WhatsApp, Sicherheitsfunktion

WhatsApp: Neue Sicherheitsfunktion schützt per Knopfdruck

07.12.2025 - 19:40:12

WhatsApp führt einen neuen Sicherheitsschalter ein, erweitert KI-Tools für Status-Updates und verbessert die Nutzerfreundlichkeit. Gleichzeitig prüft die EU-Kommission mögliche Wettbewerbsverzerrungen durch Meta.

WhatsApp setzt einen radikalen Schritt zum Jahresende. Eine neue “Strenge Sicherheit”-Funktion verspricht maximalen Schutz vor Spam und Betrug – mit nur einem Fingertipp. Parallel dazu erweitert der Messenger seine KI-Funktionen und optimiert die Kommunikation nach verpassten Anrufen.

Die Meta-Tochter hat zwischen dem 4. und 7. Dezember eine beispiellose Update-Offensive gestartet. Im Fokus: der Spagat zwischen kreativen KI-Tools und robustem Datenschutz. Kann WhatsApp damit seine Position als führender Messenger in Europa weiter festigen?

Ein Schalter gegen alle Gefahren

Die bedeutendste Neuerung wurde am Samstag, dem 6. Dezember bekannt: “Strenge Kontosicherheit”. Diese Funktion bündelt drei essenzielle Schutzmaßnahmen in einem einzigen Schalter.

Was passiert beim Aktivieren? WhatsApp blockiert automatisch Nachrichten von unbekannten Nummern, deaktiviert Link-Vorschauen aus fragwürdigen Quellen und erzwingt die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Alle drei Mechanismen greifen simultan – ohne komplizierte Untermenüs.

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Sicherheitsexperten sehen darin eine überfällige Antwort auf die Spam-Flut. Besonders sogenannte “Pig Butchering”-Betrugsfälle, bei denen Kriminelle über Wochen Vertrauen aufbauen, könnten damit erschwert werden. Der “Panik-Button”-Ansatz macht Hochsicherheit auch für technisch unerfahrene Nutzer zugänglich.

Die Funktion befindet sich aktuell in der finalen Beta-Phase (Android-Version 2.25.36.15) und dürfte noch vor Silvester für alle verfügbar sein.

KI erstellt Status-Bilder auf Kommando

Parallel dazu rüstet WhatsApp seine Kreativ-Werkzeuge auf. Seit Freitag, dem 5. Dezember, rollt Meta die “Imagine”-Funktion für Status-Updates aus. Nutzer können nun direkt im Status-Editor per Texteingabe KI-generierte Bilder erstellen.

Bisher war diese Funktion auf Einzel-Chats beschränkt. Mit der Ausweitung auf Status-Meldungen wandelt sich WhatsApp zunehmend von der reinen Messaging-App zum expressiven Social Feed. Ein Beispiel: Die Eingabe “Stell dir eine futuristische Stadt bei Sonnenuntergang vor” erzeugt binnen Sekunden ein teilbares Bild.

Am selben Tag kündigte Meta zudem eine Echtzeit-Nachrichtenintegration an. Durch Partnerschaften mit Reuters und anderen Medien liefert die Meta AI nun aktuelle Nachrichten mit Quellenangaben. Für deutsche Nutzer bedeutet das: Anfragen zu aktuellen Ereignissen werden mit journalistisch geprüften Informationen beantwortet – ein Gegenmittel zu KI-Halluzinationen bei Breaking News.

Sprachnachrichten nach Anruf und Gruppen-Chronik

Zwei weitere Neuerungen verbessern die Alltagsnutzung erheblich.

Verpasste Anrufe, schnelle Erklärung: Seit dem 5. Dezember können Nutzer direkt nach einem verpassten Anruf eine Sprach- oder Videonachricht hinterlassen. Bisher musste man dafür zurück in den Chat navigieren. Der neue Button “Sprachnachricht aufnehmen” erscheint unmittelbar nach dem Verbindungsabbruch.

Neue Gruppenmitglieder im Bilde: Ein Beta-Update vom 6. Dezember führt die “Chronik für neue Mitglieder” ein. Wer einer Gruppe beitritt, sieht automatisch alle Nachrichten der letzten 24 Stunden. Das beendet das frustrierende “leere Chat”-Erlebnis und macht zeitraubendes Nacherzählen überflüssig.

Brüsseler Schatten über Meta AI

Die Update-Offensive fällt zeitlich mit einem heiklen Ereignis zusammen. Am Donnerstag, dem 4. Dezember, eröffnete die EU-Kommission eine Kartelluntersuchung gegen Meta – Schwerpunkt: WhatsApp Business.

Der Vorwurf wiegt schwer. Brüssel prüft, ob Meta externe KI-Anbieter systematisch vom Zugang zu WhatsApp-Business-Schnittstellen ausschließt. Die neuen Nutzungsbedingungen sollen “allgemeine KI-Systeme” anderer Anbieter verbieten. Europäische KI-Startups würden damit faktisch vom Markt ferngehalten.

“Meta fährt eine Zangenstrategie”, erklärt Digital-Analystin Dr. Elena Voss. “Nutzerfreundliche Features wie ‘Strenge Sicherheit’ und ‘Imagine’ sichern die Loyalität der Verbraucher. Gleichzeitig wird das B2B-Ökosystem so gestaltet, dass Meta AI zur Standard-Intelligenz für Unternehmen wird.”

Die Timing-Frage drängt sich auf: Ist die Sicherheitsfunktion auch eine politische Ansage? Während Großbritannien und die EU über Hintertüren in verschlüsselter Kommunikation debattieren, präsentiert WhatsApp einen nutzergesteuerten Totalsperrknopf. Die Botschaft ist klar: WhatsApp bleibt ein geschlossenes, privates Netzwerk – keine offene Social-Media-Plattform.

Was kommt noch bis Jahresende?

Die nächsten Wochen dürften entscheidend werden. Die “Strenge Sicherheit” verlässt voraussichtlich noch im Dezember die Beta-Phase. Die Echtzeit-Nachrichten via Meta AI sind bereits serverseitig aktiv und sollten in den USA sowie Teilen Europas sofort funktionieren.

Die EU-Untersuchung wird langwierig sein. Denkbar ist, dass Meta die Integration von Meta AI in WhatsApp Business im Europäischen Wirtschaftsraum pausieren oder modifizieren muss. Bei Verstößen drohen Bußgelder in Milliardenhöhe.

Für Nutzer lautet die Empfehlung: App aktualisieren. Die Kombination aus neuen Anruf-Features und dem kommenden Sicherheitsschalter markiert eines der praxisrelevantesten Upgrades, die WhatsApp 2025 geliefert hat.

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