Wacom MovinkPad: Tiefe ibisPaint-Integration soll Android-Tablets aufwerten
17.12.2025 - 21:19:12Wacom stärkt seine Android-Tablets mit einer tiefen Integration der beliebten Zeichen-App ibisPaint X. Die Partnerschaft soll den MovinkPad-Modellen zum Durchbruch im mobilen Kreativmarkt verhelfen.
Der japanische Spezialist für Zeichentabletts will mit der strategischen Software-Allianz eine entscheidende Schwäche seiner Android-Geräte beheben: den mangelhaften Workflow zwischen eigenen und Drittanbieter-Apps. Ab sofort verbindet ein Update die hauseigene Wacom Canvas-App nahtlos mit ibisPaint X, einer der weltweit populärsten Illustrations-Apps mit über 500 Millionen Downloads. Skizzen lassen sich damit direkt zwischen den Programmen übertragen und weiterverarbeiten – ein bisheriger Reibungspunkt für digitale Künstler.
Als Anreiz für die Nutzung spendiert Wacom allen Besitzern eines MovinkPad 11 oder MovinkPad Pro 14 ein kostenloses ibisPaint Prime-Abo für 180 Tage. Dieses schaltet werbefreies Arbeiten, 20 GB Cloud-Speicher sowie professionelle Werkzeuge wie Premium-Pinsel, Spezialpapiere und erweiterte Filter frei. Für Wacom ist das ein cleverer Schachzug: Der sechsmonatige Test soll Nutzer langfristig an das kombinierte Ökosystem binden.
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„Durch die Integration von ibisPaint X wird die MovinkPad-Serie noch vielfältigere kreative Erfahrungen ermöglichen“, erklärt Koji Yano, Senior Vice President bei Wacom. Die Firma wolle ihre Technologie mit lebendigen Kunst-Communities weltweit verbinden.
Dateimanager erkennt jetzt native Projektformate
Ein weiteres Kernstück des Updates ist die Aufwertung des Wacom Shelf-Dateimanagers. Dieser unterstützt nun nativ das IPV-Format von ibisPaint, die Dateien für Vektorgrafiken. Nutzer können ihre ibisPaint-Projekte damit direkt neben Standardformaten wie JPG oder PSD verwalten. Das MovinkPad wird so zur echten kreativen Kommandozentrale – eine Integration, die selbst bei großen Android-Tablet-Herstellern oft fehlt.
Für Wacom ist das ein klares Signal: Man behandelt wichtige Drittanbieter-Apps wie systemeigene Software. Diese Öffnung könnte ein Schlüssel sein, um die sogenannte „App-Lücke“ zu schließen. Gemeint ist das historische Defizit spezialisierter Zeichentabletts gegenüber Alltagsgeräten wie dem iPad, die von einer riesigen App-Auswahl profitieren.
Strategischer Schachzug im Kampf gegen Apple und Samsung
Das Update unterstreicht Wacoms entschlossenen Kurs hin zum „PC-freien“ Kreativtablett. Während das Unternehmen mit seinen Cintiq-Modellen seit Jahren den professionellen Desktop-Markt dominiert, liefen ihm im mobilen Segment Apple und Samsung den Rang ab. Die MovinkPad-Serie, die eigenständig mit Android läuft, ist die direkte Antwort darauf.
Aktuell umfasst die Linie zwei Modelle: Das MovinkPad 11 (seit Mitte 2025) für Einsteiger und das hochwertige MovinkPad Pro 14 (seit Oktober 2025) mit OLED-Display und Snapdragon-8-Gen-3-Prozessor für Profis. Beide setzen auf Wacoms patentierte EMR-Stifttechnologie, die für ein natürliches Zeichengefühl bekannt ist.
„Die Hardware war immer Wacoms Stärke, aber Software-Reibungsverluste unter Android waren ein Hindernis“, analysiert die Branche. Die Partnerschaft mit einer bei Manga-Zeichnern und Illustratoren extrem beliebten App wie ibisPaint X soll das MovinkPad nun als vollwertiges Produktionstool legitimieren – und nicht nur als Skizzenblock.
Was kommt als Nächstes?
Sollte sich die Kooperation mit ibisPaint X als erfolgreich für den Hardware-Absatz erweisen, dürfte Wacom den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Branchenbeobachter rechnen für 2026 mit ähnlich tiefen Integrationen weiterer großer Kreativ-Apps. Kandidaten wären etwa Clip Studio Paint oder Infinite Painter.
Für MovinkPad-Besitzer geht es jetzt erstmal ans Aktualisieren: Die neuen Funktionen sind ab sofort über die Geräteeinstellungen oder den Google Play Store verfügbar. Der Erfolg der Strategie wird sich daran messen lassen, ob es Wacom gelingt, die „Anywhere“-Künstler von ihren iPads zu lösen.


