Wiener, Wohnungsmarkt

Wiener Wohnungsmarkt: Hunderte stürmen Mietwohnung in Josefstadt

22.12.2025 - 05:39:11

Hunderte Menschen stürmten heute eine Mietwohnungsbesichtigung in Wien-Josefstadt. Die Schlange vor dem Altbau erstreckte sich über mehrere Häuserblocks – für nur eine leistbare Dreizimmerwohnung. Die Szene ist das neue Symbolbild für den überhitzten Wiener Wohnungsmarkt.

Was in der Josefstadt passierte, ist längst Alltag. „Man nimmt mittlerweile fast alles, was halbwegs zentral und bezahlbar ist“, berichtete ein verzweifelter Wohnungssucher vor Ort. Online-Inserate sind oft nach Minuten offline, weil die Flut an Anfragen nicht mehr zu bewältigen ist.

Experten warnen seit Wochen vor dieser Eskalation. Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) spricht von der größten „Angebotsdelle“ der letzten Jahre. Der Grund: Der Bauboom ist vorbei.

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  • Gleichzeitig wächst Wien und der Bedarf an Wohnraum steigt.

Die Folge: Viel zu wenige neue Mietwohnungen kommen auf den Markt, während die Nachfrage explodiert. Die Mieten für Neuverträge ziehen spürbar an.

Warum die Josefstadt zum Epizentrum wurde

Dass sich die Krise gerade im 8. Bezirk entlädt, ist kein Zufall. Die Josefstadt vereint alle Probleme des Marktes:

  1. Top-Lage: Zentrale Nähe zur Uni und beste Infrastruktur machen sie extrem attraktiv.
  2. Kein Platz: Es gibt kaum Flächen für dringend benötigte Neubauprojekte.
  3. Null Fluktuation: Wer hier eine günstige Wohnung hat, gibt sie nicht mehr her.

Marktbeobachter sehen einen Dominoeffekt: Die Suche weitet sich auf immer weniger attraktive Objekte aus. Was vor Jahren noch ein Ladenhüter war, findet heute sofort einen Mieter.

Prognose: Engpass bis mindestens 2027

Besserung ist nicht in Sicht. Analysen von Immo Analytics prognostizieren eine weitere Zuspitzung 2026. Der jährliche Bedarf Wiens liegt bei etwa 11.000 Wohneinheiten – die Fertigstellungen bleiben weit darunter.

„Mietwohnungen sind bereits heute Mangelware“, lautet das Fazit der Analysten. Der ÖVI warnt, dass bis 2027 bis zu einem Drittel des benötigten Wohnraums fehlen könnte. Die Politik steht unter Druck, den Wohnbau durch Anreize und weniger Bürokratie wieder anzukurbeln.

Bis dahin werden Bilder wie aus der Josefstadt zum Wiener Alltag gehören: lange Schlangen, überforderte Makler und ein Markt, der für normale Einkommen kaum noch bezahlbare Angebote hat.

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