Top-Sharing, Führung

Top-Sharing: Führung in Teilzeit wird 2025 zum Erfolgsmodell

19.12.2025 - 11:30:12

Führung in Teilzeit ist in deutschen Chefetagen kein Tabu mehr. Das belegen aktuelle Daten zum Jahresende 2025. Angetrieben vom Fachkräftemangel und einem Wertewandel setzen Unternehmen zunehmend auf geteilte Führung – das sogenannte Top-Sharing. Die Modelle boomen, doch eine Kluft bleibt: Sie sind noch immer vor allem Frauensache.

Das Jahr markiert einen Wendepunkt. Der Anteil von Führungskräften in Teilzeit hat sich stabilisiert und steigt in einigen Segmenten deutlich. Rund 12 bis 13 Prozent aller Führungskräfte arbeiten heute nicht mehr in Vollzeit. Vor einem Jahrzehnt galt das noch als Karrierekiller.

Die Zahlen offenbaren jedoch einen klaren Gender-Gap:
* Bei weiblichen Führungskräften arbeiten 25 bis 27 Prozent in Teilzeit.
* Bei ihren männlichen Kollegen sind es nur 5 bis 6 Prozent.

Überraschender Vorreiter sind kleine Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern. Hier arbeiten über 15 Prozent der Chefs in Teilzeit – oft aus pragmatischer Notwendigkeit. Großkonzerne wie SAP oder Siemens fahren zwar Pilotprojekte, liegen in der Breite aber oft noch unter zehn Prozent.

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Vom Karrierekiller zur Strategie

Die Motivation hat sich gewandelt. Stand früher die Work-Life-Balance im Vordergrund, geht es heute um strategische Vorteile. Jobsharing wird als Mittel gegen Burnout und für bessere Entscheidungen positioniert.

In einer komplexen Welt ist die alleinige „eierlegende Wollmilchsau“ an der Spitze eine Illusion. Tandems bringen zwei Kompetenzprofile auf eine Stelle. Das „Vier-Augen-Prinzip“ soll Entscheidungen verbessern.

Der größte Treiber ist der Fachkräftemangel. Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, auf Top-Talente zu verzichten, nur weil diese keine 40-Stunden-Woche leisten wollen. Das erweitert den Pool an Führungskräften massiv.

Die Gretchenfrage: Wie organisiert man das?

Der Erfolg steht und fällt mit der Organisation. Die größten Herausforderungen sind nicht mangelnde Kompetenz, sondern Reibungsverluste in der Abstimmung. Erfolgreiche Modelle basieren auf zwei Strategien:

  1. Das echte Tandem: Beide teilen sich alle Aufgaben. Dies erfordert extrem hohe Kommunikationsdisziplin.
  2. Das Split-Modell: Aufgaben oder Teams werden klar aufgeteilt. Das reduziert den Abstimmungsbedarf, birgt aber die Gefahr von Silo-Bildung.

Digitale Tools und KI-gestützte Planungssoftware unterstützen diese Modelle zunehmend. Sie automatisieren Übergaben und schaffen Transparenz für die Teams.

Ein Kulturwandel mit Hindernissen

Trotz des Booms bleibt Deutschland international zurückhaltend, besonders im Vergleich zu Skandinavien. Die Akzeptanz ist zudem branchenabhängig. Während Tech und Dienstleister flexibel agieren, tun sich produzierendes Gewerbe und traditionelle Finanzbranche oft noch schwer.

Interessant ist die Parallelität zur Debatte um die 4-Tage-Woche. Beide Trends stellen die reine Präsenzkultur in Frage und rücken das Ergebnis in den Vordergrund.

Kritiker monieren höhere Personalkosten, etwa durch überlappende Arbeitszeiten. Befürworter halten die gesteigerte Produktivität und geringeren Ausfallzeiten dagegen.

Was kommt 2026?

Für das kommende Jahr wird sich der Fokus verschieben: von der „Ob“- zur „Wie“-Frage. HR-Experten erwarten eine Professionalisierung. Statt Zufallspaarungen könnten Algorithmen und Profiling komplementäre Führungsduos zusammenstellen.

Zudem dürfte der Druck auf Männer steigen, Teilzeitmodelle zu nutzen. Solange Top-Sharing weiblich dominiert, droht es in einer „Mommy-Track“-Nische zu bleiben. Die politische Debatte um Anreize für partnerschaftliche Arbeitszeitmodelle wird daher wohl wieder Fahrt aufnehmen.

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