext. Google betont, dass Warnungen nur bei hoher Zuverlässigkeit erscheinen. Für zögerliche Nutzer wirkt die Funktion wie eine digitale Zweitmeinung.

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Banken-Apps werden zur Schutzzone

Deutlich aggressiver geht Google in den USA gegen Telefon-Betrüger vor. Seit Mittwoch profitieren Kunden von JPMorgan Chase und Cash App von erweitertem Schutz vor einer besonders perfiden Masche: Betrüger überreden Opfer am Telefon, ihren Bildschirm zu teilen – und stehlen dann während des Gesprächs Banking-Zugänge.

Android greift jetzt aktiv ein, sobald Nutzer während eines Anrufs mit unbekannter Nummer eine geschützte Banking-App öffnen. Die Reaktion erfolgt dreistufig:

  1. Sofortwarnung: Ein deutlicher Hinweis auf möglichen Betrugsversuch
  2. Bildschirm-Maskierung: Der App-Inhalt wird vor dem Anrufer verborgen
  3. 30-Sekunden-Zwangspause: Das System unterbricht den psychologischen Druck

Diese Strategie basiert auf erfolgreichen Tests in Großbritannien und Singapur, wo ähnliche Mechanismen Tausende Betrugsfälle verhinderten. Die Logik dahinter: Betrüger arbeiten mit Zeitdruck und emotionaler Manipulation. Eine erzwungene Pause durchbricht diese Taktik.

KI beobachtet verdächtiges Verhalten

Für Pixel 6 und neuere Modelle aktiviert Google außerdem “Live Threat Detection” – eine fundamentale Weiterentwicklung der Play-Protect-Sicherheit. Statt nach bekanntem Schadcode zu suchen, analysiert die On-Device-KI das Verhalten installierter Apps.

Besonders im Fokus: Stalkerware, die heimlich Standortdaten sammelt oder Nachrichten ausspäht. Erkennt das System verdächtige Aktivitäten, erscheint sofort eine Warnung. Der Clou: Die KI nutzt den Neural Processing Unit (NPU) des Smartphones – die Analyse läuft komplett lokal, ohne Daten an Google-Server zu senden.

In den kommenden Monaten soll die Funktion auf Samsung-, OnePlus- und weitere Android-Geräte ausgeweitet werden.

Kritisches Update schließt aktiv ausgenutzte Lücken

Parallel veröffentlichte Google am Mittwoch das Dezember-Sicherheitsbulletin 2025 – und die Zahlen sind alarmierend. Das Update adressiert 107 bestätigte Schwachstellen im Android-Ökosystem.

Besonders brisant: Zwei sogenannte Zero-Day-Lücken wurden bereits vor der Veröffentlichung des Patches gezielt angegriffen:

  • CVE-2025-48633: Hochriskante Sicherheitslücke im Android Framework, die unberechtigten Zugriff auf sensible Informationen ermöglicht
  • CVE-2025-48572: Privilege-Escalation-Schwachstelle für erweiterte Systemkontrolle

Sicherheitsexperten stufen diesen Patch-Zyklus als einen der kritischsten des Jahres 2025 ein. Die Empfehlung: Sofortige Installation über Einstellungen > Sicherheit & Datenschutz > Systemupdates.

Wettlauf gegen polymorphe Bedrohungen

Die Häufung der Veröffentlichungen ist kein Zufall. Mit Albiriox tauchte Anfang dieser Woche eine neue Generation von Banking-Trojanern auf, die als “Malware-as-a-Service” angeboten werden. Die Schadsoftware automatisiert Klicks, umgeht biometrische Sperren und führt Betrug direkt auf dem Gerät aus.

Klassische Virenscanner mit Blacklists können gegen solche polymorphen Bedrohungen kaum noch mithalten. Googles Strategie setzt deshalb auf verhaltensbasierte Erkennung: Die KI identifiziert Bedrohungen nicht anhand von Code-Signaturen, sondern anhand verdächtiger Aktionen – selbst wenn die konkrete Malware völlig neu ist.

“Google schützt nicht mehr nur das Gerät”, analysieren Sicherheitsexperten. “Sie schützen den Menschen vor psychologischer Manipulation.” Der Bildschirm-Freigabe-Schutz etwa behebt keine technische Schwachstelle – er neutralisiert eine Schwäche menschlicher Psychologie.

Ausblick: Standard für das Android-Ökosystem

Für Anfang 2026 erwarten Branchenbeobachter die flächendeckende Ausweitung. “Live Threat Detection” soll zeitnah weitere Hersteller erreichen. Der In-Call-Schutz dürfte sich auf regionale Banken und Sparkassen ausweiten und so ein standardisiertes Sicherheitsnetz für Mobile Banking schaffen.

Angesichts der bevorstehenden Weihnachts-Shopping-Saison – traditionell Hochkonjunktur für Betrüger – rät Google Nutzern zur manuellen Update-Prüfung und zum aktiven Kennenlernen der neuen Circle-to-Search-Funktion. Die Botschaft ist klar: Technologie allein reicht nicht. Auch der bewusste Umgang entscheidet.

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