Wolfspeed, Aktie

Wolfspeed Aktie: Trübes Wetter?

11.12.2025 - 17:20:31

Trotz eines neuen Großauftrags und einer hohen Steuererstattung verliert die Wolfspeed-Aktie deutlich. Der Markt fokussiert sich auf operative Risiken und Verzögerungen bei der Produktionsumstellung.

Nach einer Serie positiver Meldungen gerät die Wolfspeed-Aktie heute vorbörslich deutlich unter Druck. Trotz einer neuen Liefervereinbarung mit Toyota und einer hohen Steuererstattung über fast 700 Millionen US-Dollar rücken erneut Zweifel an der operativen Umsetzung in den Vordergrund. Entscheidend ist für den Markt derzeit die Frage, ob Wolfspeed seine ambitionierten Produktionsziele beim Wechsel auf größere Waferformate zuverlässig erreicht.

Positive Impulse: Toyota-Deal und Steuererstattung

Noch zu Wochenbeginn hatte die Stimmung deutlich besser ausgesehen. Am Montag bestätigte Wolfspeed ein umfangreiches Lieferabkommen mit Toyota. Demnach soll das Unternehmen den Autobauer künftig mit Siliziumkarbid-MOSFETs für Onboard-Ladesysteme in Elektrofahrzeugen versorgen. Die Vereinbarung wurde als Bestätigung der technologischen Position Wolfspeeds in der EV-Wertschöpfungskette gewertet.

Bereits Anfang des Monats hatte das Unternehmen zudem einen spürbaren Liquiditätspuffer aufgebaut. Wolfspeed erhielt rund 698,6 Millionen US-Dollar an Steuererstattung von der US-Steuerbehörde im Rahmen des CHIPS and Science Act. Die verfügbaren Zahlungsmittel stiegen damit auf etwa 1,5 Milliarden US-Dollar. Ein Teil der Erstattungen – rund 192,2 Millionen US-Dollar – floss direkt in den Abbau ausstehender Verbindlichkeiten.

Wesentliche Punkte im Überblick:
– Liefervereinbarung mit Toyota für SiC-Komponenten in künftigen EV-Ladesystemen
– Steuererstattung von knapp 700 Millionen US-Dollar; Liquidität auf rund 1,5 Milliarden US-Dollar gestiegen
– Teilweiser Schuldenabbau durch Rückzahlung von 192,2 Millionen US-Dollar

Diese Schritte haben kurzfristige Sorgen um eine mögliche Liquiditätsengpass deutlich reduziert.

Operative Sorgen dominieren

Heute verlagert sich der Fokus jedoch klar auf die operative Seite. Vorbörslich verliert die Aktie rund 7 Prozent. Auslöser sind Berichte über Verzögerungen beim Hochlauf der Produktion, insbesondere beim Übergang auf 200-Millimeter-Siliziumkarbid-Wafer.

Im Markt wächst die Skepsis, ob Wolfspeed seine Produktionsziele im geplanten Tempo und zu vertretbaren Kosten erreichen kann. Die bisherigen Kursgewinne nach den Toyota-Nachrichten werden damit weitgehend wieder abgegeben. Während die Steuererstattung den finanziellen Spielraum verlängert, bleibt die Frage der profitablen Fertigung im großen Maßstab das zentrale Thema für die Bewertung.

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Strategischer Umbau erhöht Druck

Wolfspeed befindet sich mitten in einer Umstellungsphase: Die bisherige 150-Millimeter-Fertigung in Durham wird schrittweise durch die neue 200-Millimeter-Fabrik im Mohawk Valley ersetzt. Dieser Schritt soll die Bruttomargen verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit im wachstumsstarken Siliziumkarbid-Markt sichern.

Der Branchenhintergrund ist anspruchsvoll. Die Nachfrage nach Komponenten für Elektrofahrzeuge nimmt zu, gleichzeitig erwarten Kunden und Investoren eine reibungslose Umsetzung. Der Toyota-Vertrag unterstreicht die Qualität der Produkte, doch die heutige Kursreaktion macht deutlich, dass der Markt nun belastbare Belege für stabile Ausbeuten und steigende Stückzahlen sehen will.

Hinzu kommt, dass Wolfspeed in der Vergangenheit immer wieder wegen hoher Investitionen und eines hohen Mittelabflusses im Fokus stand. Die jüngste Steuererstattung verschafft zeitlichen Spielraum, ändert aber nichts daran, dass die operative Umsetzung derzeit als entscheidender Risikofaktor wahrgenommen wird. Der Gegensatz zwischen positiven Nachrichten zu Aufträgen und Liquidität auf der einen und schwächerer Kursentwicklung auf der anderen Seite zeigt, wie stark das Thema Execution die Aktie aktuell prägt.

Ausblick: Produktionsdaten im Fokus

In den kommenden Wochen wird der Markt vor allem auf neue Informationen zu Auslastung und Kostenentwicklung in der Mohawk-Valley-Fabrik achten. Entscheidend wird sein, ob Wolfspeed die avisierte Ausweitung der 200-Millimeter-Produktion ohne weitere Verzögerungen umsetzen kann und wie sich dies in den Bruttomargen widerspiegelt.

Aus technischer Sicht ist die Unterstützungszone um 20 US-Dollar eine wichtige Marke. Ein Bruch dieses Bereichs könnte den Weg in Richtung der Jahrestiefs öffnen. Gleichzeitig dürften Analysten ihre Bewertungsmodelle mit Blick auf den Produktionsfortschritt und mögliche Anpassungen der Margenprognosen überarbeiten, sobald Wolfspeed konkrete Kennzahlen zum Ramp-up vorlegt.

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