Volksbanken, Netflix

Volksbanken und Netflix im Visier: Smartphone-Betrug erreicht Weihnachts-Höhepunkt

18.12.2025 - 07:31:11

Eine massive Phishing-Welle trifft kurz vor Weihnachten deutsche Smartphone-Nutzer. Verbraucherschützer warnen vor gezielten Angriffen auf Bank- und Streaming-Kunden, die den vorweihnachtlichen Stress ausnutzen.

Das Phishing-Radar der Verbraucherzentralen blinkt dunkelrot. Innerhalb der letzten 48 Stunden registrierten Experten eine starke Zunahme perfider Angriffe. Im Fokus stehen Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie Nutzer populärer Streaming-Dienste. Die Betrüger setzen auf täuschend echte Nachrichten und kurze Fristen.

Die gefährlichste aktuelle Masche betrifft Millionen Volksbank-Kunden. Seit Mittwoch kursieren E-Mails mit dem harmlosen Betreff “Information für 2026”. Der Inhalt ist alles andere als ungefährlich.

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Die Betrüger nutzen die Angst vor Kontosperrungen über die Feiertage. Sie behaupten, eine Systemumstellung zum Jahreswechsel erfordere eine neue Legitimation. Die Frist setzen sie extrem kurz an: Bis zum heutigen Donnerstag müsse der Vorgang abgeschlossen sein.

„Die Täter spekulieren darauf, dass niemand riskieren möchte, über Weihnachten ohne Online-Banking dazustehen“, erklärt ein Sprecher der Verbraucherzentrale. Wer dem Link folgt, landet auf einer gefälschten Bank-Webseite. Dort werden Zugangsdaten und TANs abgegriffen. Ein Grammatikfehler im Text („unserer Sicherheitskonzeptes“) kann aufmerksamen Lesern als Warnsignal dienen.

Sparkassen und PayPal im Dauerfeuer

Nicht nur Volksbank-Kunden sind betroffen. Auch die Sparkassen stehen im Fokus massiver Angriffe. Bereits Anfang Dezember warnte deren Computer-Notfallteam vor Phishing-Mails. Diese fordern eine angebliche Aktualisierung der pushTAN-App.

Eine weitere Variante zielt auf den “S-ID-Check” ab. Hier wird behauptet, die Sicherheitsverfahren für Kreditkartenzahlungen müssten erneuert – ein Szenario, das im Weihnachts-Shopping besonders glaubwürdig wirkt.

Parallel rollt eine neue Welle gegen PayPal-Nutzer. Unter dem Vorwand eines “wichtigen Sicherheitsupdates” oder “ungewöhnlicher Aktivitäten” versuchen Kriminelle, Zahlungsdaten zu erbeuten. Die Verbraucherzentrale registrierte diese Woche mehrere Varianten, die oft mit der Drohung einer sofortigen Kontodeaktivierung arbeiten.

Streaming-Dienste als Einfallstor: Die “Abo-Falle”

Neben Banking-Betrug verzeichnen Sicherheitsforscher einen signifikanten Anstieg von Angriffen auf Streaming-Nutzer. Pünktlich zur Ferienzeit versenden Betrüger gefälschte Nachrichten im Namen von Netflix, Disney+ und Spotify.

Die Masche ist fast immer identisch: Dem Nutzer wird mitgeteilt, sein Abonnement stehe wegen eines “Zahlungsproblem” vor der Kündigung.
* Netflix: Hier wird oft behauptet, die letzte Abbuchung sei fehlgeschlagen.
* Disney+: Aktuelle Meldungen zeigen Mails, die eine sofortige Aktualisierung der Zahlungsinformationen fordern.

Da diese Dienste oft auf dem Smartphone genutzt werden, ist die Erkennungsrate auf den kleinen Displays geringer. Die URL-Leiste ist im mobilen Browser häufig ausgeblendet, was die Überprüfung der Webadresse erschwert.

KI macht Betrug perfekter

Die aktuelle Welle bestätigt Prognosen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Dessen Jahresrückblick identifizierte Phishing bereits im März 2025 als größte Bedrohung.

Eine besorgniserregende Entwicklung ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). „Durch KI werden Phishing-Mails immer professioneller gestaltet“, so das BSI. Die Zeiten von holprigem Deutsch und offensichtlichen Fehlern sind vorbei.

Zudem passen sich Betrüger dynamisch an: Sie nutzen vermehrt Daten aus vorangegangenen Leaks, um ihre Opfer mit korrektem Namen und echten Adressdaten anzuschreiben. Das erhöht die Glaubwürdigkeit drastisch.

Warum trifft es uns gerade jetzt?

Sicherheitsexperten sehen ein saisonales Muster, das 2025 durch technologische Faktoren verstärkt wird.
* Zeitdruck: In der vorweihnachtlichen Hektik prüfen Menschen Nachrichten auf dem Smartphone oft nur flüchtig.
* Transaktionsvolumen: Im Dezember finden mehr Online-Zahlungen statt. Eine Nachricht über ein „Zahlungsproblem“ wirkt daher plausibel.
* Erreichbarkeit: Da Bankfilialen über die Feiertage oft geschlossen sind, steigt die Bereitschaft, Probleme schnell selbst online lösen zu wollen.

Ein weiterer Trend ist das “Quishing” (Phishing via QR-Codes). Dabei werden betrügerische QR-Codes in Briefen oder E-Mails versendet. Sie sollen angeblich zu Sicherheits-Apps der Banken führen, installieren aber Schadsoftware oder leiten auf Phishing-Seiten.

Was bis Neujahr zu erwarten ist

Experten gehen davon aus, dass die Angriffe bis zum 24. Dezember hoch bleiben. In den kommenden Tagen ist besonders mit einer Zunahme von Paketdienst-Betrug zu rechnen. SMS-Nachrichten wie „Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden, bitte Zollgebühren bezahlen“ sind in der letzten Woche vor dem Fest ein Klassiker.

Für 2026 erwarten Analysten eine weitere Verschmelzung von Phishing mit Deepfake-Technologien. Erste Fälle von “Voice Cloning” wurden bereits 2025 dokumentiert. Dabei imitieren Betrüger die Stimme von Angehörigen täuschend echt – eine digitale Weiterentwicklung des Enkeltricks.

So schützen Sie sich vor den Betrügern

Verbraucherschützer raten zu diesen Maßnahmen:
* Ruhe bewahren: Lassen Sie sich niemals durch Fristen wie „bis heute“ oder „sofort“ unter Druck setzen.
* Keine Links klicken: Öffnen Sie Banking- oder Streaming-Apps immer manuell über die originale App, niemals über Links in Mails oder SMS.
* Absender prüfen: Tippen Sie auf den Absendernamen, um die echte E-Mail-Adresse zu sehen. Eine Volksbank-Mail kommt nicht von einer Gmail-Adresse.
* App-Check nutzen: Bei echten Problemen findet sich meist auch eine Nachricht im Postfach der offiziellen App. Ist dort nichts, handelt es sich um einen Fake.

Sollten Sie bereits Daten eingegeben haben: Sperren Sie umgehend Ihren Online-Banking-Zugang über den Sperr-Notruf 116 116 und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

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