Vienna Insurance Aktie: Neues Allzeithoch

Die Vienna Insurance Group erreicht ein Allzeithoch, gestützt auf eine um 30% gesteigerte Gewinnprognose, die neue Strategie 'evolve28' und die geplante Übernahme der Nürnberger Versicherung.

Die Vienna Insurance Group feiert einen Rekord nach dem anderen. Nach starken Quartalszahlen und einer angehobenen Jahresprognose hat die Aktie nun ein neues Allzeithoch erreicht. Der Kursanstieg wird durch eine ehrgeizige neue Strategie und eine laufende Großübernahme fundamental untermauert.

Gestern, am Montag, kletterte das Papier im Handelsverlauf auf 53,40 Euro und schloss bei 53,30 Euro. Damit markiert der Titel nicht nur ein neues historisches Hoch, sondern war auch der zweitstärkste Wert im österreichischen Leitindex ATX. Die Rallye ist keineswegs aus der Luft gegriffen, sondern folgt auf handfeste positive Nachrichten.

Fundament stützt den Rekordlauf

Der aktuelle Höhenflug basiert auf exzellenten operativen Zahlen. In den ersten neun Monaten 2025 steigerte der Konzern den Gewinn vor Steuern um etwa 30 Prozent auf 872,8 Millionen Euro. Angesichts dieser Dynamik hat das Management die Jahresprognose deutlich nach oben korrigiert: Statt 950 Millionen bis 1 Milliarde Euro wird nun ein Ergebnis zwischen 1,10 und 1,15 Milliarden Euro erwartet.

Parallel dazu präsentierte die Gruppe ihre neue Mittelfriststrategie “evolve28”. Die bis 2028 gesteckten Ziele übertreffen die bisherigen Markterwartungen deutlich und setzen auf profitables Wachstum.

Die Kernziele der Strategie “evolve28”:
* Steigerung des Gewinns vor Steuern auf mindestens 1,5 Mrd. Euro (+30% vs. 2025er Prognose)
* Steigerung des Prämienvolumens auf über 20 Mrd. Euro
* Operative Eigenkapitalrendite von mindestens 17%
* Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) von maximal 91%

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Zusätzliches Potenzial durch Übernahme

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die geplante Akquisition der Nürnberger Versicherung. Das Übernahmeangebot in Höhe von bis zu 1,38 Milliarden Euro wurde bereits von über 98 Prozent der Anteilseigner angenommen; der Abschluss wird für die zweite Jahreshälfte 2026 erwartet. Bemerkenswert ist, dass das zusätzliche Potenzial aus dieser Integration in den “evolve28”-Zielen noch gar nicht eingepreist ist und somit als stille Reserve fungiert.

Die solide Finanzbasis des Konzerns wird auch von der Ratingagentur S&P anerkannt, die das starke “A+”-Rating mit positivem Ausblick bestätigte. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 8,3 und einer Dividendenrendite von etwa 3,4 Prozent erscheint die Bewertung trotz des Rekordkurses im Branchenvergleich weiter attraktiv.

Technisch betrachtet bewegt sich die Aktie nun im sogenannten “Blue Sky”, ohne unmittelbare historische Widerstände nach oben. Die Frage, ob der Momentum fortgesetzt werden kann, wird maßgeblich von der weiteren Umsetzung der ehrgeizigen Strategie und dem erfolgreichen Abschluss der Nürnberger-Übernahme abhängen. Die nächsten konkreten Meilensteine sind die Veröffentlichung der Jahreszahlen 2025 und der Fortschritt der Transaktion im kommenden Jahr.

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