ZV-Bauherrenpreis, Holzbau

ZV-Bauherrenpreis 2025: Holzbau und Bestand im Fokus

29.11.2025 - 05:29:12

Die Architekturbranche feierte gestern ihre Vorreiter. Der Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekt:innen Österreichs zeichnete Auftraggeber aus, die auf nachhaltige Holzbaulösungen und intelligente Bestandsnutzung setzen.

Am Freitagabend verlieh die ZV den renommierten Bauherrenpreis 2025 in Wien. Die Auszeichnung würdigt explizit das Zusammenspiel zwischen Auftraggeber und Architekt – ein Indikator für Bauqualität in Österreich.

Die hochkarätige Jury mit Anne Beer (München), Kaye Geipel (Berlin) und Günter Mohr (Wien) bereiste monatelang das Land. Aus 24 Finalisten wählten sie Projekte, die eine klare Botschaft senden: Weiterbauen schlägt Neubau. Die prämierten Gebäude beweisen, dass Transformation von Bestandsimmobilien ökonomisch und ökologisch überlegen ist.

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„Der Bauherrenpreis ist eine Auszeichnung für Mut und Weitsicht”, betonten Branchenvertreter. Die Bandbreite reichte vom innovativen Bildungsbau bis zur sensiblen Nachverdichtung im ländlichen Raum.

Holzbau-Leuchtturm: Rathaus Hohenems setzt Maßstäbe

Parallel zum ZV-Bauherrenpreis prägten weitere Auszeichnungen das Architekturjahr 2025. Der Vorarlberger Holzbaupreis ging an das Neue Rathaus Hohenems – ein Musterbeispiel für moderne Verwaltungsarchitektur.

Das Projekt vereint regionale Holzbaukunst mit zukunftsweisendem Energiekonzept. Es zeigt, wie öffentliche Bauherren als Vorbilder für nachhaltiges Bauen agieren können. Die Jury würdigte besonders die Verbindung von Funktionalität und klimafreundlicher Bauweise.

Deutsche Impulse: Von Heidelberg nach Dinkelsbühl

Der Deutsche Holzbaupreis 2025 lieferte zwei Projekte, die für Investoren richtungsweisend sind:

Collegium Academicum (Heidelberg): Das Studierendenwohnheim setzte neue Standards im partizipativen Bauen. Modulare Holzbauweise ermöglichte kostengünstigen, hochwertigen Wohnraum – eine Antwort auf die Wohnungsnot in Ballungszentren.

Cube 68 (Dinkelsbühl): Das Mikroapartmenthaus demonstriert die Kraft der Vorfertigung. Voll ausgestattete Holzmodule verkürzten die Bauzeit drastisch. Experten sehen darin eine Lösung für den Fachkräftemangel am Bau.

Paradigmenwechsel: Bauherren als Co-Piloten

Die Auszeichnungen 2025 markieren einen Wandel in der Immobilienbranche. Der Bauherr entwickelt sich vom reinen Geldgeber zum aktiven Partner im Planungsprozess.

Analysten beobachten: Baukultur-Qualität korreliert direkt mit der Risikobereitschaft der Auftraggeber. Prämierte Projekte zeichnen sich durch intensive Dialogphasen vor dem ersten Spatenstich aus.

Das wirkt sich auf Immobilienbewertungen aus. Gebäude mit hoher baukultureller Qualität – sei es durch Flexibilität, Materialwahl oder städtebauliche Integration – erweisen sich als wertstabiler. Der Bauherrenpreis funktioniert wie ein Gütesiegel für langfristige Rentabilität.

Um-Baukultur als Marktchance

Die diesjährigen Preise fallen in schwierige Zeiten. Hohe Zinsen und Baukosten bremsen viele Projekte. Doch die Gewinner zeigen, wo die Chancen liegen:

  • Ressource Bestand: Der Trend geht zur „Um-Baukultur”. Investoren erkennen den Wert grauer Energie in Bestandsbauten.
  • Soziale Nachhaltigkeit: Projekte müssen soziale Rendite abwerfen, nicht nur finanzielle.
  • Technologische Souveränität: Holzbau ist längst im großvolumigen Investorenbau angekommen.

Die Preisträger senden ein klares Signal: Erfolgreich sind komplexe Antworten auf komplexe Fragen – keine Standardlösungen von der Stange.

Ausblick 2026: Kreislauf statt Komplexität

Nach der gestrigen Preisverleihung zeichnen sich bereits Trends für 2026 ab:

Kreislaufwirtschaft wird zum Bewertungskriterium. Künftige Jurys werden genau prüfen, wie gut Gebäude rückbaubar sind.

Einfaches Bauen gewinnt an Bedeutung. Low-Tech-Ansätze mit dicken Wänden und weniger Technik versprechen wartungsarme, klimaresiliente Gebäude.

Freiraumplanung rückt in den Fokus. Bauherren, die in Begrünung und natürliche Kühlung investieren, werden die Gewinner von morgen sein.

Die Auszeichnungen vom 28. November haben die Messlatte hochgelegt. Sie erinnern daran: Bauen ist ein kultureller Akt, der weit über die Bilanz eines einzelnen Jahres hinausreicht.

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