Zielke fordert radikale Rückkehr zum Monotasking
22.12.2025 - 09:30:12Prof. Dr. Christian Zielke erklärt das Multitasking für gescheitert. Der Management-Experte fordert stattdessen „Fokusinseln“ – unantastbare Arbeitsblöcke für konzentrierte Einzelaufgaben. Sein Vorstoß kommt zum Jahresende 2025, einer Zeit mit alarmierenden Stressdaten.
Auslöser der Debatte ist ein aktuelles Interview des Bestseller-Autors im Spiegel. Zielke sieht in der radikalen Konzentration auf eine Sache die einzige Überlebensstrategie für das mentale Wohlbefinden im digitalen Zeitalter.
Eine Fokusinsel ist mehr als eine geschlossene Bürotür. Es handelt sich um bewusst abgegrenzte, unantastbare Zeiträume, die komplett isoliert werden. „Dauererreichbarkeit hält Menschen im ständigen Alarmmodus. Das macht unproduktiv“, so Zielke.
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Sein Konzept basiert auf drei harten Regeln:
* Digitale Abschottung: Alle Benachrichtigungen (Slack, Teams, E-Mail) werden stummgeschaltet.
* Thematische Singularität: Es wird exakt eine definierte Aufgabe bearbeitet.
* Zeitliche Begrenzung: Ein fester Rahmen von 60 bis 90 Minuten, der für Kollegen im Kalender sichtbar ist.
Anders als frühere „Deep Work“-Konzepte fordern Experten nun eine institutionelle Verankerung in Unternehmen. Fokusinseln müssten als legitimer Arbeitsstatus anerkannt werden.
Die Effizienzfalle: Schnell, aber in die falsche Richtung?
Zielke unterscheidet scharf zwischen Effizienz und Effektivität. Viele Wissensarbeiter stecken 2025 in einer Falle: Sie arbeiten mit KI-Hilfe zwar schneller, verfehlen aber ihre eigentlichen Ziele.
„Effektivität entscheidet, an welche Wand die Leiter gestellt wird. Effizienz bestimmt, wie schnell ich hochkomme“, erklärt Zielke mit einer prägnanten Metapher. Wer multitaskt, klettert oft rasend schnell – aber an der falschen Wand.
Genau hier soll die Fokusinsel als Korrektiv wirken. Sie schafft den Raum, um überhaupt erst zu prüfen, wo die Leiter stehen muss.
Alarmierende Daten: Warum der Stresspegel 2025 kippt
Die Dringlichkeit des Themas belegen harte Zahlen. Eine groß angelegte Studie von Slack und YouGov zeichnet ein düsteres Bild des zu Ende gehenden Jahres:
- 48 Prozent der Büroangestellten leiden unter regelmäßigem digitalem Stress.
- 33 Prozent nennen „ständige Erreichbarkeit“ als Hauptbelastungsfaktor.
- Fast jeder Dritte fühlt sich durch die Nachrichtenflut überfordert.
Plattformen wie Stepstone verzeichneten 2025 parallel einen massiven Anstieg bei der Jobsuche nach besserer „Work-Life-Balance“. Der digitale Stress ist zum systemischen Risiko für Unternehmen geworden.
Die Ironie: Tools zur Entlastung sind zur Hauptbelastung mutiert. KI-Assistenten haben 2025 Routineaufgaben beschleunigt – und gleichzeitig den Druck auf die Reaktionsgeschwindigkeit der Menschen erhöht.
Der kulturelle Wandel: Vom High Performer zum Fokus-Arbeiter
Die Forderung nach Fokusinseln markiert einen Wendepunkt. Jahrelang galt Multitasking als Auszeichnung. Wer in Meetings E-Mails beantwortete, war der „High Performer“. Diese Wahrnehmung kippt nun.
In der Praxis gibt es jedoch Widerstände. Die „Fear of Missing Out“ (FOMO) und Kulturen, die Präsenz mit Produktivität verwechseln, bremsen die Umsetzung. Im Homeoffice dient der ständig grüne Status oft als Beweis für Arbeitsleistung – ein Verhalten, das als Digital Presenteeism bekannt ist.
Experten betonen die Vorbildfunktion der Führungskräfte. Wenn der Chef Mails um 22 Uhr verschickt, wird kein Mitarbeiter wagen, sich für zwei Stunden unsichtbar zu machen.
Monotasking als Zukunftskompetenz im KI-Zeitalter
Was heute diskutiert wird, könnte 2026 zur neuen Währung auf dem Arbeitsmarkt werden. Die Fähigkeit zum tiefen, ungestörten Arbeiten avanciert zur wichtigsten menschlichen Kompetenz – gerade weil KI die Routine übernimmt.
Für das kommende Jahr zeichnen sich bereits technologische Lösungen ab:
* Intelligentere Status-Systeme: Plattformen könnten „Deep Work“-Phasen erkennen und Benachrichtigungen intelligent zurückhalten.
* Synchronisierte Fokuszeiten: Ganze Teams führen gemeinsame „Silent Hours“ ein.
Der Vorstoß von Prof. Zielke könnte der Startschuss für eine breitere Bewegung sein. Ihr Motto: Weg von der Quantität der Interaktionen, hin zur Qualität der Ergebnisse. Oder wie es im Spiegel-Interview hieß: „Wer ständig erreichbar ist, gehört allen – außer sich selbst.“
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