Ukraine, Sanktionsrunde

Ukraine und UK verschärfen mit neuer Sanktionsrunde Druck auf Russland

28.12.2025 - 03:44:12

Kiew und London haben ihre Sanktionslisten synchronisiert und zielen mit neuen Restriktionen auf 40 Firmen in Asien und dem Nahen Osten sowie acht Personen, um Lieferketten für Russlands Rüstungsindustrie zu unterbrechen.

Kiew und London haben ihre Sanktionslisten synchronisiert und zielen auf globale Umgehungsnetzwerke. Acht Personen und 40 Firmen stehen nun auf der gemeinsamen Blockadeliste.

Die Maßnahmen, die Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag per Dekret in Kraft setzte, sind ein weiterer Schritt im koordinierten Wirtschaftskrieg gegen Moskau. Ziel ist es, die Lieferketten für Hochtechnologie zu unterbrechen, die Russlands Rüstungsindustrie am Laufen halten. Gleichzeitig sollen Akteure bestraft werden, die an der Zwangsdeportation ukrainischer Kinder beteiligt sind.

Netzwerke in Schwerpunktländern ins Visier genommen

Die neue Liste zeigt die globale Dimension der Sanktionsumgehung. Die 40 sanktionierten Unternehmen sind nicht in Russland ansässig, sondern in Hongkong, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), der Türkei, Indien, Thailand und Singapur. Sie agieren als Drehscheiben für den Import von Industrieanlagen, Computerchips und Mikroelektronik.

Die acht betroffenen Personen besitzen die Staatsbürgerschaften Russlands, Aserbaidschans, Singapurs und Neuseelands. „Die Einbeziehung von Akteuren aus globalen Handelszentren zeigt den Willen, die Schlupflöcher zu schließen“, analysieren Experten. Die Synchronisation mit dem Vereinigten Königreich als Finanzplatz erhöht das Risiko für jede Bank, die mit diesen Firmen Geschäfte macht.

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Schattenflotte und Energie-Sektor im Fokus

Ein weiteres Ziel sind Unternehmen, die für Russlands Energiesektor oder den Betrieb der sogenannten „Schattenflotte“ von Öltankern verantwortlich sind. Diese umgehen den Ölpreisdeckel der G7-Staaten und sichern so Moskaus Kriegskasse. Die neuen Restriktionen sollen diese Einnahmequellen austrocknen und betreffen auch die Schifffahrts- und Versicherungsbranche.

Für den internationalen Handel bedeutet die abgestimmte Liste neue Compliance-Herausforderungen. Exporteure, besonders von dual-use Gütern, müssen ihre Lieferketten strenger prüfen. Nicht nur der Endverbraucher, sondern jeder Zwischenhändler muss genau untersucht werden.

2025: Ein Jahr der koordinierten Sanktionen

Die jüngste Runde ist der Höhepunkt einer intensiven diplomatischen Abstimmung. 2025 hat die Ukraine insgesamt 14 Sanktionspakete mit Partnern synchronisiert:
* Zwei mit dem Vereinigten Königreich
* Zwei mit den USA
* Acht mit der Europäischen Union
* Jeweils eines mit Kanada und Japan

Dies soll „Sanktions-Hopping“ verhindern – also das Verlegen von Geschäften in Länder mit lascheren Regeln. Ein paralleles Dekret Selenskyjs zeigt zudem, dass Kiew internationale Rechtsprechung unterstützt: Es verhängt Sanktionen gegen acht Militärführer des Südsudan, in Übereinstimmung mit UN-Resolutionen.

Ausblick 2026: Der Druck wird weiter steigen

Für das kommende Jahr rechnen Beobachter mit einer weiteren Verschärfung. Die Regierung von Premierminister Keir Starmer hat ihre „eiserne“ Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Zukünftige Pakete dürften verstärkt Finanzdienstleister wie Banken und Zahlungsabwickler ins Visier nehmen, die den Handel mit verbotenen Gütern ermöglichen.

Die Definition „dual-use“ könnte auf weitere Industriegüter und Rohstoffe für die Rüstungsproduktion ausgeweitet werden. Die Botschaft aus Kiew und London ist klar: Das Sanktionsregime ist dynamisch, global und lässt Umgehungsversuche immer schwerer werden.

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