Wero, Sparkassenkarte

Wero und Sparkassenkarte: Europas Antwort auf Apple Pay ist da

25.12.2025 - 20:13:12

Deutsche Banken starten mit Wero und der digitalen Sparkassenkarte einen umfassenden Vorstoß, um die Zahlungshoheit von US-Konzernen zurück nach Europa zu holen.

Deutsche Banken starten mit Wero und der digitalen Sparkassenkarte einen Großangriff auf Apple Pay und PayPal. Die neuen Bezahldienste sollen die Zahlungshoheit zurück nach Europa bringen.

Berlin. Während die letzten Weihnachtseinkäufe getätigt werden, vollzieht sich in Deutschland eine stille Revolution an der digitalen Ladenkasse. Die europäische Bezahlallianz EPI und die Sparkassen-Finanzgruppe haben ihre Offensive gestartet: Das Bezahlsystem Wero ist jetzt im Online-Handel verfügbar und die digitale Sparkassenkarte erhält neue Funktionen. Das Ziel ist klar: eine souveräne Alternative zu den US-Diensten PayPal und Apple Pay zu schaffen.

Wero erobert den Online-Handel

Der wichtigste Schritt in der Vorweihnachtszeit ist der Start von Wero im E-Commerce. Seit dieser Woche können Kunden der Sparkasse und – nach einer Ankündigung vom vergangenen Freitag – auch der Deutsche Bank und Postbank in ausgewählten Onlineshops direkt vom Girokonto bezahlen. Das Besondere: Die Zahlung läuft ohne Kreditkartennummer und ohne Umweg über Drittanbieter wie PayPal.

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„In den Wochen nach dem Start sollen Händler wie Lidl, Rossmann und Cewe folgen“, berichtete das Verbraucherportal Finanztip am Montag. Den Anfang machte im November der Ticketanbieter Eventim. Der Prozess für Verbraucher ist einfach: Im Warenkorb wählt man Wero, bestätigt die Zahlung per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung in der Banking-App – und der Betrag wird sofort überwiesen.

Deutsche Bank und N26 springen auf

Die europäische Bezahlfront hat sich im Dezember 2025 deutlich verbreitert. Die vollständige Aktivierung von Wero durch die Deutsche Bank am 19. Dezember bringt Millionen neuer Nutzer in das Ökosystem. Die Synchronisation zwischen privaten Großbanken und den öffentlich-rechtlichen Sparkassen gilt als entscheidend für den Erfolg von Wero als neuer Standard.

Ein weiteres starkes Signal kam von der Direktbank N26. Sie hat Anfang Dezember eine Mitgliedschaft mit der EPI vereinbart. Die vollständige technische Integration ist zwar erst für die zweite Hälfte 2026 geplant. Die Ankündigung zeigt jedoch: Die große Skepsis der Fintech-Branche schwindet. Die Beteiligung von N26, bekannt für seine digitalaffine junge Zielgruppe, unterstreicht die Attraktivität von Wero auch jenseits der klassischen Bankkunden.

Die digitale Sparkassenkarte: Das Rückgrat im Laden

Während Wero auf Online-Zahlungen und Überweisungen unter Freunden abzielt, bleibt die digitale Sparkassenkarte im Smartphone das Rückgrat für Bezahlvorgänge an der Ladenkasse. Die Sparkassen verfolgen eine klare Dual-Strategie: Wero für das Internet, die digitale Girocard für den physischen Einzelhandel – zumindest vorerst.

Neue Updates in der Sparkassen-App verbessern die Kontrolle über die digitale Karte. Die „Kartenkontrolle“ erlaubt es Nutzern nun in Echtzeit, Sicherheitseinstellungen feinjustieren. So kann man etwa Auslandseinsätze oder Internetzahlungen für bestimmte Karten temporär sperren. Diese bankennaue Kontrolle wird als großer Vorteil gegenüber Drittanbieter-Wallets wie Apple Pay positioniert, wo solche Einstellungen oft nicht verfügbar sind.

Die Datenhoheit kehrt nach Europa zurück

Der Vorstoß von Wero und der digitalen Sparkassenkarte ist der bisher ambitionierteste europäische Versuch, die „Zahlungssouveränität“ zurückzugewinnen. Jahrelang flossen die Transaktionsdaten europäischer Verbraucher vor allem durch US-Infrastrukturen von Visa, Mastercard, PayPal, Apple und Google.

„Die strategische Bedeutung, Zahlungsdaten in Europa zu halten, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“, kommentieren Branchenbeobachter. Indem das System auf dem SEPA Instant Credit Transfer (Echtzeitüberweisung) aufbaut, umgehen die europäischen Banken die Gebühren der Kreditkarten-Netzwerke als Mittelsmänner.

Die größte Hürde bleibt die Akzeptanz. Um Nutzer zu locken, starteten die Sparkassen eine Kampagne mit einem 5-Euro-Bonus für die Wero-Aktivierung. Dieses Angebot läuft nur noch bis zum 30. Dezember 2025 – ein klarer Anreiz für einen letzten Aktivierungsschub in der Weihnachtswoche.

Der Fahrplan für 2026: QR-Codes an der Kasse

Blickt man nach vorne, wird die derzeitige Trennung zwischen Wero (online) und digitaler Sparkassenkarte (im Laden) wohl verschwimmen. Die EPI plant für 2026 einen Pilotversuch von Wero für Zahlungen im Geschäft, vermutlich per QR-Code. Damit könnte Wero langfristig auch die digitale Sparkassenkarte an der Ladenkasse herausfordern.

Zudem ist für 2026 die Expansion in die Niederlande und nach Luxemburg geplant, wo lokale Systeme wie iDEAL ersetzt werden sollen. Deutsche Verbraucher starten mit einem voll funktionsfähigen, bankeneigenen Bezahl-Ökosystem ins neue Jahr. Die Alternative zu den Silicon-Valley-Giganten ist endlich da. Die Frage ist nur: Werden die Kunden sie auch annehmen?

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Quellen: Finanztip (22.12.2025), Deutsche Bank Pressemitteilung (19.12.2025), Sparkasse.de (Aktuelle Kampagnendaten).

@ boerse-global.de