Wolfspeed, Aktie

Wolfspeed Aktie: Governance im Fokus

17.12.2025 - 14:50:34

Der Halbleiterhersteller Wolfspeed stärkt nach der Restrukturierung seine Bilanz durch eine hohe Steuergutschrift und sichert sich einen wichtigen Design-Win bei Toyota. Die Vergütung des neuen CEO ist stark aktienbasiert.

Wolfspeed sorgt nach dem Abschluss des Insolvenzverfahrens weiter für Bewegung. Neue Details zur Vergütung von CEO Robert Feurle treffen auf starke Impulse durch eine hohe Steuerrückerstattung und einen wichtigen Automobilauftrag. Wie stimmig ist das Paket aus Governance, Liquidität und operativer Entwicklung?

CEO-Vergütung klar strukturiert

Nach dem Chapter-11-Restrukturierungsprozess hat Wolfspeed die Vergütung von Vorstandschef Robert Feurle offengelegt, der das Ruder am 1. Mai 2025 übernommen hat.

Frühere Marktspekulationen hatten die Höhe der sofortigen Barzahlung deutlich überschätzt. Laut den aktuellen Unterlagen beträgt der Cash-Sign-on-Bonus 1 Mio. US‑Dollar, zahlbar in zwei Tranchen. Zuvor kursierten Gerüchte über 5 Mio. US‑Dollar in bar.

Der Großteil des Pakets ist aktienbasiert und an die Kursentwicklung gekoppelt:

  • Erstzuteilung zum 1. Mai 2025: Aktienbasierte Vergütung im Wert von 5 Mio. US‑Dollar, aufgeteilt in 2,5 Mio. US‑Dollar RSUs und 2,5 Mio. US‑Dollar Aktienoptionen
  • Weitere Zuteilung im August 2025: Zusätzliche 5 Mio. US‑Dollar in Aktienvergütung

Damit knüpft der Aufsichtsrat die Vergütung eng an den langfristigen Turnaround. Die Anreize richten sich klar auf Wertsteigerung, Cash-Disziplin und Effizienz im operativen Geschäft.

Finanzpolster durch Steuergutschrift

Parallel zur Governance-Seite meldet das Unternehmen deutliche Fortschritte bei der Finanzierung.

Am 4. Dezember hat Wolfspeed 698,6 Mio. US‑Dollar an Steuerrückerstattungen von der US-Steuerbehörde IRS erhalten. Grundlage ist der Advanced Manufacturing Investment Credit (Section 48D) aus dem CHIPS Act. Die Zahlung erhöhte den Kassenbestand auf rund 1,5 Mrd. US‑Dollar.

Rund 192 Mio. US‑Dollar daraus sollen zum Abbau ausstehender Schulden genutzt werden. Dieser Schritt stärkt die Bilanz nach der vorangegangenen finanziellen Restrukturierung und reduziert den Druck durch Zins- und Tilgungszahlungen.

Toyota-Auftrag stützt operative Story

Auch operativ gibt es Rückenwind: Am 9. Dezember hat Wolfspeed einen wichtigen Design-Win mit Toyota gemeldet.

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Der Autokonzern will künftig Gen‑4‑Siliziumkarbid‑MOSFETs von Wolfspeed für Onboard-Ladesysteme in kommenden batterieelektrischen Fahrzeugen einsetzen. Der Auftrag gilt als technologischer Vertrauensbeweis in einem hart umkämpften Automotive-Markt, in dem das allgemeine Wachstumstempo bei Elektrofahrzeugen zuletzt nachgelassen hat.

Diese Kombination aus nicht verwässernder Finanzierung über Steuergutschriften und einem Tier‑1‑Automobilkunden begrenzt aus Sicht von Marktbeobachtern den Abwärtsdruck auf die Aktie.

Marktbild und Bewertungsrahmen

Im Handel am Mittwoch notiert die Wolfspeed-Aktie in der Nähe von 17,62 US‑Dollar. Das Bild ist stabilisiert, aber vorsichtig. Der Optionshandel bleibt rege, mit auffällig hohem Put/Call-Verhältnis – ein Hinweis darauf, dass das unmittelbare Insolvenzrisiko zwar abgeklungen ist, die Investoren aber die Umsetzungsrisiken im Wettbewerbsumfeld der Halbleiterbranche im Blick behalten.

Analysten werten die bestätigte CEO-Vergütungsstruktur als positives Governance-Signal, weil Auszahlungen in hohem Maße an eine Erholung vom Kursniveau der Tiefstände 2025 gekoppelt sind. Die Branche selbst liefert gemischte Signale, was die Unsicherheit bei der weiteren Nachfrageentwicklung unterstreicht.

Ausblick und Kursmarken

Beim kommenden Quartalsbericht rücken vor allem zwei Punkte in den Vordergrund: die Margenwirkung der neuen Toyota-Volumina und der Fortschritt beim Hochlauf der 200‑mm‑Waferfertigung. Mit der durch die Steuerrückzahlung vorerst gestärkten Bilanz und den klaren Anreizen für CEO Feurle liegt der Fokus nun auf der operativen Umsetzung.

Charttechnisch gelten die Region um 17,30 US‑Dollar als Unterstützung und etwa 19,00 US‑Dollar als nächster Widerstand. Ein nachhaltiger Ausbruch über 20 US‑Dollar dürfte zusätzliche Signale für eine Nachfragebelebung insbesondere in den Industrie- und Energiemärkten voraussetzen.

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