Produktion/Absatz, Wettbewerb

Wegen Streitigkeiten etwa bei Flug- und Zugausfällen haben sich im vergangenen Jahr mehr Verbraucher an die Schlichtungsstelle Reise und Verkehr gewandt als jemals zuvor.

06.01.2025 - 10:55:55

Reise-Schlichtungsstelle verzeichnet Rekord bei Beschwerden

Mehr als 45.600 Anträge seien 2024 eingegangen, teilte die Organisation mit. Das waren rund 14,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der Schlichtungsanträge überstieg auch den bisherigen Spitzenwert von 2020, als pandemiebedingt millionenfach Reisen abgesagt wurden.

Streiks und Extremwetter belasten Flugverkehr

Verbraucherinnen und Verbraucher können sich bei Problemen mit Reiseunternehmen an die Schlichtungsstelle wenden. Rund 84 Prozent und damit erneut die meisten der Anträge betrafen im vergangenen Jahr Flugreisen. Zahlreiche Streiks, Extremwetterereignisse und IT-Ausfälle hätten 2024 zu erheblichen Einschränkungen im Luftverkehr geführt, teilte die Schlichtungsstelle mit. In der Folge gingen rund 38.000 Anträge etwa wegen annullierter Flüge ein.

Konflikte mit Bahnunternehmen führten zu 6.500 Anträgen, hieß es. Das seien rund ein Fünftel mehr gewesen als im Jahr davor, "ein markanter Anstieg, der jedoch vor dem Hintergrund der bekannten Probleme bei der Bahn-Infrastruktur in Deutschland nicht überrascht".

Hunderte Millionen Euro Erstattungen bei der Bahn

Es sei dabei vor allem um Zugausfälle und Verspätungen gegangen. Die Deutsche Bahn hat eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag an Erstattungen infolge von Verspätungen ausgezahlt.

Die Schlichtungsstelle Reise und Verkehr hatte sich 2024 umbenannt. Ihr vorheriger Name lautete Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP). Seit 2010 kümmert sie sich um Probleme bei Flug-, Bus-, Bahn- und Schiffsreisen. Rund 400 Verkehrsunternehmen beteiligen sich an dem Schlichtungsverfahren, das sie selbst finanzieren. Konfliktfälle rund um Bus- und Schiffsreisen machen regelmäßig den geringsten Anteil aller Fälle aus.

Seit Oktober nutzt die Schlichtungsstelle eigenen Angaben zufolge ein neues System zur Fallbearbeitung, das geringfügig andere statistische Parameter anlegt als das Vorgängersystem. Bezogen auf das Gesamtjahr 2024 falle dies nicht ins Gewicht, hieß es. Die Monate seit Oktober seien mit dem Vorjahr aber nur bedingt vergleichbar.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Regierungspräsidium gegen Kali-Abwässer in Thüringer Grube Das Regierungspräsidium Kassel ist gegen die vom Düngemittelhersteller K+S DE000KSAG888 geplante Einleitung von salzhaltigem Abwasser der Kali-Industrie in die Grube Springen in Thüringen. (Boerse, 25.03.2025 - 16:15) weiterlesen...

Erstmals Banker wegen Cum-Cum-Aktiengeschäften angeklagt Zum ersten Mal in der deutschen Justizgeschichte sind Banker angeklagt, die mit Cum-Cum-Aktiengeschäften Geld verdient haben. (Politik, 25.03.2025 - 14:31) weiterlesen...

Urteil untersagt Lufthansa bestimmte CO2-Aussagen in Werbung In ihrer Werbung für Flugreisen darf die Lufthansa DE0008232125 laut einem Urteil des Landgerichts Köln bestimmte Aussagen im Zusammenhang mit CO2-Ausgleich oder -Reduktion nicht mehr verwenden. (Boerse, 24.03.2025 - 16:10) weiterlesen...

Deutschlands Handynetze müssen besser werden Die Bundesnetzagentur kurbelt den Ausbau der Handynetze an. (Politik, 24.03.2025 - 14:34) weiterlesen...

Behörde verschärft Mobilfunk-Pflichten für Netzbetreiber Die Bundesnetzagentur verschärft die Ausbaupflichten für Deutschlands Handynetze, um die Verbindungen auf dem Land zu verbessern. (Boerse, 24.03.2025 - 14:03) weiterlesen...

Bayer kassiert Niederlage - Aktie unter Druck In einem Rechtsstreit um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup haben US-Geschworene den Agrarchemie- und Pharma-Konzern Bayer DE000BAY0017 zu knapp 2,1 Milliarden US-Dollar (1,9 Milliarden Euro) Schadenersatz verurteilt. (Boerse, 24.03.2025 - 09:28) weiterlesen...