Wheaton Precious Metals: Dynamik nach starkem Quartal und frischer Gold-Streaming-Offensive

Die Aktie von Wheaton Precious Metals hat in den letzten drei Monaten fast 16 Prozent zugelegt. Neue Rekordzahlen, große Deals und Analystenlob rücken den Gold-Streamer ins Rampenlicht.

Wheaton Precious Metals sorgt in diesen Tagen für reichlich Gesprächsstoff an den Börsen. In den vergangenen drei Monaten kletterte die Aktie um bemerkenswerte 15,9 Prozent, was unter den großen Gold- und Silberwerten hervorsticht. Zwischenzeitlich markierte das Papier im Monatsverlauf sogar Werte jenseits der 153 CAD, bevor es zuletzt rund um Dividendentermine und Quartalszahlen etwas volatiler wurde. Ist das nur eine Atempause auf dem Weg zu neuen Höhen – oder beginnt gerade erst die nächste Wachstumsphase?

Zentraler Treiber für das starke Momentum: Ein Feuerwerk an Nachrichten im November. Am 7. November präsentierte Wheaton Precious Metals ein Rekordquartal – mit steigenden Umsätzen, wachsenden Nettoergebnissen und einem Rekord-Cashflow für die ersten neun Monate des Jahres 2025. Analysten hatten mit soliden, aber nicht derart beeindruckenden Zahlen gerechnet. Der Markt reagierte begeistert: Die Aktie schnellte am Folgetag deutlich nach oben.

Fast gleichzeitig verkündete das Unternehmen eine Großinvestition in die Zukunft: Für rund 670 Millionen US-Dollar sichert sich Wheaton Precious Metals einen Gold-Stream im US-Projekt Spring Valley. Diese Goldmine befindet sich in Nevada, einer der weltweit wichtigsten Regionen für Goldförderung. Branchenbeobachter sehen darin einen Beleg für die Strategie, frühzeitig in attraktive Explorationsprojekte einzusteigen und sich langfristig Anteile an deren Produktion zu sichern. Die Aussicht auf zusätzliche Gewinne aus dieser neuen Quelle beflügelte die Phantasie vieler Investoren.

Die Folge: Am 10. November hoben gleich mehrere Analysten ihre Kursziele an. Veritas Investments etwa stuft die Aktie jetzt auf „Buy“ mit Kursziel 173 CAD. Berenberg folgte mit einem neuen, leicht erhöhten Ziel von 128 US-Dollar. Die Meinungen sind eindeutig: Nach Einschätzung zahlreicher Experten steht die Wheaton Precious Metals Aktie charttechnisch und fundamental für weitere Zugewinne bereit – bei aller Vorsicht vor möglichen Rücksetzern nach der jüngsten Rally.

Doch wofür steht Wheaton Precious Metals überhaupt? Das kanadische Unternehmen gilt als Pionier des sogenannten Streaming-Geschäfts: Es beteiligt sich über Verträge an künftigen Edelmetallproduktionen von Bergbaugesellschaften, insbesondere Gold-, Silber- und neuerdings auch Palladium-, Platin- und Kobaltminen. Aktuell verfügt Wheaton über rund 35 aktive Streaming-Abkommen, etwa in Projekten in Kanada, Lateinamerika, Afrika und Australien – mit Schwerpunkten auf Goldminen in den USA und Brasilien wie Salobo oder Spring Valley.

Das Besondere am Geschäftsmodell: Statt selbst Minen zu betreiben, sichert sich Wheaton Precious Metals vertraglich einen Anteil an der Produktion – meist zu weit unter Marktpreis angesetzten Förderkosten. Diese Struktur verschafft dem Unternehmen hohe Margen, stabile Cashflows und ein überschaubares Risiko. So konnte das Unternehmen 2025 zuletzt mit einem Umsatz von mehr als zwei Milliarden US-Dollar und einem Nettoergebnis von über einer Milliarde glänzen. Interessanterweise arbeiteten zuletzt nur rund 44 Mitarbeiter an den leistungsfähigen Deals – ein Beweis für das kapitaleffiziente Modell.

Strategisch setzt der Konzern weiterhin auf Expansion: Neben neuen Streams wie Spring Valley prüft das Management laufend Chancen in den Bereichen Goldmine, Silber und auch bei Kobalt – stets mit dem Ziel, die Diversifikation zu erhöhen und bei großen Rohstofftrends vorne zu bleiben. Risiken bleiben allerdings, etwa durch schwankende Rohstoffpreise, politische Unsicherheiten in Förderländern oder regulatorische Eingriffe. Dennoch: Die fundamental robuste Bilanz – mit über einer Milliarde Dollar Netto-Cashstand – gibt dem Unternehmen enorme Flexibilität.

Im Ausblick zeigt sich: Während exakte Kursprognosen immer waghalsig sind, sprechen sowohl die jüngsten Gewinne als auch die Analystenstimmen und strategischen Zukäufe für eine weiter hohe Aufmerksamkeit. Sowohl die Dividendenrendite als auch das Potenzial neuer Streams machen die Aktie für viele professionelle Anleger interessant. Wer das Gold-Ökosystem in den kommenden Monaten im Blick haben will, wird am weiteren Kursverlauf von Wheaton Precious Metals kaum vorbeikommen.