Volksbank-Kunden, Visier

Volksbank-Kunden im Visier: Phishing-Welle zum Jahreswechsel

18.12.2025 - 05:50:12

Bankkunden und Weihnachtseinkäufer werden derzeit von einer koordinierten Betrugswelle überrollt. Verbraucherschützer und Finanzinstitute warnen eindringlich vor einer neuen Banking-Trojaner-Kampagne und einem massiven Anstieg betrügerischer Online-Shops.

Die akuteste Gefahr identifizierte die Verbraucherzentrale am Mittwoch für Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die Phishing-Kampagne nutzt den Betreff „Information für 2026“, um einen falschen Eindruck administrativer Dringlichkeit zu erzeugen.

Die betrügerischen E-Mails behaupten, vor Jahresende sei eine „Sicherheitsüberprüfung“ des Kontos nötig. Wer nicht bis zum 18. Dezember 2025 reagiere, dem drohten Kontoeinschränkungen. „Die Angreifer nutzen den Jahreswechsel, um Nutzer in Panik zu versetzen“, warnte die Verbraucherzentrale.

Anzeige

Passend zum Thema Phishing und Fake‑Shops: Kriminelle nutzen gefälschte Fristen, fehlerhafte URLs und vorgefertigte Login‑Formulare, um Kontodaten und TANs zu stehlen. Das kostenlose Anti‑Phishing‑Paket erklärt in einer klaren 4‑Schritte‑Anleitung, wie Sie verdächtige E‑Mails erkennen, Fake‑Shops prüfen und Ihr Konto schützen – inkl. Checklisten für Bankgespräche und Meldewege. Ideal für Verbraucher und kleine Unternehmen, die schnellen Praxisschutz suchen. Jetzt Anti‑Phishing‑Paket kostenlos herunterladen

Typische Merkmale des Scams sind:
* Ultimative Fristen: Aufforderungen, innerhalb von 24 Stunden zu handeln.
* Grammatikfehler: Im Text taucht der fehlerhafte Ausdruck „unserer Sicherheitskonzeptes“ auf.
* Drohungen: Nach Ablauf der Frist sei die Kontowiederherstellung nur noch in einer Filiale möglich.

Experten raten, E-Mails mit diesem Betreff ungelesen zu löschen und keine Links anzuklicken.

Weihnachtsgeschäft: 13.000 tägliche Prüfungen auf Fake-Shops

Parallel zu den Bankbetrügereien hat die Gefahr durch betrügerische Online-Shops (Fakeshops) stark zugenommen. Die niedersächsische Verbraucherschutzministerin Miriam Staudte warnte am Mittwoch vor der Flut an Shops, die bekannte Marken imitieren, um Last-Minute-Weihnachtseinkäufer auszunehmen.

„Betrüger nutzen das hohe Bestellaufkommen und die Hektik der Vorweihnachtszeit aus“, so Staudte. Die Dimension ist enorm: Das Fakeshop-Finder-Tool der Verbraucherzentrale Niedersachsen verzeichnet derzeit etwa 13.000 Abfragen pro Tag.

Die Betrüger erstellen „Spiegel“-Seiten, die das Design seriöser Händler kopieren, aber leicht abgewandelte URLs verwenden (etwa mit der Endung .de.com). Im Fokus stehen hochgefragte Artikel wie Elektronik, Mode und Haushaltsgeräte, die oft unrealistisch günstig angeboten werden.

Breite Angriffswelle: Auch Sparkasse, PayPal und Streamingdienste betroffen

Neben der spezifischen Volksbank-Kampagne hat auch die Sparkassen-Finanzgruppe ihre Warnungen aktualisiert. Seit Anfang der Woche zielen Phishing-E-Mails mit dem Betreff „Wichtige Nachricht im elektronischen Postfach“ auf Sparkassen-Kunden ab, um Login-Daten und TANs zu erbeuten.

Der Phishing-Radar der Verbraucherzentrale meldet zudem parallele Kampagnen der letzten 48 Stunden gegen Nutzer von Streaming- und Bezahldiensten:
* PayPal: E-Mails, die ein „angebliches Sicherheitsupdate“ fordern.
* Netflix: Nachrichten über eine „angebliche Kündigung des Abos“.
* Disney+: Warnungen vor einem „angeblichen Zahlungsproblem“.
* Deutsche Bank: Phishing-Versuche mit Hinweis auf ein „wichtiges Sicherheitsupdate“.

Verbraucherschützer kritisieren EU-„Digital Omnibus“

In einer regulatorischen Entwicklung kritisierte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am 17. Dezember den „Digital Omnibus“-Vorschlag der EU-Kommission. Die Initiative soll Datenschutzregeln vereinfachen, könnte nach Ansicht der Verbraucherschützer aber Rechtsunsicherheit schaffen.

„Statt Klarheit bringen die Vorschläge vor allem Rechtsunsicherheit“, sagte vzbv-Vorständin Ramona Pop. Die Organisation befürchtet Schlupflöcher, die großen Tech-Plattformen zugutekämen – ein bedenklicher Kontext, da Datendiebstahl die Vorstufe der meisten modernen Betrugsmaschen ist.

So schützen Sie sich

Sicherheitsexperten rechnen damit, dass die „Jahresend“-Phishing-Welle bis zum 31. Dezember anhält. Die „Information für 2026“-Kampagne ist wahrscheinlich nur der Vorläufer ähnlicher Betrugsversuche zu Jahresbeginn.

Schutzmaßnahmen:
1. URLs prüfen: Nutzen Sie vor dem Kauf in unbekannten Shops Tools wie den Fakeshop-Finder.
2. Deadlines ignorieren: Seriöse Banken fordern niemals eine dringende Datenprüfung per E-Mail mit 24-Stunden-Frist.
3. Quellen checken: Rufen Sie Ihr Bankkonto nur über die offizielle App oder durch direkte Eingabe der URL auf – niemals über Links in E-Mails.

Opfer solcher Betrugsversuche sollten umgehend ihre Bank kontaktieren, um Konten zu sperren, und Anzeige bei der Polizei erstatten.

Anzeige

PS: Sie wollen auf Nummer sicher gehen? Der Gratis‑Guide bietet praxisnahe Maßnahmen gegen Banking‑Trojaner, Vorlagen für Meldungen an Bank und Polizei sowie Tipps, wie Sie Kreditkarten‑ und Login‑Daten nach einem Angriff wieder absichern. Die Schritt‑für‑Schritt‑Checkliste hilft außerdem bei der Prüfung von Online‑Shops vor dem Kauf. Sofort anwendbar, leicht verständlich und kostenlos. Jetzt Anti‑Phishing‑Paket anfordern

@ boerse-global.de