Agnes AI: Singapur-Start-up revolutioniert Chat mit KI-generierten Filtern
05.12.2025 - 04:31:12Das Tech-Start-up Agnes AI führt personalisierte KI-Filter ein und strebt nach einer strategischen Partnerschaft mit Agora ein ambitioniertes Nutzerwachstum an.
Das Singapurer Tech-Unternehmen Agnes AI hat gestern eine Funktion vorgestellt, die Social-Media-Filter neu definieren könnte: “AI-Native Filters” generieren für jeden Nutzer einzigartige visuelle Inhalte – in Echtzeit, direkt im Chat. Seit gestern rollt das Feature für die 3 Millionen registrierten Nutzer aus und markiert einen radikalen Bruch mit traditionellen Snapchat- oder Instagram-Filtern.
Während klassische Apps identische AR-Masken auf alle Gesichter legen, interpretiert die KI von Agnes AI Foto und Kontext individuell. Das Ergebnis: Jeder Output ist ein Unikat. “Die meisten Social Apps machen Teilen einfach, aber nicht bedeutungsvoll”, erklärt Gründer Bruce Yang. “Alle nutzen dieselben Filter, dieselben Posen, dieselben Vorlagen. Agnes verankert echte Kreativität direkt in Gesprächen.”
Keine App-Wechsel mehr nötig
Die neue Technologie ist direkt in Agnes’ “CoVibe”-Gruppenchat integriert. Nutzer verwandeln Standardfotos binnen Sekunden in stilisierte Illustrationen, Animationen oder Kurzvideos – ohne die Chat-Oberfläche zu verlassen. Die sogenannte “CodeAgents”-Architektur des Unternehmens ermöglicht hohe Präzision bei rasanter Generierung.
Das Feature zielt auf ein wachsendes Bedürfnis: Kreativtools dort, wo kommuniziert wird. Statt zwischen Design-Software und Messenger zu jonglieren – intern “Toggling Tax” genannt – entstehen präsentationsreife Visuals im natürlichen Workflow. Besonders für die Zielgruppe der “Prosumer”, die berufliche und private Nutzung vermischen, könnte das entscheidend sein.
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Strategische Allianz sichert Performance
Die Veröffentlichung folgt auf eine turbulente Woche für Agnes AI. Am Dienstag gab das Unternehmen eine Partnerschaft mit Agora Inc. (NASDAQ: API) bekannt, einem globalen Spezialisten für Echtzeit-Engagement-Technologie. Die Kooperation garantiert Ultra-Low-Latency-Messaging – essenziell, damit die rechenintensive generative KI die App-Performance nicht ausbremst.
“Multi-Agenten-Kollaboration wird zur nächsten Frontier der Arbeitstechnologie”, kommentiert Agora-Mitgründer Tony Wang. “Wir freuen uns, eine Plattform zu unterstützen, die das Tempo vorgibt, wie Teams und KI-Agenten künftig global zusammenarbeiten.”
Die Integration von Agoras Edge-Computing-Infrastruktur ist kritisch für Agnes’ Ambitionen. Die Hauptnutzerbasis sitzt in Südostasien – dort schwanken Netzwerkbedingungen erheblich. Seit dem Launch im Juli 2025 zeigt Agnes AI beeindruckende Traktion: Über 200.000 tägliche aktive Nutzer, starke Adoption in den Philippinen, Vietnam und Indonesien. Ende Oktober knackte die App die Top 10 der Produktivitäts-Rankings im Google Play Store mehrerer Schlüsselmärkte.
Sechs Säulen statt reiner Chat-App
Die AI-Native Filter sind nur eine Komponente von Agnes’ “Sechs-Säulen-Ökosystem”. Das Unternehmen positioniert sich als umfassendes Betriebssystem für modernes Arbeiten und Leben:
- Group Chat (CoVibe): KI-gestützte Diskussionen mit automatischer Zusammenfassung
- AI-Native Filters: Die neue generative Visual-Engine
- AI Design: Tiefgehendes Design-Modul zum Erstellen von Fotos aus dem Nichts
- Quick Search: Sofortige, kontextbewusste Ergebnisse über Chats und Dokumente
- Slides: Echtzeit-kollaborative Präsentationsgenerierung
- Research: Modul, das bis zu 100 KI-Agenten für umfassende Reports einsetzt
Diese Vielseitigkeit unterscheidet Agnes von Enterprise-Platzhirschen wie Slack und reinen Consumer-Apps wie Snapchat. Das “Wide Research”-Feature ist robust genug für Geschäftsstrategie-Dokumente, während AI-Native Filters casual genug für spontanes Social Sharing bleiben.
Diese Woche gab Agnes zudem einen Ausblick auf Hardware: Das “Vibepod”-Konzept zeigt ein KI-betriebenes Headset mit Multi-Agenten-Intelligenz für freihändige Assistenz. Details bleiben spärlich, doch die Vision ist klar: physische und digitale Arbeitsumgebungen verschmelzen weiter.
“Sovereign AI” als regionaler Trumpf
Der aggressive Release-Zeitplan spiegelt den intensiven Wettbewerb im globalen KI-Sektor wider. Während Tech-Giganten generative Fähigkeiten in ihre Ökosysteme pressen, nutzen agile Start-ups wie Agnes regionale Vorteile. Das Unternehmen betont seine Singapurer Wurzeln – Talente von der National University of Singapore (NUS) und der Nanyang Technological University (NTU). Dieses “Made in Singapore”-Branding resoniert in einer Region, die zunehmend skeptisch gegenüber westlichen Tech-Monopolen wird.
Branchenanalysten sehen den Fokus auf “souveräne KI” und lokalisierte Technologiefähigkeit als Schlüsseldifferenzierung. Finanziell scheint Agnes gut aufgestellt: Die Muttergesellschaft SAPIENS schließt Berichten zufolge eine mehrere Millionen US-Dollar schwere Finanzierungsrunde bei einer Bewertung über 100 Millionen US-Dollar (rund 93 Millionen Euro) ab. Das Kapital soll die nächste Generation proprietärer Large Language Models finanzieren und die internationale Expansion 2026 befeuern.
Ambitionierte Ziele für 2026
Agnes AI peilt 1 Million tägliche aktive Nutzer bis Ende des ersten Quartals 2026 an – mit einem Stretchziel von 5 Millionen bis Jahresende. Falls die Reaktion auf AI-Native Filters ein Indikator ist, scheint der Appetit auf Tools, die Nützlichkeit mit Kreativität verschmelzen, noch lange nicht gestillt.
“Wir wollen zeigen, dass Weltklasse-KI direkt hier gebaut werden und Millionen in der Region und darüber hinaus dienen kann”, sagt Yang. Während die Grenzen zwischen Profi-Tools und kreativen Spielereien verschwimmen, deutet Agnes’ jüngster Release an: Die Zukunft digitaler Interaktion wird nicht nur Menschen verbinden – sie wird ihnen die Macht geben, gemeinsam zu erschaffen. Sofort und mühelos.
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