TeamViewer, Aktie

TeamViewer Aktie: US-Schub?

19.12.2025 - 17:48:30

TeamViewer erreicht mit seiner Plattform die FedRAMP-Compliance für US-Behörden und setzt auf KI-Lösungen, während die Aktie deutlich unter ihrem Jahreshoch notiert.

BlackRock stockt seinen Anteil leicht auf, TeamViewer meldet einen wichtigen Fortschritt im US-Behördengeschäft und stellt sich zum 20-jährigen Jubiläum als KI-getriebener Digital-Workplace-Anbieter neu auf. Gleichzeitig notiert der Kurs weit unter dem Jahreshoch. Wie passt das zusammen?

Die Fakten im Überblick

  • BlackRock hält nun 5,68 % der Stimmrechte an TeamViewer
  • DEX-Plattform erreicht FedRAMP-Compliance und Eintrag in den FedRAMP Marketplace
  • Fokus auf KI-Lösung „Tia“ mit messbaren Effizienzgewinnen für Kunden
  • Kurs rund 58 % unter 52-Wochen-Hoch, RSI signalisiert überverkaufte Situation

BlackRock bewegt das Aktionärsregister

Der US-Vermögensverwalter BlackRock hat seine Beteiligung an TeamViewer zum 15. Dezember 2025 angepasst. Gemeldet wurde dies am 18. Dezember.

  • Stimmrechte aus Aktien: 5,02 % (zuvor 4,97 %)
  • Stimmrechte aus Instrumenten: 0,67 % (zuvor 0,72 %)
  • Gesamtposition: 5,68 % (zuvor 5,69 %)
  • Entspricht 8.201.284 Aktien

Unterm Strich bleibt die Gesamtposition nahezu unverändert, die Struktur zwischen direkten Aktien und Instrumenten verschiebt sich leicht. Die Anteile werden über mehrere BlackRock-Tochtergesellschaften gehalten, darunter BlackRock Fund Advisors, BlackRock Institutional Trust Company und BlackRock Asset Management Deutschland AG. Für den Markt ist damit vor allem relevant: Ein großer institutioneller Investor bleibt engagiert.

FedRAMP: Türöffner für US-Behörden

Deutlich strategischer ist die Meldung vom 17. Dezember 2025. Die Digital Employee Experience (DEX)-Plattform von TeamViewer hat die FedRAMP-Compliance erreicht und ist nun im offiziellen FedRAMP Marketplace gelistet.

FedRAMP ist der Standardrahmen für Cloud-Sicherheitszertifizierungen bei US-Bundesbehörden. Mit der Listing-Status kann TeamViewer seine DEX-Lösung künftig direkt an Bundesbehörden vermarkten – ein Markt mit hohen Eintrittsbarrieren, aber auch stabilen Budgets.

Das Unternehmen strebt zudem die vollständige FedRAMP-Autorisierung an. Chief Product & Technology Officer Mei Dent betont in diesem Zusammenhang das Bekenntnis zu den strengen Cybersicherheitsanforderungen der US-Regierung. Die aktuelle Compliance ist damit ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zu einer stärkeren Präsenz im öffentlichen Sektor der USA.

20 Jahre TeamViewer: Fokus auf KI und Enterprise

Zum 20-jährigen Firmenjubiläum am 15. Dezember 2025 positioniert sich TeamViewer offensiv als KI-getriebener Digital-Workplace-Anbieter. Die gemeldeten Kennzahlen zeichnen ein Bild eines etablierten, aber weiter ausgebauten SaaS-Geschäfts:

  • 645.000 Kunden weltweit
  • 5.200 Enterprise-Kunden
  • 1.900 Mitarbeiter in über 20 Büros
  • 671 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2024
  • 23 % Umsatzanteil aus dem Enterprise-Segment

Ein Schwerpunkt der neuen Ausrichtung ist die KI-Lösung „Tia“ (TeamViewer Intelligent Agent). Laut Unternehmen wurden in nur wenigen Monaten über 400.000 Support-Sessions mit der KI-gestützten Session-Insights-Funktion automatisch zusammengefasst. Kunden berichten dabei von:

  • 5–10 Minuten Zeitersparnis pro IT-Ticket
  • Bis zu 25 % schnelleren Problemlösungen

Damit verknüpft TeamViewer seine Fernzugriffs- und Support-Plattform mit konkreten Produktivitätsgewinnen beim Kunden – ein wichtiger Hebel, um im Enterprise-Segment höhere Preise und langfristige Verträge zu rechtfertigen.

Aktionärsstruktur und Management-Beteiligung

Am 5. Dezember 2025 hat das Unternehmen eigene Aktien eingezogen. Aktuell hält TeamViewer 6.533.838 eigene Aktien, was 4,00 % des Grundkapitals entspricht. Die Gesamtzahl der Stimmrechte liegt bei 163,5 Millionen.

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Das Management ist ebenfalls nennenswert beteiligt. Insgesamt halten Vorstand und Top-Management 1,91 % der Aktien:

  • CEO Oliver Steil: 2.770.000 Aktien
  • CFO Michael Wilkens: 83.300 Aktien
  • CPTO Mei Dent: 55.891 Aktien
  • CRO Mark Banfield: 216.418 Aktien

Eine solche Management-Beteiligung schafft in der Regel eine stärkere Interessengleichheit mit den Aktionären, da Führungskräfte direkt am Aktienkurs partizipieren.

Kursbild: Schwach, aber technisch überverkauft

Trotz der strategischen Fortschritte zeigt sich der Kurs angeschlagen. Heute notiert die Aktie bei 5,63 Euro, nahezu unverändert zum Schlusskurs von gestern. Auf Sicht von sieben Tagen ergibt sich ein leichter Rückgang, seit Jahresanfang summiert sich das Minus jedoch auf rund 42 %.

Der Absturz vom 52-Wochen-Hoch bei 13,42 Euro ist deutlich: Der aktuelle Stand entspricht einem Abstand von rund 58 %. Auch der Abstand zu den gleitenden Durchschnitten unterstreicht die Schwäche:

  • Rund -4,7 % zum 50-Tage-Durchschnitt bei 5,91 Euro
  • Rund -37,7 % zum 200-Tage-Durchschnitt bei 9,04 Euro

Mit einem RSI (14 Tage) von 27,6 liegt die Aktie im technisch „überverkauften“ Bereich. Gleichzeitig beträgt der Abstand zum 52-Wochen-Tief bei 5,42 Euro nur knapp 4 %. Der Titel bleibt damit klar im unteren Kursbereich des vergangenen Jahres.

Fazit: Strategische Fortschritte treffen auf skeptischen Markt

TeamViewer meldet wichtige operative Fortschritte: Zugang zum US-Behördenmarkt über FedRAMP-Compliance, eine sichtbare KI-Strategie mit konkreten Effizienzgewinnen für Kunden und eine klare Ausrichtung auf das Enterprise-Segment. Dazu kommt ein stabil engagierter Großinvestor und ein Management, das selbst signifikant investiert ist.

Dem stehen ein stark gefallener Kurs und ein technisch deutlich überverkauftes Bild gegenüber. Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob TeamViewer die FedRAMP-Position in konkrete US-Behördenprojekte ummünzt und ob sich die KI-Initiativen messbar im Wachstum des Enterprise-Umsatzanteils niederschlagen.

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