Wirtschaftsverbände attackieren Merz: „Wortbruch statt Reformen
02.12.2025 - 09:00:12Die Wirtschaft rechnet mit der Regierung ab. Ein Jahr nach dem Ampel-Aus beklagen Verbände einen Reformstau – und werfen Kanzler Merz Vertrauensbruch vor.
Der versprochene Aufbruch ist zum Stillstand verkommen. Statt des angekündigten „Reformherbstes” erleben Deutschlands Unternehmer kurz vor Jahresende eine bittere Enttäuschung. Die schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz steht massiv in der Kritik – und die Geduld der Wirtschaft ist aufgebraucht.
Rainer Dulger ließ auf dem Deutschen Arbeitgebertag Ende November kein gutes Haar an der Koalition. „Deutschland kann mehr, aber die Koalition liefert zu wenig”, attackierte der Arbeitgeberpräsident die Bundesregierung ungewöhnlich scharf. Besonders bitter: Die versprochene umfassende Senkung der Stromsteuer lässt weiter auf sich warten.
„Immer etwas zu versprechen, was dann nicht kommt, ist besonders frustrierend”, bringt Thomas Hoppe von den Jungen Unternehmern die Stimmung auf den Punkt. Der Vorwurf wiegt schwer, denn die Stromsteuersenkung war ein zentrales Wahlkampfversprechen der Union.
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Familienunternehmer im Schlingerkurs
Die Kritik verschärft sich weiter. Marie-Christine Ostermann vom Verband „Die Familienunternehmer” bezeichnet die Wirtschaftspolitik der Regierung offen als „unternehmerfeindlich”. Doch der Verband sorgt nicht nur mit dieser Attacke für Aufsehen.
Nach Signalen einer vorsichtigen Öffnung zur AfD vollzog die Verbandsspitze gestern eine spektakuläre Kehrtwende. Ostermann ruderte nach massiver interner Kritik zurück. Beobachter werten den Schlingerkurs als Symptom tiefer Verunsicherung im bürgerlichen Lager.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache
Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank Ende November erneut. Experten warnen vor einer „tiefen Stagnation”. Die harten Fakten:
- Investitionsstopp: Unternehmen halten sich mit Standortinvestitionen massiv zurück
- Haushaltsloch: Bis 2029 klafft eine Lücke von über 170 Milliarden Euro
- Bürokratie-Chaos: Trotz Ankündigungen spürt der Mittelstand keine Entlastung
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hatte bereits im Sommer gewarnt, Deutschland habe den „Kompass verloren”. Im Dezember 2025 scheint sich diese düstere Prognose zu bewahrheiten.
Das Koalitions-Dilemma bremst jeden Fortschritt
Politische Analysten sehen die Ursache im Konstrukt der Regierung selbst. Was als „Stabilitätsanker” antrat, entpuppt sich als Zweckbündnis mit gegensätzlichen Philosophien.
Während die Union auf Steuersenkungen und Deregulierung drängt, blockiert die SPD notwendige Sozialreformen zur Gegenfinanzierung. Das Ergebnis? Ein politisches Patt, das dringend nötige Impulse verhindert. „Es ist eine Regierung der kleinsten gemeinsamen Nenner”, urteilt ein Berliner Politikberater.
Der erhoffte „Wirtschaftskanzler” Merz wird durch Koalitionszwänge und die angespannte Haushaltslage ausgebremst. Zwar wirkt die Regierung nach außen geräuschloser als die chaotische Ampel-Endphase – doch die Ergebnisse für den Standort Deutschland bleiben ernüchternd.
Bewährungsprobe Bundeshaushalt 2026
Die kommenden Wochen werden ungemütlich. Mit der Verabschiedung des Bundeshaushalts 2026 steht die nächste Zerreißprobe bevor. Sollte die Regierung den Forderungen nach spürbaren Entlastungen nicht nachkommen, droht eine weitere Eskalation.
Brancheninsider erwarten, dass große Industrieverbände den Druck massiv erhöhen könnten – bis zur offenen Infragestellung der Regierungsfähigkeit. Ohne einen echten Befreiungsschlag bei Steuern, Energiepreisen und Bürokratie droht 2026 zu einem weiteren verlorenen Jahr zu werden.
Die Zeit der Ausreden ist vorbei.
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