TKMS Aktie: Rekordaufträge
20.12.2025 - 08:50:32TKMS sichert sich historischen Torpedo-Rahmenvertrag mit der Bundeswehr und baut mit einem Allzeithoch bei Aufträgen die internationale Präsenz in Kanada aus.
Ein historischer Torpedo-Rahmenvertrag mit der Bundeswehr, ein Auftragsbestand auf Allzeithoch und ein strategischer Schritt nach Kanada – TKMS meldet gleich mehrere Weichenstellungen auf einmal. Im Kern geht es darum, wie stark diese neuen Aufträge die Visibilität der künftigen Umsätze verbessern und wie der Markt darauf reagiert. Die Deutsche Bank hat ihr Kursziel bereits leicht nach oben angepasst, während die Aktie trotz Erholung weiter deutlich unter dem Jahreshoch notiert.
Bundeswehr-Vertrag als Wachstumstreiber
Zentrales Ereignis ist der neue Rahmenvertrag mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Der am 19. Dezember in Koblenz unterzeichnete Deal umfasst die Lieferung von DM2A5-Schwergewichtstorpedos für U-Boote der Klasse 212CD.
Das Volumen wurde zwar nicht veröffentlicht, TKMS spricht aber vom größten Torpedoauftrag der Firmengeschichte. Für die Marine-Sparte ist das ein klarer Meilenstein: Der DM2A5 gilt technologisch als Referenzsystem mit batterieelektrischem Antrieb, digitaler Sonartechnik, Glasfaserlenkung und einer auf „Software Defined Defense“ basierenden Architektur.
Damit bindet TKMS seine Abnehmer langfristig an ein geschlossenes Technologie-Ökosystem – Ersatzteile, Updates und Folgeaufträge werden über Jahre hinweg an denselben Anbieter geknüpft.
Die wichtigsten Punkte zum Torpedo-Deal:
- Größter Torpedoauftrag der Unternehmensgeschichte
- Einsatz auf U-Booten der Klasse 212CD
- Hochspezialisierte, digitalisierte Waffentechnologie
- Langfristige Kundenbindung durch proprietäres Systemdesign
Auftragsbücher auf Rekordniveau
Die operative Basis hat sich im Geschäftsjahr 2024/2025 deutlich verbreitert. TKMS spricht von so vollen Büchern wie nie zuvor. Das spiegelt sich vor allem im Auftragseingang und im Backlog wider.
- Der Auftragseingang stieg 2024/2025 auf 8,8 Milliarden Euro – etwa das Sechsfache des Vorjahres.
- Der Auftragsbestand lag per 30. September 2025 bei 18,2 Milliarden Euro.
- Bei einem Jahresumsatz von 2,2 Milliarden Euro deckt dieser Backlog rechnerisch acht bis neun Jahre Produktion ab.
Für Investoren bedeutet das eine hohe Planbarkeit der Umsätze über einen langen Zeitraum. Vor diesem Hintergrund hob die Deutsche Bank ihr Kursziel moderat von 80 auf 82 Euro an und begründet dies mit der besseren Visibilität der künftigen Cashflows.
Am Markt spiegelt sich die verbesserte Lage bislang nur teilweise wider: Die Aktie schloss am Freitag bei 66,30 Euro, ein Plus von 4,16 Prozent auf Tagesbasis. Auf Sicht von sieben Tagen liegt der Titel dennoch rund 4 Prozent im Minus. Gegenüber dem 52‑Wochen-Hoch von 91,10 Euro beträgt der Rückstand gut 27 Prozent, während der Abstand zum Tief bei 57,45 Euro etwa 15 Prozent nach oben beträgt.
Mit einem 14-Tage-RSI von 32,4 und einem Kurs knapp 5 Prozent unter dem 50‑Tage-Durchschnitt bleibt die Aktie technisch eher im unteren Bereich der jüngsten Handelsspanne.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei TKMS?
Expansion nach Kanada stärkt internationale Position
Parallel zum Bundeswehr-Vertrag baut TKMS seine internationale Präsenz aus. Ebenfalls am 19. Dezember wurde ein Memorandum of Understanding (MoU) mit dem kanadischen Industriepartner Marmen unterzeichnet.
Kern der Vereinbarung ist die Fertigung von U‑Boot-Segmenten der Klasse 212CD direkt in Trois-Rivières in Québec. Die Argumentation ist klar: Lokale Wertschöpfung und Arbeitsplätze erhöhen die Chancen, als bevorzugter Partner für die Royal Canadian Navy wahrgenommen zu werden.
Marmen soll hochkomplexe Baugruppen produzieren, was gleich mehrere Effekte hat:
- Stärkung der Position von TKMS im kanadischen Markt
- Ausbau der globalen Produktionskapazitäten
- Entlastung europäischer Fertigungsstandorte und Reduktion potenzieller Engpässe
Damit verknüpft TKMS die starke Heimatbasis mit einer gezielten Internationalisierungsstrategie in Nordamerika.
Solide Basis für den weiteren Kursverlauf
Operativ steht TKMS derzeit auf einem deutlich stabileren Fundament als in früheren Jahren: Ein historischer Torpedo-Rahmenvertrag, ein sprunghafter Auftragseingang und ein Backlog von über 18 Milliarden Euro sichern die Auslastung für viele Jahre. Das Management peilt mittelfristig ein durchschnittliches Umsatzwachstum von rund 10 Prozent und eine bereinigte EBIT-Marge von 7 Prozent an.
Vor diesem Hintergrund wirkt die vorsichtige Kurszielanhebung der Deutschen Bank eher konservativ, zumal die Aktie noch weit vom 52‑Wochen-Hoch entfernt ist. Entscheidend wird nun sein, ob TKMS die gut gefüllten Auftragsbücher planmäßig in Umsatz und Ertrag übersetzt – die Grundlage dafür ist mit den jüngsten Verträgen und der Nordamerika-Strategie gelegt.
TKMS-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue TKMS-Analyse vom 20. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten TKMS-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für TKMS-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
TKMS: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


