UPS, Aktie

UPS Aktie: Langzeitstrategie geprüft

11.12.2025 - 19:56:23

Institutionelle Investoren reduzieren ihre UPS-Positionen, während operative Probleme nach einem Flugzeugabsturz den Kurs belasten. Die hohe Dividendenrendite und moderate Bewertung bieten jedoch Gegenpol.

Institutionelle Investoren fahren ihr Engagement zurück, gleichzeitig lockt eine hohe Dividendenrendite – bei UPS prallen Chancen und Risiken derzeit direkt aufeinander. Im Hintergrund wirken der jüngste Flugzeugabsturz, eine belastete Flotte und ein schwächerer Kursverlauf. Wie stabil ist die Story noch, wenn operative Probleme und vorsichtige Profis aufeinandertreffen?

Institutionelle ziehen Bremse an

Neue Meldungen vom heutigen Donnerstag zeigen: Einige Großanleger reduzieren ihre Positionen deutlich. Besonders auffällig ist Natixis. Der Vermögensverwalter hat sein Engagement in UPS um rund 69,4 % zurückgefahren, 72.712 Aktien verkauft und hält nur noch 32.086 Stück.

Diese Reduktion erfolgt in einer Phase, in der viele Profis ihre Portfolios zum Jahresende neu ausrichten. Zwar hatten andere Adressen wie Norges Bank zuvor aufgestockt, doch der Schritt von Natixis signalisiert anhaltende Zurückhaltung gegenüber der kurzfristigen Entwicklung im Logistiksektor. Im Mittelpunkt stehen dabei operative Risiken und die Frage, wie robust das Geschäft in den kommenden Quartalen läuft.

Fed-Zinssenkung: Rückenwind mit begrenzter Wirkung

Makroseitig kommt eigentlich Unterstützung: Die US-Notenbank hat heute ihre dritte Zinssenkung des Jahres beschlossen und den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75 % gesenkt. Für kapitalintensive Konzerne wie UPS, die eine weltweite Flotte und umfangreiche Infrastruktur finanzieren müssen, sind niedrigere Finanzierungskosten grundsätzlich positiv.

An der Börse fällt die Reaktion aber verhalten aus. Der Schritt der Fed war weitgehend erwartet und damit im Kurs eingepreist. Investoren schauen derzeit stärker auf unternehmensspezifische Probleme als auf den allgemeinen geldpolitischen Rückenwind.

Operative Belastungen nach Flugzeugabsturz

Der Kurs steht weiter im Schatten eines schweren Vorfalls im November. Nach dem Absturz eines Frachtflugzeugs des Typs McDonnell Douglas MD-11 in Louisville hat UPS seine gesamte MD-11-Flotte vorübergehend aus dem Verkehr gezogen.

Gerade in der wichtigen Weihnachtssaison ist das ein ernstzunehmender Einschnitt. Weniger verfügbare Kapazität und mögliche Umleitungen über andere Flugzeugtypen können die Kosten hochtreiben und das Volumen im vierten Quartal begrenzen. Das erhöht die Unsicherheit über die kurzfristige Ertragslage.

Finanziell steht UPS dank der Zahlen zum dritten Quartal aber nicht mit dem Rücken zur Wand. Der Konzern meldete einen Gewinn je Aktie von 1,74 US‑Dollar und lag damit klar über den Analystenerwartungen von 1,31 US‑Dollar. Auch der Umsatz von 21,4 Milliarden US‑Dollar übertraf die prognostizierten 20,94 Milliarden US‑Dollar. Diese bessere Ausgangsbasis wirkt wie ein Puffer gegen die aktuellen Störungen im Flugbetrieb.

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Bewertung, Dividende und Kursbild

Der deutsche Kurs der UPS-Aktie liegt derzeit bei 84,96 Euro und damit rund 30 % unter dem Niveau zu Jahresbeginn. Vom 52‑Wochen-Hoch ist der Titel mit gut einem Drittel Abstand entfernt, während er sich vom Zwölfmonats-Tief schon wieder deutlich gelöst hat – ein Bild zwischen Konsolidierung und verhaltenem Aufbau.

Gleichzeitig bietet die Aktie – ausgehend vom im Originaltext genannten US-Kursniveau – eine Dividendenrendite von etwa 6,9 %. Für einkommensorientierte Anleger ist das ein starkes Argument, zumal das Kurs-Gewinn-Verhältnis mit rund 14,8 im historischen Vergleich eher am unteren Ende liegt. Diese Kombination aus hoher Ausschüttung und moderater Bewertung kann den Abwärtsdruck begrenzen, solange die operative Lage nicht deutlich weiter eskaliert.

Stimmungstechnisch bewegt sich der Wert laut Konsens aber nicht im Euphorie-Bereich: Das durchschnittliche Analystenrating lautet weiterhin „Hold“, also halten.

Analystenziele und Ausblick

Trotz der Zurückhaltung auf der Käuferseite rechnen viele Analysten mittelfristig mit Erholungsspielraum. Die durchschnittlichen Kursziele liegen zwischen 110 und 118 US‑Dollar. Ausgehend vom aktuellen Niveau entspräche das einem möglichen Aufwärtspotenzial von etwa 13 bis 20 %, vorausgesetzt, UPS bekommt die Flottenprobleme in den Griff und der operative Betrieb normalisiert sich.

Unterm Strich prallen bei UPS derzeit drei Kräfte aufeinander: eine belastete Aktie mit deutlichem Rückstand zum Jahreshoch, ein operatives Risiko durch die MD‑11‑Stilllegung und gleichzeitig eine attraktive Dividendenrendite bei moderater Bewertung. Wie sich der Kurs entwickelt, dürfte vor allem davon abhängen, ob das Management die Kapazitätsengpässe im laufenden Quartal zügig stabilisieren kann und die nächsten Zahlen diesen Übergang bestätigen.

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