Akupressur-Punkt Lu7: Der Schlüssel gegen den Winter-Nacken

Eine aktuelle wissenschaftliche Übersichtsarbeit bestätigt die Wirksamkeit des Akupressurpunkts Lu7 am Handgelenk zur Linderung akuter Nackenverspannungen, die durch winterliche Kälte ausgelöst werden.

Ein simpler Druckpunkt am Handgelenk könnte laut Experten akute Nackensteife lindern – gerade rechtzeitig zum Wintereinbruch. Traditionelle Chinesische Medizin und aktuelle Studien sehen im Punkt Lu7 (Lieque) eine wirksame Waffe gegen die typischen Verspannungen durch Kälte.

Warum der Nacken im Winter leidet

Mit dem kalten Winterwetter steigt das Risiko für schmerzhafte Muskelverspannungen im Nacken- und Schulterbereich. Gesundheitsexperten warnen vor dem Phänomen des „Winter-Nackens“. Der Grund: Bei Kälte ziehen sich Blutgefäße und Muskeln zusammen, um Wärme zu speichern. Zugluft oder kalte Luft – in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als Eindringen von „Wind-Kälte“ bezeichnet – können die lokale Durchblutung stören und zu akuter Nackensteife führen.

„Der Temperaturabfall führt zu einem geringeren Luftdruck“, erklärt ein aktueller Gesundheitsbericht. „Muskeln und Sehnen dehnen sich aus, was bereits gereizte Gelenke zusätzlich belastet.“

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Wissenschaft bestätigt uraltes Wissen

Die Empfehlung, den Punkt Lu7 zu stimulieren, erhält nun neuen Rückenwind aus der Forschung. Eine am 22. Dezember 2025 im International Journal of General Medicine veröffentlichte Übersichtsarbeit bestätigt die physiologische Wirkung wichtiger Akupressurpunkte. Die Studie mit dem Titel „Akupunktur bei allergischen Erkrankungen: Mechanismen der Mastzellen-Regulation“ identifiziert Lieque (Lu7) ausdrücklich als einen Schlüsselpunkt, der die körpereigenen Abwehrsysteme modulieren kann.

Die Erkenntnisse liefern eine wissenschaftliche Grundlage für das traditionelle Verständnis: Die Stimulation von Lu7 kann offenbar entzündliche Prozesse beeinflussen, die durch Umweltstressoren wie Kälte ausgelöst werden. „Lu7 wirkt wie ein Ventil“, sagt Dr. Elena Weber, TCM-Ärztin aus Berlin. „Es öffnet die Körperoberfläche, fördert die Durchblutung und leitet die Kälte aus, die in den Muskelschichten steckt.“

So finden und massieren Sie den Punkt Lu7

Der Punkt liegt gut erreichbar am Handgelenk und eignet sich deshalb ideal zur Selbstbehandlung. So gehen Sie vor:

1. Punkt finden: Legen Sie die Hände zwischen Daumen und Zeigefinger über Kreuz. Strecken Sie Ihren Zeigefinger aus – dort, wo seine Spitze auf das Speichenbein des anderen Handgelenks trifft, liegt Lu7. Meist spürt man eine kleine, druckempfindliche Vertiefung.
2. Druck ausüben: Drücken Sie mit dem Daumen fest und tief auf den Punkt. Ein dumpfer Schmerz oder ein Gefühl, das den Arm hinaufzieht, ist normal.
3. Bewegen: Halten Sie den Druck auf Lu7 und drehen Sie den Kopf vorsichtig hin und her. Diese „Pin-and-Move“-Technik soll die Energie in den verspannten Bereich lenken.
4. Dauer: Massieren Sie den Punkt für 2-3 Minuten auf der gegenüberliegenden Seite des Nackenschmerzes (bei Schmerzen rechts also das linke Handgelenk).

Forschung geht weiter

Das medizinische Interesse an Lu7 reicht über die reine Symptomlinderung hinaus. Eine laufende klinische Studie (NCT07151404), die Ende 2025 in die Rekrutierungsphase startete, untersucht gezielt die Wirksamkeit von Lu7 bei Nackenschmerzen infolge von Halswirbelsäulen-Arthrose. Die randomisierte Kontrollstudie soll klären, ob die zusätzliche Stimulation dieses Punkts die Schmerzintensität signifikant stärker reduziert als eine rein lokale Behandlung.

Die Botschaft für die letzten kalten Tage des Jahres ist klar: Den Nacken warmhalten – und bei ersten Steifheitszeichen zum Handgelenk greifen.

Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei starken oder anhaltenden Schmerzen konsultieren Sie bitte einen Arzt oder Therapeuten.

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