VW Kassel sichert 252 befristete Jobs in Baunatal
21.12.2025 - 20:35:12Trotz harter Konzernsparpläne gelingt dem VW-Werk Kassel-Baunatal ein seltener Erfolg: 252 befristet Beschäftigte erhalten unbefristete Verträge. Das Werk setzt damit ein starkes Signal für den Standort und die E-Mobilitäts-Strategie.
Inmitten der anhaltenden Turbulenzen beim Volkswagen-Konzern kommt eine überraschend positive Nachricht aus Nordhessen. Das VW-Komponentenwerk in Kassel-Baunatal hat eine entscheidende Personalvereinbarung getroffen. Der Betriebsrat und die Werksleitung verkündeten diese Woche, dass 252 befristete Mitarbeiter zum Jahreswechsel in den unbefristeten Arbeitsverhältnissen übernommen werden. Für die Region ist das ein wichtiges Signal der Stabilität, während der Gesamtkonzern weiter umstrukturiert.
Die Ankündigung wirkt wie ein Kontrapunkt zu den harten Sparschlagzeilen aus Wolfsburg. Während der VW-Konzern mit Effizienzprogrammen und Debatten über Werksschließungen kämpft, sichert das weltgrößte Komponentenwerk in Baunatal gezielt Jobs. Die Vereinbarung, die am Dienstag besiegelt wurde, betrifft Mitarbeiter in der Bauteilefertigung und im Zubehör. Ihre befristeten Verträge wären am 31. Dezember ausgelaufen.
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„Das ist ein starkes Signal für unsere Kollegen, für den Standort Kassel und für die gesamte Region Nordhessen“, sagt Carsten Büchling, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von VW Kassel. Die Einigung sei das Ergebnis intensiver Verhandlungen mit der Konzernführung. Sie belege, dass Baunatal trotz aller Widrigkeiten ein zentraler Pfeiler der VW-Zukunft bleibt.
Nicht alle Sorgen sind ausgeräumt
Die Lösung umfasst jedoch noch nicht alle Betroffenen. Für etwa 130 weitere befristete Mitarbeiter läuft der Vertrag zum Monatsende aus, ohne dass es bereits ein Übernahmeangebot gibt. Für sie verhandeln die Arbeitnehmervertreter aber über Alternativen. Im Gespräch sind Stellen bei VW-Tochterunternehmen, um Entlassungen zu vermeiden.
„Wir arbeiten für alle an einer Perspektive“, betont ein Gewerkschaftssprecher. Die IG Metall Nordhessen habe die Verhinderung von Arbeitslosigkeit ganz oben auf der Agenda. Können auch für diese Gruppe tragfähige Lösungen gefunden werden?
Strategischer Schachzug für die E-Mobilität
Die Entscheidung für Baunatal unterstreicht die strategische Bedeutung des Werks für die Elektro-Offensive von Volkswagen. Mit rund 15.000 Beschäftigten ist die Anlage nicht nur der größte Arbeitgeber Nordhessens, sondern auch das zentrale Kompetenzzentrum für Elektroantriebe und Getriebesysteme des Konzerns.
Anders als Montagewerke, die mit Produktionsstopps kämpfen, liefert Baunatal essenzielle Teile für die ID.-Familie und andere E-Modelle. Die Übernahme der Fachkräfte deutet darauf hin, dass VW mit stabilen oder steigenden Ausstoßmengen in der Komponentenfertigung für 2026 rechnet.
„Baunatal hat sich erfolgreich zum E-Mobilitäts-Kompetenzzentrum gewandelt“, analysiert ein Branchenexperte. „Fachkräfte jetzt gehen zu lassen, wäre kontraproduktiv für den anstehenden Hochlauf.“ Die Maßnahme wirkt wie eine gezielte Standortsicherung für die Herzstücke der künftigen Elektroflotte.
Ein „Weihnachtswunder“ mit Signalwirkung
Für die Gewerkschaft ist die Einigung ein Erfolg der Tarifpolitik. In einem Jahr, das von Reibereien zwischen Belegschaft und Vorstand geprägt war, zeigt sie: Konstruktive Lösungen sind möglich. „Das ist eine echte Alternative zur Arbeitslosigkeit – ein Erfolg, den vor wenigen Wochen kaum jemand für möglich gehalten hätte“, so Betriebsratschef Büchling.
Für die 252 Mitarbeiter, die nun mit einem unbefristeten Vertrag in die Feiertage gehen, ist die Nachricht ein kleines „Weihnachtswunder“. Sie erhalten langfristige Sicherheit in einer Branche, die in letzter Zeit wenig davon bot. Der Fokus in Baunaltal liegt nun auf den verbleibenden 130 Kollegen und der weiteren Umsetzung der Konzernstrategie. Als Produktionsstandort der nächsten Elektroantriebs-Generation bleibt das Werk unverzichtbar.
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